Fußball: Das sind die unfairsten und fairsten Teams aus dem Kreis Stade

Schiedsrichter Marcel Smilari (rechts) zeigt den Gelben Karton. Foto: Schmietow/Archiv
Mehr als 950 Mannschaften und die versammelte „Flop“ 3 aus dem Landkreis gehört landesweit zu den unfairsten Teams. Das sind die Zahlen und Besonderheiten.
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Landkreis. Von der Bundesliga bis zur Kreisliga: 957 Fußball-Teams in der Halbzeitwertung des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) - und der TuS Harsefeld rangiert am unteren Ende auf Platz 948. Der Landesligist gehört damit im „VGH Fairness Cup“ zu den „unfairsten“ Mannschaften landesweit.
62 Gelbe Karten, dazu viermal den Roten und einmal den Gelb-Roten Karton - das ist die Harsefelder Bilanz nach 18 Spielen. In der Wertung ergibt das einen Fairness-Quotienten von 4,72 und den Negativtitel des unfairsten Teams aus dem Landkreis Stade.
Zum Vergleich: Erstligist VfL Wolfsburg (Fairness-Rang 891) kommt mit dreimal Rot in 15 Spielen auf einen Wert von 3,93. Schlusslicht 1. FC Celle (Quotient 7,86) sammelte 13 Platzverweise in 14 Spielen. Der Kreisligist, der in der Hinrunde zudem mit zwei Sportgerichtsurteilen bestraft wurde, kommt derzeit auf den zweitschlechtesten Wert in der 31-jährigen Geschichte des Prämienwettbewerbs.
Teams unterhalb der Kreisliga finden keine Berücksichtigung.
5,5 Prozent aller Karten entfallen auf Teamoffizielle
Es führt - im positiven Sinne - die „Zweite“ des MTV Wolfenbüttel aus der Braunschweiger Bezirksliga. Das Team von Spielertrainer Christian Kaselowsky liegt als sportlicher Tabellensiebter zwar jenseits von Gut und Böse, sorgt dafür aber in puncto Fairness für Furore.
Elf Gelbe Karten hat die Mannschaft in ihren bisherigen 16 Saisonspielen erhalten - mehr nicht. Das macht einen Quotienten von 0,75. Darunter war sogar noch eine Verwarnung für Trainer Kaselowsky. Seit der vergangenen Saison fließt nämlich auch das Fehlverhalten der Teamoffiziellen am Spielfeldrand mit in das Fairness-Ranking ein. „Da war ich bei einer Spielunterbrechung aufgrund einer Verletzung eines unserer Spieler zu früh auf dem Platz“, gibt der Coach zu. „Und ich nehme auch noch eine weitere Gelbe auf meine Kappe“, verrät der 27-Jährige, der bei einer Auswechslung einen Spieler zu früh, also ohne Wink des Schiedsrichters aufs Feld geschickt hatte, woraufhin der Spieler mit Gelb verwarnt wurde.
Das Karten-Kontingent von Trainern und Betreuern beläuft sich mittlerweile auf rund 5,5 Prozent aller ausgesprochenen Strafen.
Das sind die fairsten und unfairsten Team aus dem NFV Stade
In der Gesamtwertung werden Gelbe Karten mit je einem, Gelb-Rote mit je drei und Rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet. Zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder auch das Nichtantreten von Mannschaften mit zehn Zählern zu Buche. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten.
- Top 3 der fairsten Teams aus dem NFV Stade
- SG Lühe (Kreisliga, Platz 4) - 14 Spiele, 23 Gelbe, 0 Gelb-Rot, 0 Rot - Wert: 1,64; Fairness-Gesamtrang: 101.
- SV Ahlerstedt/Ottendorf II (Bezirksliga Lüneburg 4, Platz 2) - 18 Spiele, 25 Gelbe, 0 Gelb-Rot, 1 Rot - Wert: 1,67; Fairness-Gesamtrang: 113.
- ASC Cranz-Estebrügge (Kreisliga, Platz 8) - 15 Spiele, 28 Gelbe, 0 Gelb-Rot, 1 Rot - Wert: 1,87; Fairness-Gesamtrang: 175.
Die SV A/O II war bereits die fairste Stader Mannschaft in der kompletten vergangenen Saison. Die fairsten Teams kommen aus unterschiedlichen Tabellenregionen; Lühe und A/O II zeigen: Auch im Aufstiegskampf kann fair ohne übertriebene Härte gepunktet werden.
- Top 3 der unfairsten Teams aus dem NFV Stade
- TuS Harsefeld (Landesliga Lüneburg, Platz 10) - 18 Spiele, 62 Gelbe, 1 Gelb-Rot, 4 Rot - Wert: 4,72; Fairness-Gesamtrang: 948.
- MTV Hammah (Bezirksliga Lüneburg 4, Platz 10) - 17 Spiele, 49 Gelbe, 0 Gelb-Rot, 5 Rot - Wert: 4,35; Fairness-Gesamtrang: 934.
- SV Agathenburg/Dollern (Kreisliga, Platz 14) - 15 Spiele, 44 Gelbe, 2 Gelb-Rot, 2 Rot - Wert: 4,0; Fairness-Gesamtrang: 903.
Bei den Kartensammlern dominieren tatsächlich die unteren Tabellenregionen ihrer Ligen. Nicht in den „Flop“ 3: Kreisligist TuSV Bützfleth. Die Stader haben sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren gebessert. Eine Rote Karte gab es in der Hinserie nicht, fünf Gelb-Rote holte sich der Liga-Sechste dennoch ab - Fairness-Platz 854 (Quotient: 3,73).
Und das sportlich beste Team aus dem Landkreis? Regionalligist SV Drochtersen/Assel ist „Gelb“-König. 64 Verwarnungen in 21 Spielen (und 1x Gelb-Rot) bedeuten nur Rang 712 (3,19). Da stehen Dritt- (207./Bezirksliga), Zweit- (447./Landesliga) und Viert-Vertretung (482./Kreisliga) von D/A deutlich besser dar.
Fairness-Cup
T Fußball: Das sind die unfairsten Teams im Kreis Stade
Der Sieger des Wettbewerbs wird nach der Saison mit einer festlichen Ehrung und einem Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen belohnt. Das zweitplatzierte Team darf sich auf einen Sportartikelgutschein im Wert von 2.000 Euro freuen, und die drittplatzierte Mannschaft erhält noch 1.500 Euro.
Zusätzlich zeichnet Sponsor VGH in ihren Regionaldirektionen die jeweils drei fairsten Teams mit bis zu 1.000 Euro aus.
Kein Sportgerichtsurteil der Stader Teams in der Hinrunde
Im Vergleich aller 32 NFV-Kreise kommt Stade (nur) auf den 21. Platz. In insgesamt 469 Spielen der Stader Teams gab es 1061 Gelbe, 32 Gelb-Roten und 28 Rote Karten (Quotient: 2,76).
Ergo: Jeder fünfte Platzverweis (23,3 Prozent) fällt auf die drei unfairsten Teams aus Harsefeld, Hammah und Agathenburg/Dollern.
Immerhin: Unter den Teams des NFV Stade gab es in der Hinrunde kein einziges im Fairness Cup zu Buche schlagendes Sportgerichtsurteil.
Primus aller Fußballkreise ist das Emsland (Quotient: 2,1). Abgeschlagenes Schlusslicht ist - wie bereits sieben Mal - Celle (3,49).