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Kommunalwahl 2026

TFalcke-Nachfolge: Politik sucht neuen Chef für Oldendorf-Himmelpforten

Sie stellten ihre gemeinsame Suche nach einer neuen Führungskraft im Rathaus vor (von links): Matthias Wolff, Werner Hinck, Frank Wassermann und Jörn-Hinnerk Abbe.

Sie stellten ihre gemeinsame Suche nach einer neuen Führungskraft im Rathaus vor (von links): Matthias Wolff, Werner Hinck, Frank Wassermann und Jörn-Hinnerk Abbe. Foto: Klempow

Es ist die wichtigste Personalie in Oldendorf-Himmelpforten: Wer tritt nach der Kommunalwahl 2026 die Nachfolge von Holger Falcke im Rathaus an? Die Politik geht in die Offensive.

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Von Grit Klempow
Samstag, 22.03.2025, 19:00 Uhr

Oldendorf-Himmelpforten. Holger Falcke hat erst kürzlich sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Chef im Himmelpfortener Rathaus gefeiert. Zuerst als junger Verwaltungschef der Samtgemeinde Himmelpforten, später als einer der Gestalter der Fusion zur Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten war und ist er hauptamtlicher Bürgermeister.

Noch bis zur Kommunalwahl im Herbst 2026 ist Falcke als Samtgemeindebürgermeister im Amt. Aber er tritt nicht wieder an, weil die Amtszeit just wieder auf acht Jahre verlängert wurde.

Bereits Ende Januar hatte Falcke deshalb offiziell verkündet, dass er nicht wieder kandidiert. Damit wollte er auch rechtzeitig den Weg ebnen, um nach einer geeigneten Kandidatin oder einem Kandidaten Ausschau zu halten.

Große Fraktionen setzen sich zusammen

Die Politik in der Samtgemeinde zögerte nicht und setzte sich zusammen. Die großen Fraktionen CDU, SPD, FWG sowie die OLH verkündeten nun offiziell, dass sie gemeinsam eine neue Verwaltungschefin (oder einen Chef) suchen wollen. Sie oder er würde sich bei der Kommunalwahl direkt dem Votum der Wählerinnen und Wähler stellen.

Die parteiübergreifende Einigkeit drückt SPD-Fraktionschef Werner Hinck so aus: „Wir wollen interfraktionell gemeinsam das Beste suchen.“ Frank Wassermann (CDU) bringt die gemeinsame Linie auf den Punkt: „Wir suchen eine Person mit einschlägiger Verwaltungserfahrung und Erfahrung in Personalführung, die im besten Fall für zwei Amtszeiten zur Verfügung steht.“ Und: „Wir suchen jemanden, der bei Gegenwind nicht gleich umfällt.“

Politik formuliert Anforderungen

Dabei bezieht sich der metaphorische Wind mehr auf eine gestandene Persönlichkeit denn auf mögliche Streitereien auf politischer Ebene. Die Zusammenarbeit im Samtgemeinderat gilt als sachlich und konstruktiv - selbst bei konträren Standpunkten.

„Wir suchen aber auch jemanden, der selbst kreativ wird und eigene Ideen vertritt“, ergänzt Matthias Wolff. „Wir wollen neutral und möglichst offen an die Suche gehen.“ Wünschenswert wäre ein Verwaltungsprofi ohne Parteibuch - aber auch ein solches wäre kein Hinderungsgrund, wenn die Kompetenzen stimmen.

Sachpolitik steht im Vordergrund

Besondere fachliche Verstärkung bei bestimmten Sachthemen der Verwaltung werde nicht gebraucht. „Unsere Fachbereichsleiter sind alle gut“, betont Matthias Wolff.

„Bei uns gibt es eigentlich keine Parteienkämpfe“, sagt Wolff. „Stattdessen gibt es eine starke Konsensstimmung“, stimmt Jörn-Hinnerk Abbe von der Offenen Liste Hammah zu. Das sei auch das Verdienst von Falcke, sind sich die Fraktionssprecher einig. Aber sie wissen auch, dass der Wille zur Sachlichkeit „unser Pfund ist“, wie Werner Hinck es formuliert.

Nicht nur Oldendorf-Himmelpforten sucht

Schließlich braucht nicht nur Oldendorf-Himmelpforten eine neue Führungskraft im Rathaus. Allein im Landkreis werden sicher die zwei Chefinnen-Büros von Katja Oldenburg-Schmidt und Ute Kück in den Rathäusern von Buxtehude und Harsefeld frei. Sie treten nicht wieder an. Nordkehdingens Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke hat sich noch nicht geäußert. Aber auch Stades Bürgermeister Sönke Hartlef kandidiert nicht wieder.

Das macht Druck, da kann es nicht schaden, die Vorzüge der knapp unter 20.000 Einwohner großen Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten für potenzielle Kandidatinnen herauszustellen. „Es gibt keine Ad-hoc-Baustelle“, so Abbe. Die Weichen für die Zukunft seien gestellt. Die Schulbauten in Hammah und Himmelpforten seien beschlossen und finanziert, die fortlaufenden Investitionen in die Unterhaltung der Schulen und die Feuerwehren könnten sich sehen lassen.

Fusionsprozess erfolgreich abgehakt

„Wir haben hier nicht geschlafen, wir investieren nachhaltig und bauen jetzt auch zwei Unterkünfte für Geflüchtete“, betont Frank Wassermann. Die Fusion der beiden Samtgemeinden Himmelpforten und Oldendorf sei abgeschlossen (Wolff) und ein „riesen Erfolg“ (Hinck). Im landesweiten Vergleich stehe die Samtgemeinde mit ihrem Schuldenstand gut da.

Die Bilanz der Fraktionssprecher weist auffällig oft das Wort „wir“ auf: Neben der sachlichen Politik könnte die parteiübergreifende Suche nach einem gemeinsam unterstützten Bewerber ein gutes Signal sein. Potenzielle Führungskräfte starten so leichter in den Wahlkampf und wissen auch für die spätere Arbeit die Mehrheit in der Politik hinter sich.

Für Verwaltungsprofis, die bei Interesse anfragen oder ihren Hut gleich in den Ring werfen wollen, gibt es eine E-Mail-Adresse (bgm2026@oldendorf-himmelpforten.de), um die Initiatoren aus der Politik zu erreichen. Die sichern absolute Vertraulichkeit zu. Ihnen geht es schließlich darum, die beste Führungskraft für Oldendorf-Himmelpforten zu gewinnen. bgm2026@oldendorf-himmelpforten.de

Das Rathaus in Himmelpforten. Wer tritt die Nachfolge im Büro von Holger Falcke an?

Das Rathaus in Himmelpforten. Wer tritt die Nachfolge im Büro von Holger Falcke an? Foto: Klempow

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