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Geheimtipps

THarsefelds Geest Mädels testen mit Influencerin besondere Eisdielen

Ab jetzt nur noch fruchtig: Das Eis von der Eisprinzessin ist besonders saisonal geprägt.

Ab jetzt nur noch fruchtig: Das Eis von der Eisprinzessin ist besonders saisonal geprägt. Foto: Fehlbus

Popcorn-Karamell-Macaron oder Milchschnitte-Vanille in der Waffel? Die noch junge Sparte Geest Mädels der Harsefelder Landfrauen ist auf Eiscreme-Tour in Altona. Das sind ihre Tipps.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 09.09.2024, 04:24 Uhr

Harsefeld. Harsefelds Landfrauen sind gerade 75 Jahre alt geworden. Mit einem weißen Dinner wurde das Jubiläum in Wohlerst gefeiert. Mit dabei waren auch viele der Geest Mädels, denn einen eigenen Vorstand haben die jungen Landfrauen nicht.

Sie sind seit dem vergangenen Jahr eine Untergruppe des Harsefelder Vereins für junge und junggebliebene Frauen. Es gibt Kurse im Fitnesscenter und exotisch anmutende Kulinarik-Touren. So wie diese: Zu Fuß geht es an einem Sonnabend in Straßen und Hinterhöfe von Altona und Ottensen, die wohl selbst manche Hamburger nicht kennen. Die gebürtige Rönneburgerin und Eis-Influencerin Kim Reincke kennt sie. Bei ihr hat Franziska Wieduwilt vom Harsefelder Organisations-Team die Icecreamtour gebucht.

Eine Eisbombe mit dem Logo der Geest Mädels

Los geht es ab Harsefeld Bahnhof mit der EVB, weiter mit der S-Bahn von Buxtehude über Neugraben nach Altona. Die Straßen rund um den Bahnhof sind voll, die Sonne scheint. An den Eisdielen brummt das Geschäft, mittendrin die Geest Mädels. Sie werden erwartet. Gleich im ersten Geschäft holt Inhaberin Julia Tarazi eine Eisbombe aus der Kühltruhe, die eindeutig Geest-Liebe beinhaltet: Die Geest Mädels stehen vor ihrem eigenen Logo. „Unglaublich, eine tolle Überraschung“, sagt Franziska Wieduwilt, gefolgt von einem „lecker“ beim Probieren.

Eine Eisbombe für die Geest Mädels, gestaltet von Julia Tarazi von der Eisliebe.

Eine Eisbombe für die Geest Mädels, gestaltet von Julia Tarazi von der Eisliebe. Foto: Fehlbus

Die 15 Teilnehmerinnen legen den Löffel an. Himbeer, Waldmeister und Pistazie werden herausgeschmeckt. Alles natürlich und intensiv, nicht aufdringlich und ohne künstliche Farbstoffe. Eisbomben und Eistorten sind eine Spezialität der Eisliebe. Die Eisdiele hat eine unscheinbare Eisfahne an der Außenfassade hängen, dahinter ist gleich die Astra-Werbung des Nachbarn zu sehen.

Die Eisdielen, die die jungen Landfrauen in Altona und Ottensen besuchen, sind weit entfernt von den Touristen-Hotspots.

Die Eisdielen, die die jungen Landfrauen in Altona und Ottensen besuchen, sind weit entfernt von den Touristen-Hotspots. Foto: Fehlbus

Keine schicke Außenbestuhlung, keine Mega-Sonnenschirme erwarten die Besucher. Hier wird sich auf das Wichtigste konzentriert: Eis.

Besuch bei fünf kreativen Eisdielen-Besitzerinnen

Julia, wie sich die Inhaberin vorstelt, ist gelernte Speiseeisherstellerin. Auf der Tour ist sie die erste Frau an der Eismaschine. Es folgen vier weitere. Kim Reincke, die seit 2021 Menschen aus aller Welt auf Icecreamtour durch Hamburg mitnimmt, sagt, die weibliche Übermacht bei dieser Tour sei Zufall. Zu den Landfrauen aus Harsefeld passt es.

Es geht von der Eisliebe (Bei der Reitbahn 2) zu den Eisprinzessinnen (Am Rathenaupark 15). Am Ende steht noch Frau Meis Eisladen an der Fischers Allee 39 auf dem Plan, zwischendurch führt der Weg zu zwei weiteren kreativen Eisverkäuferinnen.

Kim Reincke (links) führt die Gruppe unter anderem zu Pia Noack (rechts). Diese sorgt bei Schlecks für ganz individuelles Eis.

Kim Reincke (links) führt die Gruppe unter anderem zu Pia Noack (rechts). Diese sorgt bei Schlecks für ganz individuelles Eis. Foto: Fehlbus

Kim Reincke, die einst selbst im Landkreis Stade, in Horneburg, wohnte, liebt Eis. Das nimmt ihr auf Anhieb jede der Teilnehmerinnen ab. Die schlanke 32-Jährige lässt keine Eiskugel, kein Eistörtchen aus. Mit Begeisterung erzählt sie vom Werdegang der Eisdielen-Besitzerinnen. Fast wäre sie selbst eine geworden. Bei Schlecks in der Fischers Allee 72 gehörte sie zur ersten Hamburg-Crew.

Milchschnitte und salzige Nüsse mit Vanilleeis: Auf dem Coldstone wird alles zusammengemixt.

