TFredenbecks Wochenmarkt besteht nur noch aus einem einzigen Stand

Maike Heitmann hält mit ihrem Obststand allein die Stellung auf dem Fredenbecker Wochenmarkt Foto: Laudien
Es ist eine traurige Entwicklung: Auf dem Fredenbecker Wochenmarkt steht noch ein einziger Stand, der vom Obsthof Heitmann. Der Heimatverein hofft auf eine Wiederbelebung und hat erste Ideen.
Fredenbeck. Kirschen, Äpfel, Eier, Säfte und Marmeladen - am Marktstand von Maike Heitmann auf dem Fredenbecker Wochenmarkt stehen die Kunden am Freitagnachmittag Schlange. Seit Mai hält sie alleine die Stellung. Nach und nach zogen sich die anderen Marktbeschicker zurück. Der Bäcker kam nach einem Brandschaden nicht wieder, der Fleischer habe aktuell Personalmangel.
Heitmann hat viele Kunden und geringe Fixkosten
„Es liegt am Umsatz“, sagt Maike Heitmann. Zur Marktzeit, freitags von 13.30 bis 17 Uhr, kämen einfach zu wenige Leute zum Einkaufen auf den Wochenmarkt. Sie selbst habe sich zum Glück einen Kundenstamm aufgebaut und nur geringe Fixkosten, da sie ihren Stand ohne Personal betreibe. Außerdem schwierig: Die Marktleitung wechselte mehrfach seit dem Neustart des Wochenmarktes in Fredenbeck im Mai 2022.
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Anfangs gab es noch einen Fischwagen, eine Imbissbude, einen Bäcker und Fleischer. Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher war damals von dem vielfältigen Angebot angetan. Mit der Deutschen Marktgilde aus Hannover, die mehr als 130 Wochenmärkte in ganz Deutschland betreibt, war ein erfahrener Veranstalter gefunden. Doch die Begeisterung hielt nicht lange an.
Marktleitung hat mehrfach gewechselt
Um das Projekt zum Laufen zu bringen, zahlte die Samtgemeinde für Werbungskosten und Organisationszuschuss. Die genannten Gründe für das erste Aus: Beschicker fühlten sich von der Marktgilde nicht gut betreut und es fehlte an Parkplätzen.

Dank treuer Stammkunden hält sich der einzige Stand auf dem Wochenmarkt in Fredenbeck. Foto: Laudien
Danach übernahm Marktbetreiber Swen Werner, der mit seiner Nudelei an seinem Stand frische Nudelgerichte anbot. Er war im vergangenen Sommer Hoffnungsträger für alle, die am Wochenmarkt bei Metas Huus an der Hauptstraße festhalten wollten. Doch auch er kündigte seinen Vertrag bei der Samtgemeinde. Trotz Werbung habe sich der Verkaufsstand nicht gerechnet, nannte er einen der Gründe.
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Gemeinsam mit der Samtgemeinde wurde zuvor das am häufigsten genannte Problem beseitigt: Die Grünfläche wurde befestigt, sodass die Marktbeschicker dort stehen konnten und der Parkplatz wieder seine eigentliche Funktion erfüllte. Außerdem erhielt das Gelände eine neue Beleuchtung. Binnen zwei Jahren investierte die Samtgemeinde mehr als 20.000 Euro in das Projekt - ohne Erfolg.
Heimatverein hält am Wochenmarkt fest
Der Heimatverein Fredenbeck will gerade deshalb an dem Wochenmarkt festhalten. „Wir haben hier in das Gelände investiert“, sagt die 1. Vorsitzende Elke Weh. Zudem habe sich der Verein die Förderung des dörflichen Zusammenlebens und Erhaltung von Bräuchen und Traditionen auf die Fahne geschrieben. „Es wäre ein tolles Bild, wenn sich auf dem Wochenmarkt wieder viele Bürgerinnen und Bürger zum Klönschnack treffen würden.“

Hoffen auf Belebung: Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Fredenbeck und des Fördervereins De olen Hüüs vor dem Backhaus auf dem Fredenhoff. Foto: Laudien
Einige Ideen zur Belebung hat der Heimatverein bereits. So könnte etwa der Ortsverband des Roten Kreuzes Waffeln backen und Mitglieder des Heimatvereins für Kaffee und Kuchen sorgen.
Seit 40 Jahren besteht der Heimatverein Fredenbeck mit rund 200 Mitgliedern und dazugehörigem Förderverein De olen Hüüs. Erst kürzlich wurde das Dorffest zum runden Geburtstag gefeiert. Mehrere Arbeitsgruppen des Vereins bieten Belebung, etwa mit dem Geestlandchor, Plattdütschem Klönschnack und Quizabenden.
Viele Angebote für Bürger in Fredenbeck
Die meisten Angebote finden in Metas Huus statt. Der Heimatverein koordiniert im Auftrag der Gemeinde die Nutzung der Räume und ist auch offen für andere Gruppen, die keinen Raum haben.
Der Förderverein De olen Hüüs engagiert sich zudem am Fredenhoff für die Sanierung der alten Schmiede, eine Boule-Bahn und aktuell für den Aufbau eines Backhauses. „Jeder kann bei uns mitmachen, auch ohne Mitglied zu sein“, sagt Pressewartin Josefin Ipsen.
Der Vorstand des Heimatvereins und Marktfrau Maike Heitmann hoffen vor allem auf Belebung durch neue Marktstände. Anreiz: Sie bräuchten als Standgebühr lediglich eine Spende zahlen, sagt Elke Weh.
www.heimatverein-fredenbeck.de