TGrundschule Bliedersdorf-Nottensdorf: Politik legt sich auf Schulweg fest

Mit einem Hammer versenkt Samtgemeinde-Bürgermeister Knut Willenbockel einen Ziegel in den Grundstein. Links von ihm steht Michael Groß, Geschäftsführer des Bauunternehmens Aug.Prien. Foto: Battmer
Dieser Grundstein symbolisiert mehr als nur ein Bauvorhaben: Die neue Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf steht auch dafür, dass beide Dörfer weiter zusammenwachsen. Eine wichtige Entscheidung war bereits im Vorfeld gefallen.
Horneburg. Dort, wo später der Eingangsbereich in die Schule führt, steht ein erstes Stück Mauerwerk für die Grundsteinlegung. Samtgemeinde-Bürgermeister Knut Willenbockel und Michael Groß, Geschäftsführer des Bauunternehmens Aug.Prien, legen eine Zeitkapsel in den Grundstein. Die Kapsel enthält unter anderem Kinderbilder, Münzen und eine aktuelle Ausgabe des TAGEBLATT.
Beide Gemeinden wollten die gemeinsame Grundschule
Einige Kellen Zement und drei Ziegel später ist der Grundstein für die neue Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf gelegt. „Für mich soll hier zusammenwachsen, was vielleicht nicht immer füreinander bestimmt war, aber was doch aus Sachgründen zueinander gehört. Die Schule ist für mich hierzu ein maßgebliches Bauteil“, sagt Willenbockel.

Neben Kinderzeichnungen und Münzen kam auch eine aktuelle TAGEBLATT-Ausgabe in die Zeitkapsel. Foto: Battmer
In der Tat konkurrierten beide Gemeinden lange um den gemeinsamen Schulstandort. Letztlich fiel im Samtgemeinderat die Entscheidung, die Schule in Bliedersdorf neu zu bauen. Ein solidarisches Zeichen: Beide Gemeinden finanzierten mit zusätzlichen Mitteln die Erweiterung der nun geplanten 1,5-Feld-Halle mit Zuschauerbereich. Bliedersdorf kaufte für die Samtgemeinde das Grundstück.
Bliedersdorf-Nottensdorf
T Unsicherer Schulweg: Müssen Bäume gefällt werden?
Nottensdorfs Bürgermeister Hartmut Huber sagt, er habe sich inzwischen mit dem Vorhaben „sehr angefreundet. Wir tragen das zu 100 Prozent mit und sind voller Vorfreude“. Tobias Terne, Bürgermeister von Bliedersdorf, sieht es ähnlich: „Hier ist etwas Tolles dabei herausgekommen, das ist das Wichtigste.“ Er setzt weiter auf die Dorfregion NoBlie. „Wir kommen zusammen wesentlich weiter.“
Neuer Schulweg kostet 1,3 Millionen Euro
Weiter geht es auch in der Planung für den Schulweg zwischen den beiden Gemeinden: Der Samtgemeinderat hat sich am Mittwoch für eine favorisierte Variante entlang Nottensdorfer Straße/Bliedersdorfer Weg entschieden. An der Südseite (Grundschulseite) soll auf 1,5 Kilometern Strecke ein Geh- und Radweg entstehen - rechtzeitig zum Schuljahr 2025/26.

Der Weg zwischen Bliedersdorf und Nottensdorf soll rechtzeitig für das Schuljahr 2025/26 ausgebaut werden. Foto: Battmer
Der Weg soll jetzt 2,5 Meter breit werden - nach aktuellen Vorgaben und in der Hoffnung, Fördermittel vom Land Niedersachsen zu bekommen. Die Baumaßnahme würde so etwa 1,3 Millionen Euro kosten, mit einer Förderung von bis zu 75 Prozent.
Wie genau diese Planung aussieht, müsse jetzt nochmal im Details erarbeitet werden, teilte Samtgemeinde-Bürgermeister Knut Willenbockel dem TAGEBLATT mit. Nach einem Treffen mit dem Planungsbüro am Donnerstag müsse die Planung nochmal angepasst werden. Dabei geht es auch um den Baumbestand: Für den Schulweg werden Bäume gefällt werden müssen - wie viele sei noch unklar, so Willenbockel.
Neubau soll im Sommer 2025 fertig sein
Auf der Grundschulbaustelle hat sich schon einiges getan. Die ersten Wände des nördlichen Klassentraktes stehen, berichtet Oberbauleiter Markus Krause. Im Westen ragen rund zwei Dutzend Stützen in den Himmel, hier entsteht die Sporthalle.

Die Säulen sollen später das Dach der Sporthalle tragen. Foto: Battmer
Die Arbeiter seien dem Zeitplan etwa zwei bis drei Wochen voraus. „Aber die Zeit brauchen wir auch noch“, sagt Krause mit Blick auf Witterung oder andere mögliche Verzögerungen wie Lieferschwierigkeiten oder fehlende Handwerker. Schließlich sollte der Rohbau im Idealfall im Oktober stehen, damit der ambitionierte Zeitplan passt. „Dann hätten wir ein Dreivierteljahr für den Rest“, sagt Michael Groß zum Innenausbau.

Die Wände des nördlichen Klassentraktes stehen bereits. Foto: Battmer
Innerhalb von etwa einem Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, damit zum Schuljahr 2025/2026 bis zu 200 Kinder die neue Schule besuchen können. Für die zweizügige Schule sind acht Klassenzimmer in zwei Lernhäusern geplant, dazu Differenzierungsräume, Mensa und mehr. Kosten: circa 20 Millionen Euro.

So wird die neue Dorfschule im August 2025 aussehen: Blick auf den Haupteingang der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf (Blino). Foto: Raphael Gerland/Aug.Prien