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Handball

Fredenbeck im Tabellenkeller - Kapitän kritisiert fehlende Disziplin

Der Handballer Niels Huckschlag beim Sprungwurf. Zwei Gegner attackieren ihn im der Luft.

Der VfL Fredenbeck um Kapitän Niels Huckschlag leistete sich zu viele einfache Fehler. Foto: Potreck

Die Drittliga-Handballer des VfL Fredenbeck haben ihr Heimspiel gegen den VfL Gummersbach II mit 28:33 (24:17) verloren und bleiben Tabellenletzter. Der Kapitän fordert mehr Disziplin. Die Verantwortlichen rufen zu mehr Gelassenheit auf.

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Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 15.10.2023, 16:46 Uhr

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Fredenbeck. Schon bevor Hallensprecher Michael Peyke die Mannschaftsaufstellung verkündete, wurde bekannt, dass Fredenbecks Abwehrchef Arne Eschweiler mit einer Schulterverletzung nicht antreten konnte und wahrscheinlich länger ausfallen wird. Jesper Müller übernahm in der Abwehr seine Rolle. An der Abwehr sollte es letztlich nicht liegen, dass die Fredenbecker die Punkte den Gummersbachern überlassen mussten.

Der VfL Fredenbeck zeigte sich von Beginn an von den Niederlagen der letzten Spiele unbeeindruckt, griff beherzt gegen eine offensive und kampfstarke Gummersbacher Deckung an, überraschte die Gäste mit einer guten, beweglichen und zupackenden Abwehr. Die Führung wechselte (5:5, 10; 7:7, 15.; 9:8, 20.). Der VfL Gummersbach war sichtlich überrascht, wirkte im Angriff zunehmend ratlos; Trainer Goncalo Miranda nahm seine erste Auszeit (16.).

Leichtsinnige Aktionen im Fredenbecker Angriff

Die Stimmung unter den knapp 900 Fredenbecker Fans war prächtig. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit schlich sich in die Angriffe der Fredenbecker Leichtsinn ein. Laurenz Reiners versuchte, mit einem Heber den Keeper zu überwinden, vergeblich. Gummersbach bestrafte die Fehler mit Tempogegenstößen (10:13, 24.).

Fredenbecks Trainer Igor Sharnikau nahm eine Auszeit, brachte den siebten Feldspieler. Das Fredenbecker Spiel stabilisierte sich. Auch wenn der VfL Fredenbeck zur Halbzeit mit 14:17 zurücklag, zeigte die Mannschaft vor allem in der Abwehr ein gutes Spiel. Abspielfehler im Spielaufbau und schlechte Torwürfe verhinderten einen besseren Zwischenstand.

Der VfL Fredenbeck kam anders als zuletzt gut in die zweite Halbzeit. Vor allem Jesper Müller glänzte, ging immer wieder durch die Gummersbacher Abwehr und hielt Fredenbeck mit fünf sehenswerten Treffern im Spiel (22:22, 43.). Dann aber leitete in den letzten zehn Minuten wieder eine Reihe technischer Fehler und schwacher Torwürfe die Niederlage ein, an der auch ein guter Sebastian Spark (kam in der 45. Minute für den vor allem bei Würfen von Außen glücklosen Nikolaj Petrov) nichts ändern konnte.

Die Niederlage war auf das ganze Spiel gesehen verdient, fiel aber zu hoch aus. Mit hängenden Köpfen, an denen auch der lang anhaltende Beifall des Fredenbecker Publikums nichts ändern konnte, verließen die Fredenbecker das Feld.

Trainer Sharnikau kritisiert die Angriffsleistung

Kapitän Niels Huckschlag findet, dass mehr drin gewesen sei. Es seien immer wieder die einfachen Fehler gewesen, sagt er. Huckschlag sieht die Defizite darin, dass die Mannschaft sich nicht an das vorher besprochene Konzept halte. „Wir brauchen mehr Disziplin, müssen den Ball auch mal laufen lassen.“ Auch wenn die Stimmung nach den letzten Niederlagen etwas gedrückt gewesen sei, arbeiteten alle an einer besseren Situation. „Wir versuchen, uns da herauszuarbeiten.“ Neben fehlender taktischer Disziplin bemängelt Trainer Sharnikau das Angriffsspiel. Nicht nur Jesper Müller und Pelle Fick müssten das Eins-gegen-Eins suchen. „Nur Parallellaufen reicht nicht.“ Aus dem Rückraum müsse mehr Druck kommen, man müsse die richtigen Wurfentscheidungen treffen. „Wir müssen unser Spielniveau aus der Vorbereitung wieder erreichen. Das schaffen wir derzeit nicht“, sagt Sharnikau.

Der Fredenbecker Handballboss Lars Müller fordert „etwas mehr Gelassenheit“. Er sei sicher, „dass wir unsere Punkte noch holen werden. Die Mannschaft braucht Zeit.“ Am kommenden Samstag tritt Fredenbeck bei den Sportfreunden Söhre an, bevor die beiden Heimspiele gegen den Wilhelmshavener HV und das Team Handball Lippe II in der Geestlandhalle anstehen.

Die Statistik

VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Sievert 1, Sharnikau 1, Huckschlag 1, Fick 5, Müller 6, Richter 3, Ritscher, Möller 5/1, Fock, Franke 2, Heinsohn 3, Reiners 1, Mißling

Siebenmeter: VfL 1/1 - GUM 4/3

Zeitstrafen: VfL 5 (Rote Karte: Sievert, 53.) - GUM 3

Zuschauer: 850

Nächstes Spiel: SF Söhre – VfL Fredenbeck (Sa., 21. Okt., 18 Uhr)

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