TFynn Kliemann: Übernachtungen im kleinsten Haus Deutschlands sind jetzt möglich

So sieht es von Innen aus, das kleinste Haus Deutschlands. Fynn Kliemann hat es umgebaut. Foto: Andreas Heyde
Niemand anderes als Fynn Kliemann hat dieses vier Quadratmeter kleine Haus gekauft und renoviert. Jetzt sind auch Übernachtungen in dem Tiny House in Bremens ältestem Stadtteil möglich.
Bremen. Das kleinste Haus Deutschlands: Mit gerade einmal vier Quadratmetern hat es sich den Titel auch verdient. Und das ist im Besitz von Fynn Kliemann. Im Jahr 2020 wurde das Haus in Bremen für 77.777 Euro auf dem Immobilienmarkt angeboten.
Bremer Tiny House ist fertig umgebaut
Fynn Kliemann hatte sich sogar gegen Bieter aus Amerika und China durchgesetzt. Seitdem wird fleißig gewerkelt. Jetzt ist das kleinste Haus Deutschlands fertig. Frisch renoviert.
Kurz vor Schluss gab es allerdings noch einen Fehler.
Den zeigte Kliemann auf ziemlich witzige Art und Weise auf seinen Social-Media-Kanälen. Direkt neben der Dusche, da hätte es einen kleinen Fernseher geben sollen. Braucht man ihn nicht, so kann der in einem Schrank verschwinden.
Eine tolle Idee wäre da nicht die neu eingebaute Duschstange. Die ist jetzt nämlich im Weg. Der Fernseher kommt nur noch zu etwa zwei Dritteln aus dem Schrank. Ärgerlich, vor allem für Fynn Kliemann. Da musste er wohl nochmal ran.
Im klitzekleinen Kliemannsland mangelt es an nichts
Letztendlich hat er sich für den Duschvorhang und gegen den Fernseher entschieden. „Der Duschvorhang ist wichtiger“, sagt Fynn Kliemann. Für Unterhaltung dürfte dann das vorhandene Internet sorgen. In dem Fach, in dem vorher der Fernseher war, da ist jetzt Platz für Handtücher.
Und auch sonst hat das Haus auf vier Quadratmetern alles, was man braucht. Neben einem Bett für zwei Personen, einer Dusche und einem kleinen Wohnzimmer gibt es sogar eine Dachterrasse.

So sah das Haus vor der Renovierung von außen aus. Foto: LDGG
Die größte Herausforderung dieser „speziellen Bude“
Doch gewöhnlich ist in diesem Haus nichts. „Das ist eine spezielle Bude“, sagt er. Das Haus zu renovieren, war „wahnsinnig aufwendig“. Denn alles darin seien Spezialanfertigungen. Vor allem die Treppe.
Die war auch die größte Herausforderung. Es musste eine Treppe sein, die komplett verschwinden kann und auch im ausgeklappten Zustand wenig Platz einnimmt. „Das klingt so blöd, weil es nur eine Treppe ist“, sagt Kliemann und lacht.
Buchungen sollen ab Anfang 2024 möglich sein
Auf der Seite lgdd.de ist das Haus bereits unter dem Reiter „Urlaub buchen“ zu finden. Dahinter der Hinweis, dass das Objekt noch im Umbau ist. Doch schon jetzt soll es möglich sein, zu buchen, wie Fynn Kliemann bestätigt. „Die ersten Übernachtungen werden wohl ab Januar möglich sein“, sagt er.
Was genau eine Übernachtung kosten soll, kann der DIY-König noch nicht abschließend sagen. Der Betrieb ist aufgrund der Größe mit viel Aufwand verbunden. Er schätzt die Kosten für eine Nacht auf 120 bis 130 Euro.
Er hofft und wünscht sich, dass die Urlauber sich in seinem ganz besonderen Projekt wie zu Hause fühlen.
Ein Hingucker im historischen Bremer Schnoorviertel
Das Mini-Haus liegt in der historischen Altstadt von Bremen - im Schnoorviertel. Das Haus wurde 1836 über die Balge gebaut, einen Nebenarm der Weser, der mittlerweile trocken liegt. Seitdem diente das Haus laut der Webseite als Zisterne, Lager, Werkstatt und Küche. Der Vorbesitzer soll auf dem Dach sogar Hühner gehalten haben.

Die Treppe war die größte Herausforderung. Foto: Andreas Heyde