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Handball 3. Liga

TFredenbecker Neuzugang hat nur einen Job: „Ich soll Tore werfen“

Neuzugang Daniel Kyvala spielte zuletzt in der Oberliga, konnte in zwei Spielen aber schon elf Tore für den VfL erzielen.

Neuzugang Daniel Kyvala spielte zuletzt in der Oberliga, konnte in zwei Spielen aber schon elf Tore für den VfL erzielen. Foto: Jörg Struwe

Auf den letzten Drücker hat der VfL Fredenbeck Daniel Kyvala verpflichtet. Der beim tschechischen Traditionsklub Dukla Prag ausgebildete 27-Jährige, zuletzt beim Oberligisten TuS Haren, ist von den VfL-Fans begeistert. Er will sie auch begeistern.

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Von Wilhelm Thiele
Samstag, 09.03.2024, 07:50 Uhr

Fredenbeck. Auf die Minute pünktlich erscheint Daniel Kyvala am Treffpunkt. Die aktuelle Neuverpflichtung beim Handball-Drittligisten VfL Fredenbeck ist im VfL-Bus, seiner derzeitigen Mobilitätshilfe, vorgefahren.

Kyvala, zunächst nur für die laufende Saison verpflichtet, hat eine kleine Wohnung zur Verfügung, in der er sich sehr wohlfühlt. Er ist allein in Fredenbeck, seine Partnerin ist Schauspielerin und lebt weiter in Prag. Eine Fernbeziehung, „nicht optimal“, wie er sagt. Aber nicht zu ändern. Für ihn stehe derzeit nur Handball auf dem Programm. Er ist noch auf der Suche nach einer Beschäftigung für 4 bis 5 Stunden am Tag. Der Club unterstütze ihn bei der Suche ebenso wie bei allen sonstigen Formalitäten.

Handball-Karriere beginnt mit sechs Jahren

Kyvala hat als Sechsjähriger gemeinsam mit einigen Schulfreunden in einem Prager Vorstadtklub mit dem Handball angefangen. „Ich hatte zu viel Energie in mir, wollte damit etwas Sinnvolles anfangen.“ Er sei der einzige in seiner Familie, der Handball spiele. In der B-Jugend wechselte er zu Dukla Prag, „weil ich leistungsorientiert Handball spielen wollte“.

Mit Erfolg. In der U18 und U21 absolvierte er eine Reihe von Länderspielen für sein Land. Nach der Jugendzeit wechselte er in die Profimannschaft von Dukla, mit der er in zwei Spielzeiten Meister und Vizemeister Tschechiens wurde. „Das war eine Riesenerfahrung für mich.“

Dann verließ Kyvala Dukla Prag für ein Angebot als Profi in Ungarn. „Ich war jung, ich wollte es versuchen.“ Heute wisse er, dass das zu früh war. Es folgten eine Reihe weiterer Stationen in Frankreich und Deutschland. Er wollte nicht nach Tschechien zurück, er wollte andere Länder kennenlernen.

Fredenbeck ist eine neue Herausforderung

Zum VfL Fredenbeck ist er gewechselt, weil er wieder höherklassig spielen wollte. Seit er Prag verlassen habe, habe er immer in kleinen Orten gelebt. Fredenbeck sei zwar ein kleiner Ort, aber ein großer Handballverein.

Die Begeisterung für den Handball sei überall im Ort zu spüren. Er sei völlig überrascht gewesen von den Fans, der Begeisterung in der Halle. „Die waren bei unserem Sieg so glücklich. Unglaublich.“

In der Mannschaft fühle er sich wohl. Bei seinem Probetraining sei er sehr nervös gewesen. Aber es habe geklappt, weil er den Wechsel unbedingt wollte. Es sei ein riesengroßer Schritt aus der Oberliga in die Dritte Liga.

Das Training sei härter, jeder einzelne Spieler sei besser, die Spiele sehr viel intensiver. Er sei vom ersten Tag an in der Mannschaft und vom Verein sehr gut aufgenommen worden. „Die Jungs akzeptieren mich als Person und als Spieler.“

Kyvala will für den VfL Punkte holen

Kyvala beschreibt sich selbst als „Shooter“. Er sei verpflichtet worden, um Tore zu machen. Das könne er auch. Er sei kein Spielregisseur. Sein großes Idol sei der dänische Welthandballer Mikkel Hansen. Ihn bewundere er wegen seiner Spielintelligenz und Eleganz. „Der beste Spieler aller Zeiten.“

Verbessern will Kyvala sich vor allem noch in der Abwehr. Noch sei die Position im Mittelblock für ihn sehr schwierig, aber er arbeite dran.

Er sei verpflichtet worden, um der Mannschaft zu helfen, die Dritte Liga zu halten. Kyvala ist überzeugt, dass er helfen könne. Auch wenn er erst kurz dabei sei, er „sehe keinen Grund, warum diese Mannschaft absteigen sollte.“ Die Mannschaft habe oft gut gespielt, sei aber am Ende ohne Punkte geblieben. Er wolle das bisschen Mehr an Qualität einbringen, dass die Punkte beim VfL bleiben. „Das ist mein Ziel. Darum bin ich hier. Die Mannschaft hat das verdient.“

Kyvala geht in seiner Aufgabe auf, lebt im Hier und Jetzt. Er will Handball spielen, solange es geht. Was dann kommt? Er weiß es noch nicht. Jetzt sei die Zeit, so viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, wie möglich und später zu entscheiden.

Der VfL Fredenbeck trifft am Sonnabend auswärts auf den VfL Gummersbach II (Anwurf 18 Uhr).

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