TFiese Attacke beim Ausritt: Hunde beißen sich in Pferden fest

Ob sie wieder mit den Pferden Springturniere reiten kann, weiß Christina Sakowski noch nicht. Foto: Privat
Auf einem Ausritt wird das Pferd von Christina Sakowski plötzlich von zwei Hunden angegriffen. Auch das Pferd ihrer Freundin wird schwer verletzt. Der Schock sitzt tief.
Horstedt. Der Vorfall Ende Oktober beschäftigt die Beteiligten noch immer. An einem Feld begegneten sie einer sechsköpfigen Familie mit zwei Hunden. Die Frau hielt jeweils eine Hundeleine in der rechten und eine in der linken Hand. Sie hatten im Grünstreifen gehalten und gewartet. Als sich die Reiterinnen mit den Pferden näherten, bellten die Hunde und „hüpften an der Leine“, schildert Sakowski. Ein Hund sprang nach vorne und biss sich im Bein des einen Pferdes fest. Daraufhin bockte das Pferd, um den Hund loszuwerden. Als es gelang, galoppierten beide Pferde mit den Reiterinnen auf dem Rücken über das Feld.
Die Frau hatte mittlerweile beide Leinen losgelassen und so konnten die Hunde den Pferden hinterherjagen. Auf einem Feld biss einer der Hunde in die Brust und die Beininnenseite des zweiten Pferdes. Christina Sakowski und ihre Freundin fielen von den Pferden, wobei sich die Freundin schwere Verletzungen an der Hand zuzog. Die Pferde flüchteten in entgegengesetzte Richtungen.
Pferd irrt verletzt durch Horstedt
Während ein Pferd alleine den Weg zurück in den Stall fand, irrte das zweite verletzt durch Horstedt. Sakowski folgte den Blutspuren und den kaputten Teilen des Sattels. Schließlich konnte sie ihr Pferd in Höhe der Langen Straße wieder in Empfang nehmen. Auf der Flucht muss das Tier noch in Panik auf der Straße gestürzt sein oder sich gar überschlagen haben, denn es hatte zahlreiche Schürfwunden zu den Bisswunden hinzubekommen, führt die Reiterin aus.
Beide Pferde wurden in eine Pferdeklinik gebracht und dort erstversorgt. Die Wunden mussten gereinigt und gespült werden. Seitdem werden sie in der Klinik stationär versorgt und überwacht. Die Klinik- und Operationskosten schätzt Sakowski aktuell auf knapp 20.000 Euro. Der Schaden an den Ausrüstungen wie Sattel und Trense lägen schätzungsweise bei über 5.000 Euro. Turnierabsagen verursachen weitere Kosten.
Schwerer Vorwurf an die Hundebesitzer
„Welchen Schaden die Pferde sonst davongetragen haben, wissen wir noch nicht“, erklärt Sakowski. Es stehe noch in den Sternen, ob sie jemals wieder Turniere mit den Tieren reiten könne. Auch wie die Pferde künftig anderen Hunden begegnen werden, stehe noch nicht fest.
Die Hundebesitzer sollen die Situation nur beobachtet, aber nicht gehandelt haben, so der Vorwurf. Sie sollen weder nach den Verletzungen gefragt, noch ihre Hunde zurückgerufen haben. Der Vorfall wurde dem Veterinäramt gemeldet und wird dort bearbeitet, teilte eine Sprecherin des Landkreises mit. Im allgemeinen Verfahren werde im ersten Schritt der Sachverhalt ermittelt und der Hundehalter angehört.
Weitere Schritte können sein, dass der Hund außerhalb eines ausbruchssicheren Grundstücks nur angeleint und mit Maulkorb geführt werden darf, so die Sprecherin weiter. Sollte die Ermittlung den Hund als gefährlich einstufen, muss der Halter einen Wesenstest des Hundes und eine Sachkundeprüfung nachweisen, um den Hund weiter halten und führen zu dürfen.