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Schulpolitik

TGanztag: Oldendorfer Schule legt ausgefeiltes Konzept vor

Das Konzept für den Ganztagbetrieb ist Sache der Schule. Die Grund- und Oberschule Oldendorf hat nun vorgestellt, wie sie ab 2026 den Ganztag gestalten will. Foto: Arne Dedert/dpa

Das Konzept für den Ganztagbetrieb ist Sache der Schule. Die Grund- und Oberschule Oldendorf hat nun vorgestellt, wie sie ab 2026 den Ganztag gestalten will. Foto: Arne Dedert/dpa Foto: Arne Dedert/dpa

Nach Hammah und Himmelpforten hat nun auch die Oldendorfer Schule ihr Ganztagskonzept vorgestellt. Das Ziel ist klar: Bloß keine Aufbewahrung. Andernorts sorgen sich Eltern.

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Von Grit Klempow
Dienstag, 26.11.2024, 15:25 Uhr

Oldendorf-Himmelpforten. Der gesetzlich festgelegte Weg zur Ganztags-Grundschule bleibt holprig. Nicht nur für die Kommunen. Vor allem berufstätige Eltern sind verunsichert, deren Kinder zurzeit nachmittags im Hort betreut werden. Darauf machten Elternvertreter aus dem Hort Himmelpforten in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses der Samtgemeinde aufmerksam.

Künftige Hortbetreuung ist offen

Eine Hortbetreuung wird derzeit über die Gemeinden Himmelpforten und Hammah angeboten. „Die Nachmittagsbetreuung liegt uns am Herzen“, meldeten sich Eltern aus Himmelpforten zu Wort. Ihre Kinder seien zurzeit nachmittags im Hort gut aufgehoben. Beim Übergang zum teilgebundenen Ganztagsbetrieb in Himmelpforten dürften sich Lücken ergeben. Sie wünschten sich, dass der Hort in die konkrete Planung des Ganztagsbetriebs einbezogen wird.

Wie der Übergang zur Ganztagsbetreuung gestaltet werden kann, ist offen. „Da hängt ein bisschen mehr dran“, sagte Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke. Zum Beispiel das Konzept der jeweiligen Schule, ob mit zwei Pflichttagen (teilgebunden) oder einem offenen (wählbaren) Angebot für die Nachmittagsstunden.

Die Finanzierung kommt aus unterschiedlichen Töpfen, das Land zahlt für die Schule, die Hortbetreuung ist Sache der Gemeinden. Zudem zahlen die Eltern monatlich einen Beitrag. Die Samtgemeinde ist wiederum Schulträger.

Rechtsanspruch bei acht Stunden

„Bisher liegt der Rechtsanspruch bei acht Stunden“, so Falcke. Also für 8 bis 16 Uhr oder von 7.30 bis 15.30 Uhr. Er geht davon aus, dass „ein kommunaler Anteil darüber hinaus“ noch diskutiert wird. Ob eine längere Betreuung möglich ist, muss aber auch der Bedarf zeigen. Ziel sei, die Betreuung auch künftig so zu ermöglichen wie sie zurzeit über die Horte angeboten wird. Einen Erlass habe das Kultusministerium für Februar angekündigt.

Damit die Grundschulen die Räume für Mittagessen und Nachmittagsangebote zur Verfügung haben, baut die Samtgemeinde nach Hammah nun auch in Himmelpforten. Der Schulausschuss brachte die Ausschreibung für einen neuen Trakt an der Grundschule auf den Weg.

Die Samtgemeinde will den Bau an einen Generalunternehmer vergeben. Deshalb wurde die Ausschreibung in den letzten Monaten bis ins letzte Detail ausgefeilt.

Oldendorfer Schulleitung stellt Konzept vor

Ein Jahr lang hat sich zudem ein Arbeitskreis der Grund- und Oberschule Oldendorf mit dem Ganztagskonzept auseinandergesetzt. Tenor: „Wie werden wir eine gute Ganztagsschule?“ Lena Korte als derzeitige Schulleiterin stellte das Konzept im Ausschuss mit ihrem Team vor.
Die Grund- und Oberschule Oldendorf braucht langfristig mehr Räume und eine größere Mensa, um ihr Ganztagskonzept in der Grundschule umzusetzen.

Die Grund- und Oberschule Oldendorf braucht langfristig mehr Räume und eine größere Mensa, um ihr Ganztagskonzept in der Grundschule umzusetzen. Foto: Klempow

Am Anfang standen die Abfrage der Elternwünsche in den Kindergärten und Hospitationen an Schulen, auch die Samtgemeinde wurde einbezogen. Die Schulgremien segneten das Konzept in diesem Monat ab, so Korte.

Sanfter Übergang in die Grundschule

Das Modell sieht für die Jahrgangseingangsstufe (Klassen 1 und 2) den offenen Ganztag mit zwei Abholzeiten vor, in Jahrgang 3 und 4 ist der Ganztag teilgebunden (verpflichtend), jeweils Dienstag und Donnerstag. Der sanfte Übergang vom Kindergarten zur Grundschule und die Betreuungswünsche der Eltern liegen dem zugrunde.

Am wichtigsten war aber für das Kollegium: „Wir wollen Schule gemeinsam gestalten, es soll kein Aufbewahrungsort werden. Wir wollen angemessene Angebote für die Kinder liefern. Wir wollen den Unterricht öffnen und verändern. Das geht nur, wenn alle Kinder da sind“, schilderte Lisa Heetderks als Grundschulkoordinatorin.

2026 beginnt die Eingangsstufe mit sechs Klassen und einem offenen Angebot. 2027 gilt das auch für Jahrgang 3. Ab 2029 sollen dann sechs Klassen (ab Jahrgang 3) im teilgebundenen Ganztag unterrichtet werden.

Eltern haben Betreuungsbedarf am Nachmittag

Die Eltern meldeten Betreuungsbedarf an, schilderte Benjamin Schägner, pädagogischer Leiter der GOBS. 90 Prozent der Eltern wünschten sich eine längere Betreuung bis mindestens 13 Uhr, 50 Prozent bis 15 Uhr, inklusive Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen. Damit steigt bis 2031 der Bedarf für Mensa-Essen auf mehr als 300 Essen (mit den Jahrgängen 5 und 6).

Auf lange Sicht braucht Oldendorf also eine viel größere Mensa. „Um gutes, ganztägiges Lernen zu ermöglichen“, so Schägner, stehen Klassen- und Differenzierungsräume, Ruhe-, Bewegungs- und Kreativraum, Lerninseln und ein Forum auf dem Bedarfsplan, ein Plan, der finanziert werden muss. Was davon - und bis wann - machbar ist, wird die Samtgemeinde mit der Schule ausloten.

Kinder lesen in einer Grundschule. Die Grund- und Oberschule Oldendorf will den Nachmittag für neue Unterrichtsmöglichkeiten nutzen.

Kinder lesen in einer Grundschule. Die Grund- und Oberschule Oldendorf will den Nachmittag für neue Unterrichtsmöglichkeiten nutzen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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