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Bundestagswahl

TFDP-Mann Jan Koepke setzt auf Infrastruktur und Digitalisierung

Sieben Frauen und Männer kämpfen bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar um das Direktmandat im Wahlkreis 30. Einer von ihnen ist Jan Koepke aus Wilstedt.

Sieben Frauen und Männer kämpfen bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar um das Direktmandat im Wahlkreis 30. Einer von ihnen ist Jan Koepke aus Wilstedt. Foto: Harscher

Fünf Prozent für seine Partei wären schon ein Erfolg, sagt Jan Koepke. Der 34-Jährige tritt für die FDP im Wahlkreis 30 an. Mit welchen Aspekten er punkten will.

Von Saskia Harscher Samstag, 15.02.2025, 13:50 Uhr

Landkreis. Der Bundestagswahlkampf geht in die heiße Phase. Am 23. Februar geben die Menschen in Deutschland ihre Stimme ab. Darauf, dass möglichst viele Frauen und Männer ihr Kreuz bei der FDP machen, hofft Jan Koepke. Der 34 Jahre alte Wilstedter ist Direktkandidat der Liberalen im Wahlkreis 30 (Stade I - Rotenburg II).

Auf die Frage, wann der Wahltag für ihn ein Erfolg ist, antwortet er: „Wenn wir die fünf Prozent geschafft haben.“ Glaubt man aktuellen Umfragen, dann könnte es für die Partei äußerst spannend werden: Die FDP kommt bislang auf Werte zwischen 4 und 4,5 Prozent.

Schulen: Unterricht mit mehr Praxisbezug

Jan Koepke blickt positiv nach vorn und verweist auf das Wahlprogramm der FDP, in dem „viele gute Dinge“ stünden, auch Ansätze mit Alleinstellungsmerkmalen, wie etwa im Bildungsbereich. „Wir sind dafür, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) abgeschafft und durch ein Gremium aus Forschern und Praktikern ersetzt wird.“

Der Stoff, der an den Schulen gelehrt wird, soll nach dem Willen der FDP aus der Praxis kommen, damit junge Menschen besser auf das Leben nach der Schule vorbereitet sind.

Viel fürs Leben gelernt habe er selbst durch den Sport. Mehrere Jahre war er als sogenannter Defensive Tackle auf dem Football-Feld aktiv. „Der Teamgeist beim Football ist verdammt groß“, sagt Koepke. Auch der Respekt: „Wenn sich einer auf dem Spielfeld verletzt, dann knien sich alle hin. Bis dieser Mensch wieder aufsteht oder vom Platz getragen wurde.“

Für die Politik interessierte sich Koepke früh. „Als junger Mann hat man immer den Drang, die Welt zu verändern“, sagt er. Inhalte mit Praxisbezug sind dem gebürtigen Bremer wichtig.

Und eine Politik, die den Menschen mehr Freiheit und Flexibilität ermöglicht.

2019 tauscht er das Stadt- gegen das Dorfleben und zieht nach Wilstedt. Dort lebt ein großer Teil seines Freundeskreises, und er fühlt sich in der Gemeinde schnell angekommen. Im Jahr 2021 tritt er bei der Kommunalwahl an und scheitert dort nach eigenen Angaben nur knapp. Bei der anstehenden Bundestagswahl steht Koepke auf Listenplatz 27. Unwahrscheinlich also, dass der Wilstedter demnächst in Berlin im Bundestag sitzt.

Doch darum geht es ihm nicht primär.

Kernpunkte: Infrastruktur und Digitalisierung

Er will Erfahrungen sammeln und sein Profil schärfen. „Meine Kernpunkte sind Infrastruktur und Digitalisierung“, sagt er. „Das ist für mich elementar wichtig, denn sonst wird Deutschland abgehängt.“

Wie wichtig diese Themen sind, das spüre er direkt in seiner Heimatregion. Er weiß, dass die Netzanbindung vielerorts bereits gut funktioniert. Anders sieht es aus beim Handyempfang, der in einigen Orten katastrophal sei und unbedingt verbessert werden müsse.

Wofür seine Partei auch stehe: „Wir werben mit dem mehr Netto vom Brutto“, sagt Koepke. Um die Menschen zu entlasten, sollen auch die Steuern gesenkt werden, so der Wilstedter: „Bislang befinden sich selbst Normalverdiener schnell im Spitzensteuersatz.“ Im Gespräch mit den Menschen in seiner Umgebung merke er, dass das Thema Migration viele bewegt. „Wir fordern Migration mit Scharfsinn.“ Jeder, so der FDP-Mann, sollte die Chance haben, in Deutschland leben und arbeiten zu können. Auf der anderen Seite forderten die Liberalen jedoch spürbare Bemühungen seitens der Zugewanderten.

Koepke: „Viele haben Angst um die Sicherheit“

Was Koepke auch wahrnimmt: „Viele haben Angst um die Sicherheit. Zwei Länder weiter herrscht Krieg, und die Menschen fragen sich, wie lange Deutschland verteidigungsfähig wäre.“

Der kurze Wahlkampf fordert alle Parteien, so auch die FDP. Was muss den Liberalen gelingen, um Wähler zu überzeugen? „Wir müssen von dem Ruf wegkommen, dass wir nur für Unternehmen und Gutverdiener da sind, das sind wir nämlich nicht“, sagt Koepke und schiebt nach: „Wir heißen Freie Demokratische Partei Deutschland. Das F steht für Freiheit. Deshalb sagen wir, wir müssen die Bürokratie verschlanken. Ohne schlanke Bürokratie haben wir auch bei der Migration ein Riesenproblem.“

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