TFür den SV Beckdorf wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner

SVB-Trainer Robert Frahm: „Die Abwehr schläft und vorne ist Chaos.“ Foto: Jörg Struwe (Archiv)
Das Heimspiel gegen den TV Cloppenburg sollte die Wende bringen. Doch der SV Beckdorf stand sich wieder einmal selbst im Weg.
Beckdorf. Nach einem enttäuschenden Auftritt kassieren die Handballer des SV Beckdorf gegen den TV Cloppenburg eine 35:37 (18:17)-Heimniederlage und kommen dem Abstieg aus der Regionalliga vor 215 Zuschauern einen großen Schritt näher.
Vier Punkte Rückstand hatten die Beckdorfer vor dem Spiel auf einen Nicht-Abstiegsplatz, vier Punkte waren es immer noch nach dem Spiel gegen den TV Cloppenburg, das die Wende bringen sollte, aber wie so oft nicht brachte.
Gegen einen verunsicherten und durch überraschende Niederlagen in den Abstiegskampf hineingezogenen TV Cloppenburg leisteten sich die Beckdorfer einen kapitalen Fehlstart. Nach zwölf Minuten führten die Gäste mit 8:2. Der Beckdorfer Angriff spielte ohne erkennbares Konzept, die Abwehr verdiente diesen Namen nicht, ließ sich immer wieder leicht aushebeln.
Ex-Fredenbecker einer der Matchwinner
Aus dem Rückraum war der den Beckdorfern gut bekannte Ex-Fredenbecker Daniel Sharnikau über die gesamte Spielzeit nicht zu bremsen. Sharnikau, meist unbedrängt, erzielte zehn Tore und war einer der Matchwinner. „Die Abwehr schläft und vorne ist Chaos“, sagte Beckdorfs Trainer Robert Frahm über diese Phase.
Frahm nahm eine Auszeit, stellte seine Mannschaft erneut ein und brachte den siebten Feldspieler. Plötzlich lief es bei den Beckdorfern. Mit schnellem Umschaltspiel wurde immer wieder der herausragende Lukas Fürste in Szene gesetzt. Fürste verwandelte mit großer Sicherheit und verkürzte Tor um Tor. Der TV Cloppenburg verlor nun seinerseits den Faden. Nach 25 Minuten hatten die Beckdorfer den Ausgleich geschafft (16:16). Zur Halbzeit lagen sie mit 18:17 in Führung.
„Wir stellen uns immer selber ein Bein“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit legte Beckdorf nach. Beim 23:20 (34.) schien der Bann gebrochen und Beckdorf auf der Siegerstraße. Doch wiederum sorgten drei Fehler im Angriff innerhalb von 80 Sekunden für den Cloppenburger Ausgleich (23:23, 36.).
„Wir stellen uns immer selber ein Bein, machen es dem Gegner einfach“, schimpfte Trainer Frahm. „Wir hören einfach auf, unser Spiel zu machen.“ Frahm ist zunehmend ratlos. Die Mannschaft schaffe es nicht, den Hebel umzulegen. Es fehle an Ordnung und Nervenstärke.
Beckdorfer Zwischenspurt verpufft
Noch einmal konterten die Beckdorfer. Durch schnelle Gegenstöße über die Außen Lukas Friedrich und Lukas Fürste legten sie das 26:24 (40.) vor. Aber auch dieser Zwischenspurt verpuffte. Der TV Cloppenburg glich aus, übernahm die Führung und gab sie bis zum Schlusspfiff nicht mehr ab.
Der unbedrängte Sharnikau sorgte mit einem Kracher in den Winkel für das 34:36 (59.) - die endgültige Entscheidung.
Eine über 30 Minuten ansprechende Leistung der Beckdorfer war im Abstiegskampf zu wenig. Mit dem TV Cloppenburg ging eine Mannschaft als Sieger vom Platz, die weniger durch die eigene Stärke als durch die Fehler der Beckdorfer gewann. Es sei ja nicht so, sagte Frahm, dass seine Mannschaft nicht wettbewerbsfähig sei. „Wir stellen uns immer selber ein Bein. Nun wird die Luft im Abstiegskampf dünn.“
Die Statistik zum Spiel
- SV Beckdorf: Clever, Klingebiel, Klindworth: Helfers 3, Friedrich 3, Gerkens 3, Klein 4, Siemens, Mitleider, Weiß 5/4, Petersen 1, Benner, Kortstegge, Fürste 10, Pöhls 2, Jolitz 4
- Siebenmeter: SVB 5/4 – TVC 4/3
- Zeitstrafen: SVB 3 – TVC 3
- Zuschauer: 215
- Nächstes Spiel: HSG Schaumburg - SV Beckdorf (Sbd., 22. Februar, 18.30 Uhr)