THandball-WM: Diese fünf Entwicklungen überraschen

Leere Ränge prägen die Handball-WM Foto: Privat (nomo)
Leere Hallen trotz Rabattaktionen, volksnahe Stars und taktische Innovationen: Die Handball-WM 2025 liefert interessante Einblicke.
1. Gastgeber schauen nur auf sich
Dänemark, Norwegen und Kroatien sind handballbegeisterte Nationen. Doch die Zuschauer wundern sich über leere Ränge. „Das Interesse der Dänen hört offenbar auf, wenn sie nicht selbst spielen“, berichtet Bernd Wassermann, der vor Ort war.
Das erste Vorrundenspiel der Deutschen in Herning besuchten 3552 Zuschauer. Die Jyske Bank Boxen, die rund 15.000 Zuschauer fasst, war damit nur zu 24 Prozent ausgelastet. Nicht einmal alle Spiele mit dänischer Beteiligung waren ausverkauft.
Obwohl der Weltverband viele Tickets spontan mit rund 90 Prozent Rabatt anbot, blieben die Hallen weitgehend leer. Frankreich gegen Kuwait sahen nur 1042 Menschen. Zum Vergleich: Für das Drittliga-Derby zwischen Fredenbeck und Beckdorf strömten 1100 Zuschauer in die Geestland-Halle.
DHB-Team gegen Italien
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2. Legenden zum Anfassen
Handballgrößen wie Mikkel Hansen oder Filip Jicha verstecken sich bei der WM nicht in VIP-Logen, sondern zeigen sich volksnah. Bernd Wassermann plauderte mit Jogi Bitter und Sven-Sören Christophersen. DHB-Präsident Andreas Michelmann traf man in der Schlange am Hot-Dog-Stand. „Das ist nicht mit Fußball zu vergleichen“, so Wassermann.

Bernd Wassermann plauderte unter anderem mit Sven-Sören Christophersen Foto: Privat (nomo)
3. Wartburg-Quartett betritt Weltbühne
In der Bundesliga stellt der ThSV Eisenach die Gegner mit kreativen Taktiken vor ungewohnte Aufgaben. Ein unorthodoxes Angriffsmittel ist das Spiel mit vier Rückraumspielern.
Nun hat diese Idee auch international Einzug gehalten. Italien spielt phasenweise ebenfalls ohne Kreisläufer, dafür aber mit zwei breit stehenden Rückraumspielern und zwei Spielern in der Mitte.
Wer Nationaltrainer Riccardo Trillini auf die Idee gebracht haben könnte? Simone Mengon, der italienische Spielmacher, steht in Eisenach unter Vertrag.
„Die Taktik mit vier Rückraumspielern wird sich durchsetzen“, begrüßt BSV-Trainer Dirk Leun, dass sich das taktische Repertoire erweitert.
4. Europäischer Exot
Zur WM haben es wieder exotische Namen wie Kuwait und Italien geschafft. Die Azurri sind erstmals seit 1997 dabei und das Überraschungsteam. „Der IHF will den Sport weltweit verbreiten“, so Dirk Leun. Mit Erfolg: „Es sind nicht nur mehr Exoten dabei. Sie können auch mithalten.“ Brasilien gewann etwa gegen Norwegen.

Auf dem Trikot der Dänen sind drei Sterne integriert. Sie stehen für die gewonnenen WM-Titel. Foto: Soeren Stache/dpa
5. Deutsches Stern-Rätsel
Die Dänen tragen drei Sterne auf dem Trikot, die Franzosen sechs. Sie stehen für gewonnene WM-Titel. Auf den deutschen Trikots gibt es keine Sterne, obwohl das DHB-Team bereits dreimal gewonnen hat. Warum? „Das wusste ich nicht. Danke für die Info, die werde ich weitergeben“, sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes im ZDF.