THarsefelds Traumtor gegen Spitzenreiter Lüneburg reicht nicht

Nico Osuch: „Die abgebrühtere Truppe hat sich durchgesetzt.“ Foto: Scholz
Auch der TuS Harsefeld konnte den Siegeszug von Tabellenführer Lüneburg in der Landesliga nicht stoppen. D/A II baute dagegen seine Siegesserie aus.
Landkreis. TuS Harsefeld - Lüneburger SK Hansa 2:5. Nico Osuch pfeffert nach seiner Auswechslung die Wasserflasche auf den Boden, schlägt mit der flachen Hand gegen die Seitenwand der Reservebank. Kurz zuvor hat Harsefeld das 2:5 kassiert, immerhin gegen den Spitzenreiter. Kein Beinbruch, oder?
Für Osuch spielt es keine Rolle, wer der Gegner ist - dem Ur-Harsefelder tut jede Harsefelder Niederlage weh. Doch am Ende, räumt der 26-jährige Mittelfeldmann ein, habe sich die „abgebrühtere Truppe“ durchgesetzt.
Harsefeld geht früh in Führung
Der Tabellenführer aus Lüneburg gewinnt am Sonntag auch sein zehntes Saisonspiel mit einer hocheffizienten Leistung. Die Harsefelder spielen über weite Strecken auf Augenhöhe, erzeugen viel Druck und gehen durch einen Foulelfmeter früh in Führung.

Jonathan Bondombe-Simba erzielte das 1:0 für Harsefeld vom Punkt. Foto: Scholz
Noch vor der Pause dreht Lüneburg das Spiel. Beim Elfmeter zum 1:1 ist TuS-Keeper Marvin Ekuase mit den Handschuhen am Ball und brüllt ein langes „Maaaann!“ über den Platz, beim 1:2 kann er den Ball nach einer scharfen Hereingabe nicht festhalten, Per Schmidt staubt ab.
TuS-Trainer wurde nicht zum ersten Mal verwarnt
Was nicht zu überhören ist: Es wird sehr viel gemeckert, provoziert, diskutiert. Auch Matern regt sich oft lautstark auf. Seine Spieler versuchen, ihn zu beruhigen. Doch er sieht Gelb, nicht seine erste Verwarnung, wie er sagt. „Daran muss ich arbeiten, aber eine gewisse Emotionalität gehört dazu.“

Harsefeld, hier Verteidiger Justin Schefer, hat über weite Strecken viel Druck gemacht. Foto: Scholz
Nach der Pause drängt Harsefeld auf den Ausgleich, kommt zu vielen Standards, kann diese aber nicht in Tore verwandeln. Stattdessen nutzt Lüneburg bei einem schnellen Angriff die Unordnung in der Harsefelder Abwehr. Flanke, Kopfball, 3:1.
Osuch ärgert sich über die Zeitpunkte der Gegentore
Mit einem Traumtor sorgt der eingewechselte Koray Klatte für den Anschluss. Der Neuzugang nimmt den Ball auf der linken Seite volley und flankt ihn, nein, bringt ihn aufs Tor. Im hohen Bogen fliegt der Ball ins Tor. LSK-Keeper Steffen Tiegs ist gegen den Anschlusstreffer machtlos.

Trainer Nico Matern war trotz der klaren Niederlage stolz auf seine Mannschaft. Foto: Scholz
Doch nur vier Minuten später zerstört Lüneburg die Harsefelder Hoffnungen auf eine Aufholjagd. „Wir sind richtig gut im Spiel und kassieren die Gegentore in Phasen, in denen wir am Drücker sind“, sagt Osuch, „und bei denen sitzt jeder Ball.“
„Die Jungs haben ein super Spiel gemacht“
Während die Lüneburger durch den Mittelkreis tanzen und „Spitzenreiter“-Rufe durch das Waldstadion hallen, spricht Trainer Nico Matern mit gedämpfter Stimme zu seiner Mannschaft. „Ich bin stolz“, sagt Matern. „Die Jungs haben ein super Spiel gemacht“, auch wenn das Ergebnis das nicht vermuten lässt.
Tore: 1:0 (8., FE) Bondombe-Simba, 1:1 (26., HE) Meyer, 1:2 (32.) Schmidt, 1:3 (56.) Meyer, 2:3 (68.) Klatte, 2:4 (72.), 2:5 (81.) beide Behrens.
Nächstes Spiel: Harsefeld - D/A II (Sa., 19. Oktober, 18 Uhr).
MTV Römstedt – SV Drochtersen/Assel II 1:5. Bei ihrem vierten Sieg in Folge geriet D/A kurz in Unterzahl (61.), Abdullah-Mert Yaman sah Gelb-Rot, legte mit einem Mann weniger aber die nötige Schlagzahl zu. In einer hitzigen Partie dezimierte sich der MTV Römstedt mit zwei Ampekarten selbst und bescherte den Kehdingern selbst die personelle Überlegenheit.
„Ein großes Kompliment an die Mannschaft, die im Ballbesitz die Räume sehr gut gefunden und ein starkes Pressing gezeigt hat“, sagt Co-Trainer Milan Schweiger. „Mika Wehdemeyer hat mit seinen drei Toren zwar den Unterschied gemacht, die Einwechselspieler haben aber auch super Impulse gebracht, sodass wir den Platz verdient als Sieger verlassen haben.“
Tore: 0:1 (18.) Wehdemeyer, 1:1 (27.) Savran, 1:2 (75.), 1:3 (78.) beide Wehdemeyer, 1:4 (79.) Wilkens, 1:5 (85.) May.
Nächstes Spiel: D/A II - RW Cuxhaven (So., 13. Oktober, 15 Uhr).