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Raumplanung

TGrünes Licht vom Landkreis: Ende des Surfpark-Baustopps rückt näher

Im Frühjahr 2024 sind die Bauarbeiten auf dem Surfpark-Gelände in Stade-Süd gestoppt worden.

Im Frühjahr 2024 sind die Bauarbeiten auf dem Surfpark-Gelände in Stade-Süd gestoppt worden. Foto: Richter

Der Baustopp beim Stader Surfpark könnte bald aufgehoben werden, die Investoren sind hoffnungsvoll. Allerdings stehen noch Entscheidungen vom Stader Rat und vom Verwaltungsgericht aus.

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Von Anping Richter
Dienstag, 24.06.2025, 19:10 Uhr

Stade. Wie berichtet hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Bebauungsplan der Hansestadt Stade für den Surf- und Gewerbepark im Oktober 2024 für rechtswidrig erklärt. Auch, weil die Surfpark-Pläne nicht zu der laut Raumordnungsprogramm vorgesehenen industriellen Nutzung der Fläche passten. Um das zu heilen, hat die Stadt einen Zielabweichungsantrag gestellt, dem der Landkreis Stade jetzt zugestimmt hat.

„Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagt der Stader Bürgermeister Sönke Hartlef. Er gehe fest davon aus, dass der Rat am Montag auch der notwendigen Änderung des Bebauungsplanes zustimmt. Die soll zwei Probleme heilen: Die Stadt hatte vergessen, die Ansiedlung von Bordellen im geplanten Surf- und Gewerbepark auszuschließen. Außerdem müssen grüne Gehölze rund um das Gelände eingeplant werden, um - wie vom Gericht gefordert - den Eingriff ins Landschaftsbild zu minimieren.

Aufhebung des Baustopps noch im Juli möglich

Sollte eine Ratsmehrheit dem neuen Bebauungsplan zustimmen, könnte dieser laut Stader Stadtverwaltung noch im Juli veröffentlicht werden. Das würde den Ideengebern und Projektverantwortlichen Jan und Dirk Podbielski aus dem Alten Land den nächsten Schritt ermöglichen.

„Wir freuen uns natürlich sehr über den positiven Zielabweichungsbescheid des Landkreises, und dass es bald weitergehen kann“, sagt Jan Podbielski auf TAGEBLATT-Nachfrage. Sobald der Stader Rat den Satzungsbeschluss zum geheilten B-Plan fasse, wollen sie die Aufhebung der Aussetzung der Baugenehmigung beim Verwaltungsgericht Stade beantragen. Mit der Heilung des B-Plans und positivem Zielabweichungsbescheid sehen sie „keine formalen Punkte mehr, die der Aufhebung des Baustopps entgegenstehen könnten“.

Heiner Baumgarten vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der gegen die Baugenehmigung geklagt hatte, sieht das etwas anders: „Das Spannende ist, wie die Zustimmung des Landkreises genau aussieht.“ Noch sei ihm die Begründung dazu nicht zugestellt worden.

Einem kleinen juristischen Gutachten zufolge, das der BUND zuvor erstellen ließ, sei der Verband aber auf jeden Fall klageberechtigt. „Wir haben dieses Gutachten auch dem Landkreis und dem Bürgermeister zur Verfügung gestellt, damit sie sich ein Bild machen können.“ Es sei davon auszugehen, dass die Bürgerinitiative „Surfpark - nein, danke“ das ungebrochen unterstützen wird.

Stader Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich

Sönke Hartlef scheint sich darüber keine Sorgen zu machen und wird in einer Pressemitteilung mit den Worten zitiert: „Mit dem geplanten Surfpark wird Stade noch mehr überregionale Strahlkraft für Tourist*innen entwickeln und vor allem junge Menschen ansprechen. Außerdem wird unsere Stadt mit diesem Angebot auch als Wohn- beziehungsweise Arbeitsort noch attraktiver.“

Beim geplante Surf- und Gewerbepark umfasst eine Fläche von 16,6 Hektar. Sie liegen innerhalb einer etwa 200 Hektar großen Fläche südlich des Stader Flugplatzes und nordwestlich der Kreisstraße 30, die auch als „BMW-Fläche“ bekannt wurde, weil sich die Stadt früher einmal um die Ansiedlung eines BMW-Werks dort beworben hatte.

Die Ratssitzung ist öffentlich und beginnt am Montag, 30. Juni, ab 19 Uhr im Ratssaal des historischen Rathauses in Stade.

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