TFredenbeck: Berufsweltorientierung und wie Kunststoff zur Flasche wird
Geestlandschüler wissen nach einem Blick hinter die Kulissen bei RPC, wie Kunststoffflaschen produziert werden. Foto: privat
Drei achte Klassen der Geestlandschule Fredenbeck hatten Gelegenheit, die Firma RPC in Kutenholz zu erleben. An der Schule selbst boten 13 Betriebe praktische Aktionen an.
Kutenholz. Wie werden eigentlich Kunststoffflaschen hergestellt? Damit beschäftigten sich etwa 90 Schülerinnen und Schüler der Geestlandschule. Im Unternehmen RPC in Kutenholz lernten sie die Bereiche Einkauf, Produktion und Verkauf kennen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen hätten sich dabei sehr viel Mühe gemacht, den jungen Besuchern einen authentischen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen, berichtet Andreas Dammert. Er ist didaktischer Leiter und Berufsorientierungsbeauftragter der Geestlandschule.
Schülerfirma benötigt eine Ketchup-Flasche
Der fiktive Fall, die Schülerfirma Geestlandia würde eine Flasche für einen selbst entwickelten Ketchup benötigen, wurde exemplarisch durchgespielt. Die Jugendlichen der Oberschule konnten im Bereich Produktentwicklung den technischen Produktdesignern über die Schulter schauen. Einblicke in die Abteilungen Beschaffung und Marketing gab es ebenfalls.
Verkehrssicherheit
T Trotz neuer Tempo-30-Schilder: Fredenbecker demonstrieren auf Kreisstraße
Spannend wurde es in der Produktionshalle: Dort durften die Schüler hautnah miterleben, wie heißer Kunststoff zu Flaschen geformt und am Ende vollautomatisch verpackt wird.
Im Betrieb war Verkleidung angesagt
Besonders lustig sei dabei gewesen, dass alle sich mit Sicherheitsschuhen, rotem Haarnetz und weißen Einwegkitteln verkleiden mussten, sagt Dammert. „So haben sich die Heranwachsenden noch nie gesehen.“
Natürlich wurde auch die große Ausbildungswerkstatt besucht. Dort gab es ein Wiedersehen mit alten Bekannten - einige der Auszubildenden sind ehemalige Geestlandschüler.
Die Firmenvorstellung durch Geschäftsführer Andreas Köhnen mit seinem Team in der Kantine rundete den Berufsorientierungstag ab. Und dort wartete auf die jungen Gäste eine Einladung zum Frühstücken.
Geestlandschüler dürfen bei Berufsorientierung Blut abnehmen
Auch an der Geestlandschule selbst ging es zur Sache: 13 Betriebe hatten sich kürzlich mit Infos und Material gewappnet, um an Messeständen eine praktische Aktion anzubieten, die den Schülerinnen und Schülern verschiedene Ausbildungsberufe näherbringen sollte. Die Schüler konnten unter anderem schrauben, testen, Häuser bauen und an einem Modellarm Blut abnehmen.
Andreas Dammert berichtet im Anschluss, dass noch nie so viele Betriebe der Anfrage des Bildungswerks der niedersächsischen Wirtschaft als durchführender Bildungsträger gefolgt seien und die Geestlandschule besucht hätten.
An besagtem Schulvormittag durchliefen etwa 90 Schüler in einem Rotationsverfahren jeweils acht Stationen, von denen drei im Vorfeld digital gewählt werden konnten. In kurzen Sequenzen lernten sie dabei die unterschiedlichen Berufe und Tätigkeiten auch praktisch kennen. Plietsche Schüler nutzten die Gunst der Stunde und machten ihren ersten Praktikumsplatz klar.
Am Ende waren die Köpfe voller neuer Eindrücke und die Taschen voller Giveaways. „Das Feedback aller Beteiligten fiel durchweg positiv aus“, sagt Dammert.
Es gebe demnach keinen Grund, diese Maßnahme der Koordinierungsstelle Berufsorientierung, die zum Kultusministerium gehöre, aus dem Berufsorientierungskonzept zu streichen. Speziell für die Schulen im ländlichen Raum sei es immens wichtig, dass sich regionale Firmen zeigten und sich sowie ihre Ausbildungsberufe vorstellten.