Milchschnitte und salzige Nüsse mit Vanilleeis: Auf dem Coldstone wird alles zusammengemixt. Foto: Fehlbus

2017 mischte sie auf dem Coldstone leckere bis verrückte Zutaten ins Eis. Zur Begrüßung hüpft sie zur heutigen Inhaberin Pia Noack hinter den Tresen. Die Landfrauen wagen sich an Apfelkuchen-Marzipan-Eis und Zimtschnecken-Haselnuss-Nougat-Becher, lassen sich Kekse und Kinder-Pingui unter Vanilleeis mischen und staunen, was es noch so unter den 100 Zutaten gibt. Chili- und Matcha-Pulver gehören auch dazu.

Woher kommt eigentlich der Name Eisdiele?

Warum es Eisdiele heißt, will Kim Reincke wissen. Tatsächlich ist das Wissen darüber bei den jungen Landfrauen vorhanden: „Weil früher aus dem Fenster heraus verkauft wurde und für die Kinder Dielen ausgelegt wurden, damit sie an die Fensteröffnungen herankommen.“ Da staunt die Stadtführerin für Eis.

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In Hamburgs fast autofreien Straßen zwischen den Villen oberhalb des Altonaer Balkons, dem alten Sandstein-Gymnasium am Hohenzollernring und der ehemaligen Ottensener Druckerei fällt es nicht schwer, sich das vorzustellen.

Mohn-Cassis oder Tonka-Hibiskus in Mandel-Baisergebäck

Weiter geht es zu Jö Makrönchen an der Friedensallee 6. Sibylle Seibert und Jessica Gienk plus männliche Verstärkung im Hintergrund servieren Macarons. Eine besonders große Variante hat Eis zwischen den beiden Baisergebäck-Hälften. Es gibt Mohn-Cassis oder Tonka-Hibiskus.

Eis-Macarons mit Popcorn und Karamell gibt es bei Jö Makrönchen.

Eis-Macarons mit Popcorn und Karamell gibt es bei Jö Makrönchen. Foto: Fehlbus

Popcorn-Karamell besticht durch einige gepuffte Maiskörner auf dem Schoko-Mantel. Ein paar Geest Mädels greifen später noch beim Gebäck ohne Gefrorenes zu, um ein kleines Mitbringsel zu haben. Optisch tendieren die schweizer Makrönchen alle zum Pastell. Der Laden sieht aus wie ein historischer Kaufmannsladen in der Puppenstube.

Ab jetzt möglichst nur noch fruchtig-frisches Eis

Es geht weiter, durch historische Gebäude, an Spielplätzen vorbei, auf denen Kinder mitten in der Stadt Mini-Oasen mit Matschkästen und Fußballplätzen haben. Das Altonaer Kinderkrankenhaus hat gerade Sommerfest. Gegenüber steht eine lange Schlange vor einer Eisdiele. Bei den Eisprinzessinnen von Katrin Kerkhoff gibt es klassisches Kugeleis.

Bei einigen der Teilnehmerinnen macht sich eine gewisse Eis-Sättigkeit breit. Mango, Kiwi, Zwetsche - irgendwas Frisches wird jetzt gerne genommen. Obwohl es nicht die größten Becher waren, mehr als die kleine bis mittlere Portion hätten sie nicht geschafft, gesteht Wendy Jakob vom Organisationsteam. Gut, dass es zwischendurch immer wieder zu Fuß durch Parkanlagen und Nebenstraßen geht. Da bleibt dann auch noch Platz für ein letztes Eis bei Frau Meis.

Zufrieden nach der Eiscremetour mit insgesamt 15 Geest Mädels: Sarah Dankers-Subat, Kim Reincke, Wendy Jakob und Franziska Wieduwilt (von links).

Zufrieden nach der Eiscremetour mit insgesamt 15 Geest Mädels: Sarah Dankers-Subat, Kim Reincke, Wendy Jakob und Franziska Wieduwilt (von links). Foto: Fehlbus

„Mit der Übernahme des Eisladens in Hamburg Ottensen ist für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“, gesteht Franziska Meis auf ihrer Website. Der Ausflug der Geest Mädels endet hier quasi und damit die Reise durch die Geschäfte von fünf Eisanbietern, die es jenseits der Touristenströme schaffen, ihre Leidenschaft wirtschaftlich erfolgreich zu halten.

Wer nicht in Hamburg wohnt, würde viele dieser kleinen Fenster wahrscheinlich unbeachtet lassen. Vielleicht verrät eine Schlange von Menschen, dass hier etwas Besonderes wartet. Oder man bucht einfach die Tour bei Kim Reincke und entdeckt weitere Eishotspots von Hamburg - auch über Altona und Ottensen hinaus.

Geest Mädels suchen noch neue Mitglieder

Zu den Geest Mädels gehören aktuell 70 Frauen. Wendy Jakob, Franziska Wieduwilt, Swantje Mehrkens, Lea Apenburg und Sarah Dankers-Subat sind die Ansprechpartnerinnen und stehen im regelmäßigen Austausch mit den Landfrauen rund um die Vorsitzende Birgit Dammann-Tamke. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter, die Spaß an gemeinsamen Aktionen haben“, sagt Sarah Dankers-Subat.

Am 21. September startet der zweite Zumba Kursus der Geest Mädels, exklusiv für die jungen Landfrauen, im Cleverfit Harsefeld. Ein weiterer Termin zum Kennenlernen ist der Mädelsabend am 28. November. Hier sollte ein bisschen Bastelfreude vorhanden sein. „Wir beschenken uns gegenseitig mit einem tollen Adventskalender“, verraten die Organisatorinnen. Kontakt: geest-maedels@lf-harsefeld.de.

Ab jetzt nur noch fruchtig: Das Eis von der Eisprinzessin ist besonders saisonal geprägt.

Ab jetzt nur noch fruchtig: Das Eis von der Eisprinzessin ist besonders saisonal geprägt. Foto: Fehlbus

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