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Kultur

THarsefelder Musiker serviert Livemusik im Buxtehuder Restaurant

Musiker Uwe Kamrad überzeugt musikalisch durch eine besondere Bass-Technik.

Musiker Uwe Kamrad überzeugt musikalisch durch eine besondere Bass-Technik. Foto: Uwe Kamrad

Mit Schauspielerin Cosma Shiva Hagen hat er Musik gemacht und auch mit den Friesenjungs von Otto Waalkes. Musiker Uwe Kamrad aus Harsefeld eröffnet in Buxtehude eine neue Livemusik-Reihe. Wie es dazu kam und welche Songs er mit dem E-Bass kredenzt.

Von Susanne Laudien Dienstag, 13.02.2024, 12:15 Uhr

Harsefeld. Beide Branchen hatten mit extremen Problemen während der Corona-Pandemie zu kämpfen - in Buxtehude finden sie jetzt zueinander: Livemusik in der Gastronomie. Der Veranstaltungsmanager Nick Reinartz vom Buxtehuder Altstadtverein, der Kontakt zu etlichen Musikern hat, und Mojtaba Abadi, Geschäftsführer des Buxtehuder Restaurants „Amadeus“, haben gemeinsam ein Konzept für kleine Konzerte kreiert: Jeden dritten Freitag im Monat ab 19.30 Uhr wird im „Amadeus“ gratis Livemusik mit unterschiedlichen Künstlern serviert. Den Auftakt macht an diesem Freitag, 16. Februar, der Harsefelder Musiker Uwe Kamrad - ein virtuoser Gitarrenspieler, E-Bassist und Songschreiber.

Für Bundeswehrsoldaten in Afghanistan gespielt

Für seinen Auftritt hat sich der 47-Jährige aus seinem Repertoire gezielt Stücke zusammengestellt, mit denen er den Gästen rund eineinhalb Stunden lang einen musikalischen Leckerbissen kredenzen wird. Dass dabei um ihn herum gespeist und sich unterhalten wird, schrecke ihn nicht ab - im Gegenteil. Das sei er bereits von früheren Auftritten gewohnt.

Uwe Kamrad hat bereits in ganz unterschiedlichen Lebenslagen Musik gemacht. In Kneipen in Dublin ebenso wie für die Bundeswehr vor Soldaten in Afghanistan. Zwei Wochen hat er dort im Camp festgesessen und durfte wegen der Taliban nicht raus, erzählt er. Er hat sich als Straßenmusiker durchgeschlagen, ist durch Europa und Amerika gereist, hat während seiner Studentenzeit in Oldenburg mit etlichen Musikern zusammengearbeitet und in mehreren Bands gespielt. 2010 ging er nach Hamburg, sang und spielte solo in diversen Clubs, nahm Alben auf und spielte in unterschiedlichen Gruppen - von Irish Folk über Jazz bis Metal.

Zusammenarbeit mit Cosma Shiva Hagen

2013 lernte er Schauspielerin und Synchronsprecherin Cosma Shiva Hagen, Tochter von Sängerin Nina Hagen, kennen und es entstand eine musikalische Zusammenarbeit mit Texten und Arrangements. Weitere Kontakte zu anderen Musikern folgten, darunter auch die Friesenjungs, die Hausband von Blödelbarde Otto Waalkes, mit denen Kamrad zusammenspielte.

Seine große Leidenschaft wurde die Flamenco-Gitarre. Bei Video-Aufnahmen für ein Harburger Flamenco-Studio sorgte Kamrad für die Musik und lernte eine der Flamenco-Tänzerinnen näher kennen. Seit 2019 sind Stine und Uwe Kamrad verheiratet, zogen von Hamburg nach Harsefeld und haben inzwischen zwei Töchter (5 und 9). Ihre Hochzeit zelebrierten sie während der Corona-Pandemie unter anderem mit einer eindrucksvollen Foto-Session von Freund und Fotograf Mario Reich.

E-Bassist Uwe Kamrad in seinen vier Wänden in Harsefeld.

E-Bassist Uwe Kamrad in seinen vier Wänden in Harsefeld. Foto: Susanne Laudien

Neben Auftritten, Alben und Musikproduktionen hat Uwe Kamrad stets auch Musikunterricht gegeben. An der Kreisjugendmusikschule Stade ist er Musiklehrer für E-Bass, E-Gitarre und Schulprojekte. Denn das Leben als freiberuflicher Musiker war besonders während der Corona-Pandemie - und auch hinterher - nicht immer einfach. „Ich bin danach wie gelähmt gewesen und auch nicht besonders kritikfähig. Jetzt boxe ich mich gerade wieder frei“, sagt Kamrad.

Inzwischen kommen wieder verstärkt Angebote - für Auftritte bei privaten Anlässen, aber auch bei öffentlichen Gelegenheiten wie kürzlich der Jam-Session in der Landgang-Brauerei in Hamburg-Altona, die mit ihrem Event-Kalender ebenfalls regelmäßig Kultur anbietet. „In der Brauerei war etliches los, aber die Gäste haben mir dennoch konzentriert zugehört“, sagt Kamrad.

Auftritt beim Buxtehuder Weinfest geplant

Künftig möchte der Harsefelder verstärkt in der Region auftreten. Am 16. August steht er etwa beim Buxtehuder Weinfest auf der Bühne. „Hier und da geht‘s wieder los“, sagt Kamrad. Mit seiner besonderen Basstechnik mit Zupfen, Tappings und Obertönen sowie Songs auch aus seinem neuen Album möchte er die Aufmerksamkeit der Gäste im „Amadeus“ gewinnen. Dazu zählen auch Lieder mit tiefgründigen deutschen Texten wie „Affenreime“ - dank Vorbildern wie Rio Reiser. „Lange war ich heimatlos. Inzwischen klingen meine Songs schon sehr norddeutsch“, sagt der gebürtige Stuttgarter, der durch die ganzen Welt tourte und sich dank seiner Familie in Harsefeld endlich heimisch fühlt.

Weitere Konzerte im „Amadeus“: 15. März: Tonia Szkurhan und Gitarrist Patrick Pagls (Pop und Jazz), 19. April: Craig Te Paa, 17. Mai: Mense, 14. Juni: Habor Violet. Der Eintritt ist frei, die Tischreservierung wird empfohlen, Telefon 04161/54961 oder - 54962. Kostproben von Uwe Kamrad unter: www.uwekamrad.de https://www.instagram.com/uwekamrad/
https://www.facebook.com/uwe.bruns

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