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Bundestagswahl

TFerlemann-Nachfolge: Cuxhavener preschen vor

Enak Ferlemann (CDU) verabschiedet sich von der Bundespolitik.

Enak Ferlemann (CDU) verabschiedet sich von der Bundespolitik. Foto: Britta Pedersen

Um den Wahlkreis Stade/Rotenburg gibt es gleich fünf Bewerber bei der CDU. Jetzt gibt es auch im nördlichen Wahlkreis Cuxhaven/Stade Bewegung. Wer die Nachfolge von Enak Ferlemann antreten soll.

Von Kai Koppe Samstag, 03.08.2024, 12:00 Uhr

Cuxhaven. Durch eine Urwahl wird der örtliche CDU-Kandidat für den kommenden Bundestag nominiert werden, geschehen soll das am 2. Oktober in Cadenberge. Theoretisch kann selbst an diesem Tag noch ein Mitbewerber aus der Deckung kommen, ein Szenario, dass Thiemo Röhler, Ratsfraktionsvorsitzender der Union in Cuxhaven, aber als eher unwahrscheinlich beschrieb: Im CDU-Kreisverband hat man sich auf ein geordnetes Verfahren verständigt, in dessen Rahmen sie ihrem Nominierungsvorschlag gute Chancen beimessen: „Christoph Frauenpreiß ist das Angebot des Stadtverbands Cuxhaven für diesen großen Wahlkreis. Wir sind überzeugt, einen jungen und kompetenten Kandidaten gefunden zu haben, den wir ins Rennen schicken können“, sagte Röhler.

Ferlemann verzichtet auf eine erneute Kandidatur

Der Genannte, der im Jahr 2003 zunächst Mitglied der Jungen Union wurde, nicht viel später in die CDU eintrat und aktuell nicht nur für die Christdemokraten im Stadtrat sitzt, sondern seit Herbst 2023 auch dem CDU-Stadtverband vorsteht, sprach davon, dass die Idee einer Bundestagskandidatur gereift sei, nachdem Enak Ferlemann (als amtierender Abgeordneter) erklärt hatte, sich nicht erneut um ein Mandat bewerben zu wollen. Ferlemann war bei der vergangenen Wahl dem SPD-Kandidaten Daniel Schneider unterlegen, aber über die Landesliste wieder in den Bundestag eingezogen.

Bei der nächsten Bundestagswahl soll sich Christoph Frauempreiß (2. von rechts) um ein Direktmandat im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II bewerben.

Bei der nächsten Bundestagswahl soll sich Christoph Frauempreiß (2. von rechts) um ein Direktmandat im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II bewerben. Foto: Koppe, Kai

Nach entsprechenden Signalen aus dem Stadtverband habe er sich, so Frauenpreiß, gemeinsam mit seinen Nächsten Gedanken darüber gemacht, ob ein Sprung in die Berufspolitik (und in die Hauptstadt Berlin) für ihn persönlich infrage käme. „Mein Job als Niederlassungsleiter macht mir Spaß“, bekannte der Diplom-Bankbetriebswirt, der es jedoch für geboten hält, politisch „anzupacken und die Marktwirtschaft wieder stärker in den Vordergrund zu rücken“. Der Staat sei zweifellos wichtig - dort, wo er als solcher gebraucht werde.

„Das Sprachrohr sein, das die Region verdient“

Entscheidend, so fuhr Frauenpreiß fort, sei aber auch, den Menschen vor Augen zu führen, dass es eine gewisse Eigenverantwortung gebe. Im Falle seiner Wahl werde er in Berlin „das Sprachrohr sein, das unsere Region verdient“, sagte der 40-Jährige. „Ohne eine verlässliche Familie im Hintergrund kann man so ein Amt meines Erachtens nicht mit dem nötigen Elan ausfüllen“, schloss der Vater zweier Töchter, der unter dem Stichwort Bodenständigkeit auch die Verbindungen zur Landwirtschaft hervorhob, die er in seiner beruflichen Rolle als Agrarberater pflegt.

Perspektive über „drei bis vier Wahlperioden“

Seine Stellvertreterin Christiane Buck nannte Frauenpreiß‘ Entscheidung mutig, äußerte sich aber überzeugt, dass das Wissen des Wunschkandidaten und die Netzwerke, die Enak Ferlemann in 22 Jahren in Berlin geknüpft hat, eine solide Grundlage bieten werden, um in der Hauptstadt etwas für die Region zu bewegen. Stadtverbandsvize Lars Birner wies auf den Vorteil hin, einen Bewerber gefunden zu haben, der eine „längere, über drei bis vier Wahlperioden reichende Perspektive“ hat. Insofern sei er sehr froh, dass sein Parteifreund einer möglichen Kandidatur zugestimmt habe. „Er ist beruflich gewachsen und familiär gesettled“, betonte Birner.

So kennt man Frauenpreiß vermutlich in seinem Heimatort Altenbruch, wo er das Amt des Ortsbürgermeisters auch in Zukunft ausüben möchte. „Als solcher bin ich bis 2026 gewählt“, und konterte die Frage nach möglichen neuen Aufgaben, dass man „das Fell nicht verteilen“ möge, „bevor der Bär erlegt“ sei. Ein Bundestagsmandat würde aus seiner Sicht dennoch nicht das Ende seiner kommunalen Verantwortungsträgerschaft bedeuten: „Wenn ich das Gefühl habe, dass ich das ordentlich hinbekomme, mache ich das weiter.“

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