TFast fertig: Hier entsteht der neue Wohnmobilstellplatz in Krummendeich

Die Grundzüge des Wohnmobilstellplatzes in Krummendeich sind erkennbar. Noch fehlen knapp 40 Bäume sowie Hunderte Sträucher und Blumen. Foto: Helfferich
16 Wohnmobilstellplätze werden beim Krummendeicher Naturfreibad geschaffen, zudem soll es Zwölf-Quadratmeter-Häuser geben. Es gibt aber noch offene Fragen.
Krummendeich. Der Platz unweit vom Deich und dem Naturfreibad bietet Erholung mitten im Grünen. Der mit Geldern der Dorferneuerung finanzierte Wohnmobilstellplatz sollte bereits im Sommer 2023 fertig sein. Doch dann warf eine erforderliche Bebauungsplanänderung das Vorhaben durcheinander. Hinzu kamen Verzögerungen im Bau und das Hochwasser nach dem vielen Regen im vergangenen Winter.
Letztlich stiegen die Kosten von geplanten 565.000 Euro auf mehr als 700.000 Euro, so die letzte Schätzung des Bauamtsleiters Ernst Hülsen. Außerdem steht ein Strafzins im Raum, weil Fördermittel bereits ausgezahlt worden waren und nicht ausgegeben wurden. Es soll um einen fünfstelligen Betrag gehen.
Lampen, Stromanschlüsse und Bäume fehlen noch
Inzwischen sind die Wege befestigt, Kabel verlegt, eine Ablassstelle für Schmutzwasser, die Stellplätze und eine Boule-Bahn eingerichtet. Bänke laden zum Verweilen ein, und auch die beiden Sanitärcontainer stehen bereits. Was fehlt, sind Lampen, Stromanschlüsse und etwa 40 Bäume, die im Oktober gepflanzt werden sollen, ebenso Sträucher und Blumen. Dann wäre die Anlage startklar. Die Gemeinde Krummendeich hat bereits die Stelle eines Platzwartes ausgeschrieben.

Zwölf Quadratmeter mit Fahrradbügel für Kleinstunterkünfte. Sechs solcher Plätze stehen für Investoren zur Verfügung. Foto: Helfferich
Im Gemeinderat ging es jetzt um die Kleinsthäuser und um die Gestaltung der himmelblauen Sanitärcontainer. Bei der Planung und auch während der Bauphase war immer von Tiny-Häusern die Rede. Doch tatsächlich handelt es sich um Kleinstunterkünfte, reduziert auf zwei Betten, Tisch und zwei Stühle, eventuell mit kleiner Terrasse. Mehr ist auf zwölf Quadratmetern nicht möglich.
Investoren für sechs Kleinstunterkünfte gesucht
Karin Mietzner, Geschäftsführerin des Touristikvereins und der Tourist-Info Kehdingen, machte deutlich, dass nicht alle Radtouristen nur für eine Nacht in Kehdingen bleiben wollen. „Das sind zum Großteil Erholungssuchende, die für zwei bis drei Tage bleiben. Ein kleines bisschen Komfort müssen die Häuschen bieten.“ Mehr als ein Schlaf-Fass sollte es schon sein, sagte auch Bürgermeisterin Christiane von der Decken. Sie liebäugelt mit Schäferwagen: „Das hat Charme, zumal nur wenige Meter weiter die Schafe am Deich laufen.“ Immerhin haben die Unterkünfte einen Stromanschluss.

An diesen Sitzplätzen sollen Camper zusammenkommen. Foto: Helfferich
Grundsätzlich müsse geklärt werden, wer die Minimalunterkünfte baut und vermietet, so Gemeindedirektor Frank Griemsmann. Sein Vorschlag: Interessierte Krummendeicher schließen sich zu einer Gesellschaft zusammen, pachten die Stellplätze, bestücken sie und vermieten die Unterkünfte weiter.
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Eine solche Gesellschaft müsse sich aber auch um die Organisation kümmern, etwa den Check-in oder den Bettenwechsel. Karin Mietzner bot sich an, Interessierte zu beraten, und verwies auf das Online-Buchungssystem der Tourist-Info. Falls es Interessierte gibt, sollten sie zur nächsten Ratssitzung ein Konzept vorlegen, so Griemsmann.

Die Sanitärcontainer sollen noch künstlerisch gestaltet werden. Foto: Helfferich
Ein weiteres Thema war die Gestaltung der Sanitärcontainer. „Sie sind gewaltig blau und kahl“, findet Christiane von der Decken. Daher habe die Gemeinde sich Angebote von Graffiti-Sprayern eingeholt. Doch die lagen in einem vierstelligen Bereich, so von der Decken, das könne sich die Gemeinde nicht leisten. Mehr als 500 Euro dürfe das nicht kosten, erklärte ihr Stellvertreter Stephan Bohn. Ratsmitglied Jens Stobbe schlug vor, Büsche vor die Container zu setzen. Schließlich soll nun auf Anregung einer Zuhörerin Kontakt zu einer Kunsthochschule gesucht werden.