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TFreibad: Schwimmen in Horneburg wird schon wieder teurer

Über Einstieghilfen können auch schwerbehinderte Menschen am Badespaß teilhaben.

Über Einstieghilfen können auch schwerbehinderte Menschen am Badespaß teilhaben. Foto: Buchmann

Trotz eines Besucherrekords muss die Samtgemeinde jährlich Unsummen für den Bäderbetrieb zuschießen. Jetzt sollen die Preise steigen - zum dritten Mal in Folge. Warum?

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Von Steffen Buchmann
Donnerstag, 30.01.2025, 08:25 Uhr

Horneburg. Noch ist kein Badewetter in Sicht, doch in der Samtgemeinde Horneburg steht das Freibad bereits auf der Tagesordnung. Im Sozialausschuss regte die Horneburger Verwaltung an, die Eintrittspreise für die kommende Badesaison anzupassen - es wird also teurer.

Für alle Preiskategorien soll der Eintritt um zehn Prozent steigen, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Einzelkarte für Erwachsene würde statt bisher 4,50 Euro dann 5 Euro kosten, Jugendliche müssten für eine Einzelkarte 2,30 Euro statt vorher 2,10 Euro zahlen. Die Saisonkarte für Erwachsene soll um 11 Euro auf 118 Euro steigen, für Jugendliche um 5 Euro auf 58 Euro.

Freibad kostet Samtgemeinde viel Geld

Grund seien die gestiegenen Kosten, um das Freibad zu betreiben. Für Personal und Energie müsse die Samtgemeinde erheblich mehr bezahlen, sagt Teamleiterin Andrea Hunold auf TAGEBLATT-Nachfrage. Neben gestiegenen Preisen für Wasser und Strom habe sich insbesondere der Gaspreis um über 20 Prozent erhöht. Die letzte Tarifeinigung habe zudem dazu geführt, dass die Verwaltung für das Schwimmbadpersonal fast 12 Prozent mehr zahlen muss.

Die Samtgemeinde wolle durch die Erhöhung zukünftig die gewohnte Qualität des Freibades sicherstellen. Angesichts der desolaten Haushaltslage ist die Samtgemeinde eigentlich angehalten, bei sogenannten freiwilligen Leistungen wie Freibädern Kosten einzusparen.

„Ein Freibad ist ein Luxusgut“, betont Hunold. Denn das Horneburger Freibad kann sich nicht selbst durch Einnahmen finanzieren. 2023 musste die Samtgemeinde das Freibad mit knapp 258.000 Euro bezuschussen.

Förderverein geht auf Besucherwünsche ein

Dass der Freibad-Spaß teurer wird, ist für die Horneburger nichts Neues. Seit drei Jahren musste die Samtgemeinde für jede Saison an der Preisschraube drehen. Zur Erinnerung: 2023 kostete die Einzelkarte für Erwachsene noch 4 Euro, für Jugendliche 1,90 Euro. Die Horneburger halten ihrem Freibad jedoch die Treue. Vergangenes Jahr kamen 49.057 Badegäste nach Horneburg, was sogar die Top-Saison 2023 nochmal übertraf.

Die Ticketpreise für das Freibad in Horneburg sollen um etwa zehn Prozent steigen.

Die Ticketpreise für das Freibad in Horneburg sollen um etwa zehn Prozent steigen. Foto: Buchmann

„Wir waren sehr zufrieden mit der letzten Saison“, sagt auch Rosita Poppe, Vorsitzende des Fördervereins Freibad Horneburg. Für die Besucher sei vor allem das konstant warme Wasser von 23 Grad Celsius ein Argument, nach Horneburg zu kommen - keine Selbstverständlichkeit angesichts der gestiegenen Energiekosten.

Der Förderverein habe schon Ideen, um das Freibad noch attraktiver zu gestalten. „Besucher haben sich eine Umkleidekabine auf der Wiese gewünscht“, sagt Poppe. Aktuell prüfe der Förderverein Zuschussmöglichkeiten, um dieses Projekt umzusetzen. Auch an wertigen Sitzmöglichkeiten vor dem Kiosk will der Förderverein sich beteiligen.

Neuer Pächter für Freibad-Kiosk in Sicht

Für das Schwimmbecken habe der Verein auch neue Schwimmreifen angeschafft und die Sonnensegel am Kinderbecken repariert. Im Sommer 2024 kam es nämlich zu mehreren Einbrüchen ins Freibad, bei denen Unbekannte etwa die Schwimmreifen zerstochen sowie Sitzbänke im Wasser versenkt hatten.

Eine weitere Neuerung erwartet die Horneburger Badegäste am Kiosktresen. Der bisherige Pächter Kai-Uwe Berg hatte den Vertrag mit der Samtgemeinde aus persönlichen Gründen gekündigt, weshalb die Verwaltung bis zum Jahresende 2024 den Freibad-Kiosk neu ausgeschrieben hatte.

Gehört für viele zum Freibad-Besuch dazu: Frittierte Pommes.

Gehört für viele zum Freibad-Besuch dazu: Frittierte Pommes. Foto: Buchmann

Hunold ist optimistisch, dass bis zum Saisonstart im Mai ein neuer Pächter das Kiosk-Ruder übernimmt. „Wir haben gute Gespräche geführt“, sagt sie. Hunold geht davon aus, dass zeitnah der Vertrag mit dem neuen Pächter unterschrieben wird.

„Wir waren sehr traurig, dass Kai-Uwe Berg nicht mehr weitermacht“, sagt Rosita Poppe. Sie sei jedoch froh, dass in der Pächterfrage eine Lösung in Aussicht sei. „Für die Horneburger ist ein Kiosk wichtig, der kontinuierlich offen hat, auch bei schlechtem Wetter“, sagt Poppe. Auch neue Leckereien neben Schwimmbad-Pommes und Bratwurst würden sicherlich bei den Badegästen gut ankommen.

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