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Erdbeerhof

TGrünes Licht für „Karls Erlebnis-Dorf“: Drohen jetzt Stau und Lärm durch den Freizeitpark?

Das Erlebnisdorf in Loxstedt soll erst in zwei Jahren Eröffnung feiern.

Das Erlebnisdorf in Loxstedt soll erst in zwei Jahren Eröffnung feiern. Foto: Karls Erlebnis-Dorf

Tausende Gäste werden künftig in die Region zu Karls Erlebnis-Dorf strömen, auch wenn es mit der Eröffnung des Freizeitparks nach etwas dauert. Drohen Stau und Lärm? Ein Erfahrungsbericht aus Rövershagen in der Nähe von Rostock.

Von Levin Meis Mittwoch, 20.03.2024, 10:21 Uhr

Loxstedt. Seit Anfang März steht fest: Karls Erlebnis-Dorf kommt nach Loxstedt. Wann der rund vier Hektar große Freizeitpark die ersten Gäste empfängt, hängt auch vom Ausbau der Zufahrtsstraße, der B6, ab.

Denn der Verkehr wird mehr werden. Das zeigt auch der Blick in die Gemeinden, die jahrelange Erfahrung mit dem Konzept des Unternehmers aus Mecklenburg-Vorpommern, Robert Dahl, haben.

In Karls-Erlebnisdörfern dreht sich alles um die Erdbeere. Insgesamt sechs Standorte der Freizeitparkkette verteilen sich über ganz Nord- und Ostdeutschland - und das Unternehmen expandiert weiter. Neben dem Erlebnisdorf in Loxstedt befinden sich zwei weitere Parks in der Planung.

Das erste Erlebnisdorf befindet sich in dem Ort Rövershagen, der an der Ostseeküste unweit von Rostock liegt. Neben dem Freizeitpark baut das Unternehmen dort auf mehreren Hundert Hektar Fläche Erdbeeren an.

Grünen-Politiker lobt Unternehmer Robert Dahl

Ekkehart Steiner-McCall engagiert sich im Landkreis Rostock bei den Grünen und lebt nicht weit von Rövershagen. Von dem dort ansässigen Erlebnisdorf hat er eine grundsätzlich positive Meinung. „Karls-Erlebnisdorf ist ein wachsendes Unternehmen, das seine soziale Verantwortung wahrnimmt“, sagt der Grüne.

Gründer Robert Dahl stellte die Unterkünfte seiner Saisonarbeiter über die Wintermonate bereits mehrfach Geflüchteten zur Verfügung. Während der Corona-Pandemie fanden Impf-Aktionen in den Räumlichkeiten des Freizeitparks statt.

Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigte laut Steiner-McCall zudem, dass das Erlebnisdorf für Touristen an der Ostseeküste eine willkommene Alternative bei Regenwetter bietet.

Ganzjährig geöffnet

Die ganzjährig geöffnete Attraktion ermöglicht damit eine längere Tourismus-Saison im Raum Rostock. „Unter touristischen Gesichtspunkten ist der Park sehr attraktiv“, so der Kommunalpolitiker.

Zu den Begleiterscheinungen des Erlebnisdorfes gehört aber auch ein hohes Verkehrsaufkommen in den Sommermonaten. „In der Hochsaison stauen sich die Autos auf der Linksabbiegerspur der Bundesstraße“, sagt Steiner-McCall.

Gemeinde hat Ideen für Anreisen

Lärm hingegen sei kein Problem, da es keine Anwohner am Standort in Rövershagen gibt. Aufgrund der vielen Autos rät der Grüne zu einem gut durchdachten Nahverkehrskonzept für den Park in Loxstedt.

Der Bahnhof in Bremerhaven-Wulsdorf ist der nächste zur Fläche in Loxstedt. Von dort aus sind es rund vier Kilometer bis zum zukünftigen Eingang des Erlebnisdorfes.

Dem Andrang der Autos begegnet die Gemeinde Loxstedt mit einem neuen Bebauungsplan und einer neuen Linksabbiegerspur auf der B6. Zudem ist eine Ampel an der Zufahrtsstraße „Zur Siedewurt“ geplant.

„Stabiles Unternehmen, das seinen Beitrag leisten wird“

Werden sich die Investitionen für die Gemeinde lohnen? In Elstal, einem Ort vor den Toren Berlins, liegt einer der insgesamt sechs Erlebnisdorf-Standorte.

Die Gemeinde Wustermark, zu der Elstal gehört, kann zum Umfang der Gewerbesteuereinnahmen keine genauen Angaben machen, betont aber, dass Karls-Erlebnisdorf ein erfolgreiches und stabiles Unternehmen ist, welches seinen Beitrag leisten wird.

„Man muss aber ganz deutlich sagen, dass Karls-Erlebnisdorf für unsere Wirtschaft, Region und Bevölkerung ein großer Gewinn ist und es positive Auswirkungen auf die ganze Wirtschaft und vor allem den Tourismus gibt“, äußert sich Holger Schreiber von der Gemeinde Wustermark.

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