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TGroßauftrag für Airbus: Leasinggesellschaft ordert 90 Flugzeuge

Die Flieger des Mittel- und Langstreckenjets der A330-Baureihe werden in Toulouse endmontiert, Rumpfsektionen, das Seitenleitwerk und die Kabineneinrichtung kommen aus den Airbus-Werken an der Elbe.

Die Flieger des Mittel- und Langstreckenjets der A330-Baureihe werden in Toulouse endmontiert, Rumpfsektionen, das Seitenleitwerk und die Kabineneinrichtung kommen aus den Airbus-Werken an der Elbe. Foto: Airbus

Der irische Flugzeugfinanzierer Avolon hat weitere Jets bestellt. Das hat Folgen für die Airbus-Aktie.

Von Wolfgang Stephan Freitag, 25.07.2025, 10:53 Uhr

Finkenwerder. Das in Dublin beheimatete Avolon-Unternehmen ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte Flugzeugleasinggeber weltweit und gehört jetzt zu den größten Kunden von Airbus.

Flugzeugleasingfirmen vermieten Flugzeuge an Fluggesellschaften, die so ihre Flotte flexibel erweitern oder kurzfristig auf Bedarfsspitzen reagieren können, ohne große Investitionen tätigen zu müssen.

„Dank unserer Größe und unserer Bilanz sind wir in der Lage, die Expansions- und Ersatzbedürfnisse unserer Fluglinienkunden bis ins nächste Jahrzehnt zu unterstützen“, wird Avolon-Chef Andy Cronin von Airbus zitiert.

Der Manager sieht weiterhin eine große Nachfrage nach Leasing-Flugzeugen. Das Unternehmen gehe davon aus, dass sich der Trend fortsetze und die Nachfrage das Angebot an Flugzeugen in den kommenden Jahren übersteigen werde.

Avalon ordert insgesamt mehr als 400 Airbus-Flugzeuge

Laut Branchenkennern werde Avolon alle bereits bestellten 40 A330neo-Flieger bei Airlines in aller Welt platzieren. Die Iren waren Erstkunde für den Langstreckenjet, der nach einem Update mit moderneren Triebwerken ausgerüstet wurde, die den Flieger wesentlich effizienter machen.

Darüber hinaus hat die Leasinggesellschaft auch Optionen für 25 weitere A321neo und 15 weitere A330neo gezeichnet. Durch diesen neuen Auftrag erhöht sich die Zahl der von Avolon bestellten Airbus-Flugzeuge auf insgesamt 413 Exemplare – ausschließlich Flugzeuge derA320neo-Familie und A330neo.

Die Flieger sollen in den nächsten acht Jahren ausgeliefert werden. Der Auftrag dürfte im mittleren einstelligen Milliardenbereich liegen.

„Sowohl die A321neo als auch die A330neo sind sehr gefragt, und wir gehen davon aus, dass dies angesichts des langfristigen Wachstumskurses des Luftfahrtsektors auch so bleiben wird“, sagte der Avolon-Chef.

Airbus-Verkaufschef Benoît de Saint-Exupéry kommentierte den Deal: „Diese Bestellung unterstreicht die große Attraktivität dieser beiden Flugzeuge für eine Vielzahl von Kunden, denn sie sind die effizientesten ihrer Kategorie, verfügen über die neuesten Technologien und decken den Markt von Inlands- über Regional- bis hin zu Langstreckenflügen ab.“

Auch asiatische Airlines haben Flugzeuge bestellt

Die Avolon-Bestellung ist der zweite große Auftrag für A330-Flieger innerhalb von fünf Tagen: Am Wochenende wurde bekannt, dass die malaysische Nationalairline 20 zusätzliche A330-900 in Auftrag gegeben hat.

Zudem hat Airbus aus Malaysia auch noch einen Vorvertrag für den im vergangenen Oktober erstmals ausgelieferten neuen A321XLR erhalten.

Die Billigfluggesellschaft Air Asia orderte 50 Flieger des Mittelstreckenjets, der auch auf der Langstrecke eingesetzt werden kann. Außerdem wurde eine Kaufoption über weitere 20 Maschinen des Typs vereinbart.

Viele Airbus-Jets werden in Finkenwerder endmontiert

Die Flieger der A320-Modellfamilie sind weiterhin Treiber des Hochlaufs, von dem besonders die Beschäftigten an der Elbe profitieren. Knapp jeder zweite Flieger wird in Hamburg endmontiert.

Mit vier Endlinien für die A320-Typen hat der Standort Finkenwerder die führende Rolle in der Endfertigung. Derzeit liegt die monatliche Produktionsrate weltweit bei geschätzten 52 bis 54 Fliegern, die genaue Zahl nennt Airbus nicht.

Airbus-Aktie im Höhenflug

Der Auftragsbestand von Airbus liegt jetzt mit den neuen Bestellungen bei gut 8.750 Zivilflugzeugen, damit ist die Produktion in allen Werken rund um den Globus für mindestens zehn Jahre ausgelastet.

An der Börse wird die Entwicklung bei Airbus trotz anhaltender Lieferschwierigkeiten der Zulieferkette goutiert, die Airbus-Aktie ist derzeit im Höhenflug. Die Quartalszahlen sollen Mitte nächster Woche veröffentlicht werden.

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