TAngespannte Lage bei Geti Wilba: Bremervörder Unternehmen unter Schutzschirm
Geti Wilba hat ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Foto: Archiv TB
Auch aufgrund der Vogelgrippe ist die Lage beim Bremervörder Unternehmen angespannt. Die Firma hat nun ein Schutzschirmverfahren eingeleitet.
Bremervörde. „Ziel ist es, das Unternehmen angesichts außergewöhnlicher externer Belastungen frühzeitig zu stabilisieren und nachhaltig für die Zukunft aufzustellen“, informiert Geschäftsführer Thomas Müller. Davon, ob das gelingt, hängt unter anderem die berufliche Zukunft von rund 400 Beschäftigten ab.
In den vergangenen Jahren seien im Unternehmen umfassende Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden. Das Unternehmen, so betont Müller, sei operativ und strukturell neu ausgerichtet, Prozesse optimiert und die Wettbewerbsfähigkeit deutlich gestärkt worden. „Diese Entwicklung bildet eine tragfähige Grundlage für die weitere Unternehmensentwicklung“, versichert er in einer Presseerklärung
Vogelgrippe verteuert Geflügelpreise deutlich
Seit mehreren Monaten sehe sich das Unternehmen jedoch mit erheblichen Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten konfrontiert. „Weltweite Ausbrüche der Vogelgrippe haben zu spürbaren Störungen in den Lieferketten und zu außergewöhnlichen Preissteigerungen bei zentralen Rohstoffen und Vorprodukten geführt. Die daraus resultierenden Kostenbelastungen konnten bislang nicht vollständig eingedämmt und zeitnah an den Markt weitergegeben werden“, sagt der Geschäftsführer.
Um frühzeitig gegenzusteuern und die Handlungsfähigkeit des Unternehmens in einem herausfordernden Marktumfeld zu sichern, habe sich die Geschäftsführung bewusst für die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens entschieden. Dabei handelt es sich um ein gesetzlich vorgesehenes Instrument zur geordneten Stabilisierung von Unternehmen in außergewöhnlichen Krisensituationen.
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Das Verfahren ermögliche es Geti Wilba, den laufenden Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortzuführen, bestehende Kunden- und Lieferantenbeziehungen stabil zu halten und in den kommenden Monaten ein tragfähiges Sanierungs- und Zukunftskonzept zu erarbeiten, führt Müller aus und verspricht: Die Gesellschaft bleibe dabei voll handlungsfähig und werde weiterhin von der bestehenden Geschäftsführung geführt.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
„Ziel des Verfahrens ist ausdrücklich die Sicherung des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze. Die Mitarbeitenden wurden informiert und sind ein wichtiger Teil der Sanierung“, versichert Müller. Das Unternehmen solle in einem „außergewöhnlichen Marktumfeld“ weiter stabilisiert und nachhaltig für die Zukunft aufgestellt werden. Dabei werde es von erfahrenen Sanierungs- und Restrukturierungsexperten begleitet. Das Schutzschirmverfahren soll nach Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen im Laufe des Jahres 2026 planmäßig abgeschlossen werden.
Die Geschäftsführung zeigt sich optimistisch: „Auf Grundlage der bereits erreichten Fortschritte sieht sich Geti Wilba gut aufgestellt, die aktuellen Marktverwerfungen zu überwinden und gestärkt in die Zukunft zu gehen.“ (bz)