TGeld für kleinere Gemeinden im Kreis wird knapp – Drei Beispiele

Gemeinden suchen nach zusätzlichen Einnahmen, um Sanierungen oder Neubauten weiter finanzieren zu können. Foto: Andrea Warnecke/dpa
Hoffen auf neue Solarparks und neue Einnahmen: Wie die finanzielle Lage in Engelschoff, Großenwörden und Düdenbüttel ist und womit die Kommunen zu kämpfen haben, zeigt der Überblick.
Oldendorf-Himmelpforten. „Die Gemeinde muss aufpassen, dass die Rücklage nicht ganz aufgezehrt wird“, sagte Kämmerer Frank Buhrmester den Ratsmitgliedern in Düdenbüttel. Noch hat Düdenbüttel Geld auf der hohen Kante - aber der Betrag könnte jedes Jahr schrumpfen.
Dem Gemeinderat Düdenbüttel fehlt Spielraum
Der Rat hatte jüngst nicht viele Möglichkeiten. Denn viel Geld zum Ausgeben ist ohnehin nicht da. „Das ist kein schöner Termin, ich hoffe, dass der nächste fröhlicher wird“, kommentierte Bürgermeister Klaus-Peter Borchers-Saß. Schließlich wolle der Rat gestalten. Dafür fehlt zurzeit aber der finanzielle Spielraum, zeigte sich bei der Etatberatung.
Eine Zahl verdeutlicht die Misere: 1,2 Millionen Euro nimmt die Gemeinde ein. Nach Abzug aller Fixkosten, zum Beispiel Kreis- und Samtgemeindeumlage, Abschreibungen oder Transferaufwendungen (Kindergarten) bleiben Düdenbüttel davon gerade mal 143.000 Euro.
Die Gemeinde wartet noch immer auf die Auszahlung von Zuschüssen für das neue Dach des Gemeindezentrums. Sie will sich auch um Wohnbauflächen kümmern: Grundstücke am Osterdamm sind noch nicht verkauft, außerdem will sie nachhaken, ob Interesse an Bauplätzen An der Ohe besteht.
Die Düdenbütteler könnten ihre Einnahmen nachhaltig verbessern. Es gibt Pläne für einen Windpark, der auch auf Düdenbütteler Gebiet liegt. Für Freiflächenphotovoltaik-Anlagen hat sich die Kommune ebenso stark gemacht.
Engelschoff setzt auf Solarpark
Auf letztere setzt auch die Gemeinde Engelschoff. Eine Fläche für Solarparks hatte Engelschoff bei der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten angemeldet. Wie schon im letzten Jahr macht auch Engelschoff in diesem Jahr ein Minus. Das kann sie zwar aus ihrer noch gut bestückten Rücklage (400.000 Euro) ausgleichen. Es sei aber nicht der Plan des Rates, von der Rücklage jedes Jahr 50.000 Euro „abzuknabbern“, so Bürgermeister Sven Frisch.
Der Plan stattdessen: Ein „portionierter“ Grundstücksverkauf am Kamper Weg in Neuland soll in den nächsten Jahren das jährliche Defizit drücken. Später soll die geplante Photovoltaik-Anlage für Einnahmen sorgen. Ein kleiner Vorteil: Die Gemeinde ist schuldenfrei und muss keine Kredite tilgen.
Nach Abzug aller festen Kosten bleibt auch Engelschoff nicht mehr viel Geld übrig. Nur knapp 60.000 Euro stehen im Etat, um Straßen und Gebäude zu unterhalten. Dennoch stehen 50.000 Euro bereit, um die Straße Seemoor in diesem Jahr sanieren zu können. Auf dem Dach des Kindergartens will Engelschoff außerdem eine Photovoltaikanlage installieren.
Großenwörden bleibt bescheiden
Als kleinste Kommune in der Samtgemeinde zahlt Großenwörden auch den niedrigsten Anteil an der Samtgemeindeumlage (zwei Prozent). Die grundlegenden Probleme aber sind die gleichen: Die Kosten steigen, zwischen Einnahmen und Ausgaben klafft eine Lücke von 20.000 Euro, die aus der Rücklage (120.000 Euro) ausgeglichen werden muss.
Vor allem der Kindergarten ist bei steigenden Lohnkosten und schon lange stagnierendem Zuschuss des Landes wie andernorts auch ein teurer Posten. Kurz: Auch die Großenwördener müssen ihr Geld zusammen halten. Das machen sie auch. Bescheiden legen sie 10.000 Euro bereit, falls die Kegelbahn in der Mehrzweckhalle saniert werden muss.