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Tourismus

TUnbekannte Geheimnisse des Stader Hafens entdecken

Frank Tinnemeyer präsentiert mit den Gästeführerinnen Ingrid Jochim, Marlene Plate und Heike Schlehe die neue maritime Tour.

Frank Tinnemeyer präsentiert mit den Gästeführerinnen Ingrid Jochim, Marlene Plate und Heike Schlehe die neue maritime Tour. Foto: Franziska Felsch

Dass der Stader Hafen eigentlich mehr zu bieten hat, als „Fischbrötchen mit Prosecco“, zeigen Gästeführerinnen auf der gleichnamigen Tour. Die neue Führung weiht ihre Teilnehmer in die Geschichte des Hafens ein - und deckt dabei einige Geheimnisse auf.

Von Franziska Felsch Dienstag, 06.08.2024, 13:50 Uhr

Stade. „Etwa 20 verschiedene Führungen haben wir im Programm, jedes Jahr wechseln wir welche aus, damit auch Stammkunden immer wieder etwas Neues entdecken können“, sagt Frank Tinnemeyer, Leitung Tourismus und Unternehmenskommunikation. Die Anregungen dazu kommen oft von den Gästeführerinnen, so wie beim neuesten Coup.

Gästeführer heckten gemeinsam den Plan aus

„Von Fischbrötchen mit Prosecco und anderen Hafengeschichten“ haben sie ihn genannt. Marlene Plate hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen das Konzept entworfen. „Bei einem gemeinsamen Treffen hat jeder seine Ideen vorgestellt“, so Plate. Gemeinsam wurde danach ein Plan entworfen.

„Wir haben die Details ausgetüftelt, wo machen wir Pausen, welche Ecken sollten wir unbedingt aufsuchen und welche Geschichten gehören unbedingt dazu“, erzählt die 58-jährige Verwaltungsangestellte, die viel Spaß an ihrem Nebenjob hat.

Mit Schiffermütze und Fischerhemd

So wie Ingrid Jochim und Heike Schlehe, beide ebenfalls seit Jahren dabei, will sie Einheimischen und Touristen die Höhepunkte der Hansestadt näherbringen. Standesgemäß in Fischerhemd und Schiffermütze gekleidet - in Anlehnung an die Stader Hafensänger - geben sie auf der neuen maritimen Tour allerlei Seemannsgarn und Döntjes preis.

„Obwohl es amüsant zugeht, steckt doch viel Wahres in den Informationen“, betont Ingrid Jochim. Das haben sie alles eingehend recherchiert und geprüft, so die 74-Jährige, die schon immer ein Faible für den Hafen hatte.

Stilecht gekleidet, im maritimen Look: die Gästeführerinnen der Fischbrötchen-Tour.

Stilecht gekleidet, im maritimen Look: die Gästeführerinnen der Fischbrötchen-Tour. Foto: Franziska Felsch

„Ich habe früher auf der anderen Seite gearbeitet, die Atmosphäre hat mir gefallen, daher freu ich mich, bei der maritimen Tour dabei zu sein“, so die ehemalige Mitarbeiterin des Bildungswerks der niedersächsischen Volkshochschulen. Ihre alte Arbeitsstelle existiert nicht mehr. „2007 wurde das Gebäude abgerissen, wie die Neubauten entstanden, habe ich miterlebt“, erinnert sie sich an die Entwicklung der Hafencity.

Gästeführerinnen bringen eigene Idee mit ein

2010 begann Ingrid Jochim mit Führungen in Harsefeld, Buxtehude und dem Alten Land. Was ihr in Stade besonders gefällt, ist der Austausch untereinander. Das bestätigt Heike Schlehe. Die ehemalige Lehrerin hatte sich vorgenommen: Wenn ich ihm Ruhestand bin, mache ich die Ausbildung.

„Im Urlaub haben wir stets an Führungen teilgenommen, so erfährt man am besten etwas über den Ort“, ist sich die 64-Jährige sicher. Sie stammt aus dem Schaumburger Land. Ihr gefallen die Nähe zum Wasser und die Hansestadt mit ihrer interessanten Geschichte. „Auch die Gäste sind beeindruckt, was Stade alles zu bieten hat.“

Jedenfalls mehr als Fischbrötchen und Prosecco am Imbiss Hafenkante am Stadthafen, wo die neue Tour beginnt. Mit Blick auf die moderne Kulisse der Stader Hafencity wird erläutert, wie früher Waren mit dem Kran entladen wurden. Die Kräne stehen noch am Hafenbecken. Auch eine Werft hatte hier ihren Sitz. Wie es vor 100 Jahren dort aussah, zeigen alte Fotos, die die Gästeführerinnen mit dabei haben.

Hier werden sogar Geheimtipps verraten

Der alte Holzhafen ist darauf zu sehen. Dort, wo damals die Baumstämme im Wasser lagen, dicht an dicht, befinden sich heute der SUP-Club sowie ein Kanu-, Kajak- und Tretbootverleih. Vereinzelt liegen heute noch historische Schiffe im Stadthafen, wie die Greundiek, über die die Gästeführerinnen viel zu berichten wissen. Genauso wie über das Baumhaus, das neue LNG-Terminal, Klein-Venedig oder die gefundenen Schätze im Schlick.

Fotos vom alten Hafen werden auf der maritimen Tour gezeigt.

Fotos vom alten Hafen werden auf der maritimen Tour gezeigt. Foto: Franziska Felsch

Anekdoten über die Fischverkäuferin Margarete Flint, das Bierbrauen und die Badehäuser erfahren die Gäste - außerdem, was es mit dem Stadtbüttel auf sich hat, wo die ersten Brunnen standen und warum der Backeltrog seit der Altstadtsanierung ein versteckter Geheimtipp ist.

Als in Stade mit Wein und Salz gehandelt wurde

„Diese Tour führt zu Orten, die selbst Einheimische nicht kennen dürften“, preist Tinnemeyer die Gästeführung an, die in der Weinwirtschaft Malberg so endet, wie sie angefangen hat: mit einer typischen Besonderheit, nämlich einem Glas Wein, denn Wein war früher eine Handelsware und wurde gegen Salz getauscht.

Die zweistündige Gästeführung mit Getränken und Appetithäppchen beginnt am Stadthafen am Kran, eine Voranmeldung ist erforderlich. Tickets inklusive Verkostung kosten 35 Euro, erhältlich in der Tourist-Info am Hafen, Hansestraße 16. Weitere Informationen: www.stade-tourismus.de.

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