TGrill-Experte Roger aus Stade: Diese Fehler unbedingt vermeiden

Gute Ausrüstung gehört beim Grillen dazu, sagt Grill-Experte Roger aus den Erlen-Stüven. Doch das Wichtigste: „Es muss Spaß bringen.“ Foto: Strüning
Er liebt Steaks - und grillt vegan. Bei Roger aus den Erlen-Stüven ist am Grill Crossover angesagt. Der Stader sagt, was geht - und was überhaupt nicht.
Stade. Rogers Karriere als Grill-Experte begann mit einem Flop. Als er ein gutes Stück Ribeye-Steak auf den Rost legte, ging das schief. „Ich habe es total vergrillt und bis zur Unkenntlichkeit verkocht.“ Roger, im Hauptberuf seit 1. April Bezirksdirektor einer Versicherung, machte sich schlau und produziert richtig leckere Dinge auf seinen Grills.
So werden Steaks richtig gegrillt: Erst ganz heiß...
Heute weiß er: Steaks müssen kurz bei sehr hoher Temperatur angegrillt werden, 45 Sekunden von jeder Seite, sagt Roger. Und dann neben die Hitze legen und je nach Wunsch weiter garen. „Das Fleisch muss sich entspannen.“ Ganz wichtig: Sollte das Fleisch am Grill kleben, Ruhe bewahren und nicht am Fleisch herumreißen, der Rost gibt es schon wieder frei. Das heißt auch: Wer grillt, sollte eine entspannte Haltung annehmen. Eine Hand am Grill, die andere am Getränk. Der Deckel des Grills gehört dabei immer geschlossen.
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Produkte vom Tier gibt‘s bei ihm ohnehin nur am Wochenende. Von Montag bis Donnerstag ernährt sich Roger aus den Erlen-Stüven vegan, seinem Sohn (32) zuliebe. Aber auch ohne Fleisch zaubert Roger am Grill. Sein Motto: Alles kann, nichts muss. Nur Bratwurst gibt es bei ihm selten.

Roger aus den Erlen-Stüven zeigt die typische Haltung eines Grillers: Eine Hand am Grill, eine am Bier. Und der Deckel bleibt zu. Foto: Strüning
Wer sich den Experten zu einem geselligen Grillabend nach Hause holt, der wird über Stunden versorgt mit außergewöhnlichen Angeboten. Als Fingerfood serviert er Lachstoast, Flammkuchen mit Sucuk, Gambas oder Feigen im Speckmantel. Als Hauptgang schließen sich asiatische Putenbrust, gefüllte Hähnchenbrust, Steak mit Garnelen oder Thunfischsteak mit Knoblauch an, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Zum Nachtisch könnte es weißen Spargel mit Erdbeeren und Balsamico geben, Banane mit Kinderschoko oder Ananas auf Vanilleeis mit Chiliflocken.
Nimmt der Profi einen Gas- oder einen Holzkohlegrill?
Roger hat viele Kurse besucht, sich selbst einiges beigebracht. Sein Doppelcarport in Stade-Campe ist seine Außenküche. Hier stehen mehrere Grills von verschiedenen Anbietern. Holzkohle- oder Gasgrill? Roger zuckt mit den Schultern. Soll heißen: ist egal. Für Anfänger sei Gas die bessere Alternative, weil sich die Temperatur leichter regeln lasse. Ihm solle keiner sagen, dass er den Unterschied zwischen Gas und Kohle erkennt, vielleicht weil es rauchiger schmeckt. Wenn das so sei, dann sei Fett auf die Kohle getropft. Das sei krebserregend und habe mit Grillen nichts zu tun.

Grillfähig und lecker: Grüner Spargel ist für Gemüseliebhaber schon ein Klassiker auf dem Rost. Foto: Strüning
Was viele Menschen auch falsch machten: Sie grillten viel zu heiß und machten alles auf einmal fertig. Für ihn braucht Grillen Zeit, soll Spaß machen, gesellig und unterhaltsam sein. Die Produkte vom Rost sollten nach und nach auf den Tisch kommen oder am Grill abgeholt werden. Dann kann gleich mit dem Meister oder dem Einladenden an der Grillzange geklönt werden.

Es ist angerichtet: Vegane Kost für den Grill mit grünem Spargel auf Flammkuchen. Foto: Strüning
Ohnehin: Gute Ausrüstung sei wichtig für eine gelungene Zubereitung. Messer oder Schneidebretter zum Beispiel mit Gastronomie-Qualität oder auch ein Pizzastein. Aber bitte den Heber nicht Wender nennen. Das mache bei Pizza oder Flammkuchen keinen Sinn. Wer ein Hähnchen zubereiten will, holt sich einen entsprechenden Halter. Auf keinen Fall auf der Bierdose grillen. Alu gehöre nicht auf den Grill, höchstens als Auffangschale unter dem Rost.
Gute Gewürze und keine Fertigprodukte
Gute Gewürze gehören für Roger unbedingt dazu - fernab von fertigen Mischungen. Saucen am besten auch selbst herstellen, Rezepte stehen im Internet. Ein Graus ist ihm bereits mariniertes Fleisch, am schlimmsten noch vakuumverpackt. „Ich weiß“, sagt er lachend, „habe ich früher auch alles so gemacht.“ Wer sich unsicher sei, besucht einen Grillabend. Das bringe meistens Spaß und sei lehrreich.
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Vor dem Grillen die Roste mit Öl einstreichen, um sie zu schützen. Später beim Saubermachen einfach den Grill hochheizen, dann verfallen die angeklebten Nahrungsmittel zu weißer Asche. Wegbürsten und noch mal mit Öl drüber - fertig.