TGesundheitscampus: Das fordern die Ärzte in Fredenbeck

Nadine Sahr ist die neue Ansprechpartnerin in der neu eingerichteten Geschäftstelle in Fredenbeck. Foto: Kordländer
Die Zusammenarbeit von Hausärzten mit Pflegediensten und Hebammen verbessern: Das ist ein konkret geäußerter Wunsch beim Projekt Gesundheitscampus Fredenbeck. Und es gibt auch eine wichtige Personalie.
Fredenbeck. Nach dem erfolgreichen Auftakt des Gesundheitscampus Fredenbeck unter dem Motto „Vernetzen. Versorgen“, der wie berichtet im Juni mit rund 300 Teilnehmern in der Geestlandschule stattgefunden hatte, wurden bei der Folgeveranstaltung erste Ergebnisse präsentiert.
Eine neu eingerichtete Fokusgruppe widmete sich bereits schwerpunktmäßig der Aufgabe, die medizinische Versorgung in der Samtgemeinde zu analysieren, um interessierte Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheits- und Pflegeberufe zu verbessern. Erste Gespräche mit Hausärzten aus der Samtgemeinde ergaben konkrete Hinweise, welche Unterstützung diese Berufsgruppe besonders benötigt.
Verbände und Vereine machen mit
Ortsansässige Ärzte erarbeiteten mit Unterstützung von Fachleuten aus Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen (KVN) und Hausärzteverband konkrete Hilfen, die von der Samtgemeinde umgesetzt werden. „Es wurde deutlich, wie wichtig auch die Unterstützung zur Verbesserung der Zusammenarbeit etwa mit ambulanten Pflegediensten oder den Hebammen ist“, sagte Christine Becker von Salutoconsult, die externe Beraterin für den Gesundheitscampus Fredenbeck.

Christine Becker, externe Beraterin des Gesundheitscampus, referierte über die Zusammenarbeit mit anderen Pflegeberufen. Foto: Thomas Waldner
Thomas Köhnken, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Vertragsärztliche Versorgung der KVN, stellte Sachstand und Prognosen für die ambulante ärztliche Versorgung sowie die Beratungsangebote der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen für Arztpraxen vor.
Ansprechperson auch für auswärtige Ärzte
Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef verwies darauf, dass mit der neuen Kollegin Nadine Sahr seit Juli eine Geschäftsstelle des Gesundheitscampus Fredenbeck eingerichtet wurde - auch als Ansprechperson für auswärtige Ärzte, die Interesse an einer Tätigkeit in der Samtgemeinde haben. Dies sei eine erste zentrale Weichenstellung des Gesundheitscampus Fredenbeck mit einer wichtigen Außenwirkung.

Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef verkündete positive Ergebnisse. Foto: Kordländer
Die Bundesvorsitzende des Berufsverbandes der Medizinischen Fachberufe, Hannelore König, die im Landkreis Stade wohnt, brachte ihre Fachkenntnisse in Fredenbeck ein und konnte bereits wichtige Kontakte knüpfen.
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Zudem wird die Öffentlichkeitsarbeit in der Samtgemeinde Fredenbeck zum Gesundheitscampus mit einer Redaktionsgruppe ausgebaut. Vertreter örtlicher Verbände, Vereine und Gremien werden die Themen des Gesundheitscampus über ihre Netzwerke sichtbar machen. „Sie können einerseits ihre Kenntnisse und Kompetenzen rund um Gesundheit, Pflege und Medizin verbessern; andererseits bekommen sie kostenlos professionelle Unterstützung für ihre eigene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“, sagte Liane Knabbe, Leiterin der Fördermittelstelle der Samtgemeinde Fredenbeck, die auch die Redaktionsgruppe leitet.
Unternehmerfrühstück vom Geest Marketing und Touristik
Weitere Fokusgruppen wird es noch zu „Prävention, Gesundheitskompetenz und Gesundheitssystemkompetenz“ sowie zu „Lebensqualität, Teilhabe, Wohnen, Pflege“ geben.
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„Die Lösungswege, die in den Fokusgruppen des Gesundheitscampus erarbeitet werden, sollen zum Gesprächsthema in der Bevölkerung werden“, ergänzt Liane Knabbe. Ein wichtiger Termin war in diesem Zusammenhang auch das Unternehmerfrühstück zum Gesundheitscampus, zu dem der Verein Fredenbecker Geest Marketing und Touristik Mitte August eingeladen hatte.
Bewertung durch die Hochschule 21
Im Anschluss an die Veranstaltung bot Prof. Dr. Barbara Zimmermann, Vizepräsidentin und Fachbereichsleiterin Gesundheit an der Hochschule 21 in Buxtehude, die externe wissenschaftliche Evaluierung des Gesundheitscampus Fredenbeck zum Ende des Förderzeitraums an.

Die Akteure des Gesundheitscampus‘ Fredenbeck Foto: Kordländer
Der Prozess „Gesundheitscampus Fredenbeck. Vernetzen. Versorgen“ wird bis Ende 2024 im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsräume Niedersachsen“ gefördert. Bis dahin sollen Strukturen und Angebote entwickelt worden sein, die auch nach Auslaufen dieser Förderung noch bestehen.
Kontakt: Gesundheitscampus Fredenbeck Samtgemeinde Fredenbeck, Schwingestraße 1, Liane Knabbe, Telefon 04149 91-103, Nadine Sahr, Telefon 04149 91-104, www.fredenbeck.de/gesundheitscampus, gesundheitscampus@fredenbeck.de

Nadine Sahr ist die neue Ansprechpartnerin in der neu eingerichteten Geschäftstelle in Fredenbeck. Foto: Kordländer