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Fußball-Regionalliga

THammer-Einwürfe und gefühlvolle Ecken: D/A hat da einen Spezialisten

Justin Plautz kam im Sommer verletzt aus Oldenburg zu D/A. Jetzt erkämpft er sich immer mehr Spielanteile.

Justin Plautz kam im Sommer verletzt aus Oldenburg zu D/A. Jetzt erkämpft er sich immer mehr Spielanteile. Foto: Struwe (nomo)

D/A-Fußballer Justin Plautz spielt am Sonntag gegen seinen alten Club. Der 25-Jährige ist zwar noch nicht ganz fit, besticht aber mit besonderen Qualitäten.

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Von Daniel Berlin
Samstag, 05.10.2024, 18:30 Uhr

Drochtersen. Justin Plautz ist beim Fußball-Regionalligaspiel gegen BW Lohne ein vielbeschäftigter Mann. Der 25-jährige D/A-Neuzugang schlägt beim 2:0-Sieg der Drochterser alle Ecken, einige Freistöße und übernimmt die meisten Einwürfe von seiner linken Abwehrseite. Plautz gibt den sogenannten ruhenden Bällen bei D/A eine neue Qualität.

Seine Ecke führt zum 2:0. Tjorve Mohr veredelt den präzise geflankten Ball per Kopf. Seine Einwürfe segeln über den halben Platz. Er macht dem ehemaligen D/A-Kultspieler Meikel „Mörtel“ Klee Konkurrenz. Klee musste einst kaum Krafttraining absolvieren. Er arbeitete als Maurer. Das ging automatisch in die Oberarme. Als Plautz noch beim Drittligisten SF Lotte unter Vertrag stand, übte er die Einwürfe zunächst mit einem Sechs-Kilo-Medizinball und danach mit einem handelsüblichen Fußball. Der Effekt hält bis heute nach.

D/A spielt beim Tabellenletzten VfB Oldenburg

Am Sonntag, 6. Oktober, ab 15 Uhr will Plautz seine Qualitäten im D/A-Trikot wieder unter Beweis stellen. Drochtersen spielt auswärts im Marschweg-Stadion beim Tabellenletzten VfB Oldenburg. Plautz kickte bis letzten Sommer noch beim VfB, war in seinen beiden Jahren in Oldenburg aber lange verletzt. „Ich freue mich mega“, sagt Plautz.

Er hat noch Freunde in Oldenburg. Er kennt die Atmosphäre vor mehreren tausend Menschen im Marschweg-Stadion. „Das wird nicht einfach. Die können kicken. Der Tabellenplatz hat nichts mit den Qualitäten des VfB zu tun“, sagt Plautz. Oldenburg sei deutlich stärker als es die bislang kümmerlichen acht Punkte aus zwölf Spielen aussagen.

Justin Plautz findet langsam zu alter Stärke. Er kam verletzt in Drochtersen an und kämpfte sich zuletzt in den Kader und schließlich in die Startelf. D/A-Trainer Oliver Ioannou und Sportdirektor Sören Behrmann verpflichteten ihn trotz der Verletzung. Eine schwere Bürde? Plautz muss fit werden und dann liefern. Behrmann und Ioannou haben Vertrauen und Geduld in ihn gesetzt, weil sie wissen, was er kann.

Ambitionierte Karriere beginnt bei Werder Bremen

Der 25-Jährige spielte in der Jugend von Werder Bremen und bei der Bremer U23. Er kickte in Dänemark, für die SF Lotte, beim FC St. Pauli II und beim VfB Oldenburg. 25 Spiele in der Dritten Liga und 75 Einsätze in der Regionalliga stehen in seiner Statistik. Dabei erzielte er sechs Tore und gab zwölf Vorlagen.

Die Standardsituationen trainiert Plautz bei D/A beim Abschlusstraining. „Die könnten noch ein bisschen besser kommen. Da bin ich pingelig“, sagt Plautz. Früher, erzählt er, habe er auch noch direkte Freistöße geübt. Bei D/A sind dafür noch andere zuständig. Aber vielleicht ist Plautz da eine Option für die Zukunft.

In den vergangenen fünf Saisonspielen sammelte Plautz eifrig Spielanteile. Gegen Lohne spielte er 83 Minuten. So viel, wie lange nicht mehr. Er habe noch nie Krämpfe gehabt, erzählt er. Gegen Lohne waren sie im Anmarsch. Aber seine 100-prozentige Leistungsfähigkeit bekomme er nur über Spielpraxis. „Ich muss auch mal ans Limit gehen, dann wird es besser“, sagt Plautz. Er schätzt, er sei bei 75, 80 Prozent. Ende der Hinrunde oder Anfang der Rückrunde wahrscheinlich bei 100.

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