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Power Townhouses

THausbau unter Zeltdach: Spektakuläres Viebrockhaus in Oldendorf

Ein Dach unter Dach: Zwei Tage dauerte es, das Power Townhouse zu überdachen. Auf der Baustelle wird unter dem Schutz eines riesigen Zeltes gearbeitet.

Ein Dach unter Dach: Zwei Tage dauerte es, das Power Townhouse zu überdachen. Auf der Baustelle wird unter dem Schutz eines riesigen Zeltes gearbeitet. Foto: Klempow

Das riesige Zelt verhüllt ein Projekt, das rasant gebaut wird und in Oldendorf höchst willkommen ist. Jetzt feierte Viebrockhaus im Baugebiet Kranenburger Straße Richtfest.

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Von Grit Klempow
Freitag, 07.03.2025, 22:45 Uhr

Oldendorf. Neugierig macht das Zelt seit wenigen Wochen. Von einem Tag auf den anderen zog es weiter und gab den Blick auf das erste Projekt frei: Eines der Häuser in fortgeschrittenem Rohbau-Stadium. Mit roten Klinkern und einem Gründach auf der einen und Photovoltaik-Modulen auf der anderen Seite.

Energieeffiziente Sozialwohnungen mit Garten

Stein auf Stein ist das Haus massiv gebaut, starkregensicher, nachhaltig, energieeffizient und sogar serienzertifiziert - und dennoch sorgt in Oldendorf vor allem eins für Freude: Die modernen Bauten mit eigener Terrasse und Garten für jede Wohneinheit fallen in die Kategorie sozialer Wohnungsbau.

Deshalb kamen zum Richtfest des zweiten Power Townhouses in Oldendorf viele Neugierige aus Politik und Verwaltung vor dem Giebel und unter dem Zeltdach beim Richtfest für das zweite Haus zusammen. Bauherr ist Viebrockhaus aus Harsefeld.

Das Unternehmen hatte mit seinen Power Townhouses bundesweit und auch im Bundesbauministerium für Furore gesorgt. In Oldendorf sind zwei Häuser mit jeweils sechs und eines mit fünf Wohneinheiten geplant, gebaut wird auch in Hammah.
Wird ab Juli vermietet: Das erste der drei Power Townhouses in Oldendorf.

Wird ab Juli vermietet: Das erste der drei Power Townhouses in Oldendorf. Foto: Klempow

Richtfest nach zwei Tagen

Betriebsleiter Axel Hink übernahm oben auf dem Gerüst den Richtspruch. Der traditionelle Spruch allerdings entspricht nicht dem Standard auf der Oldendorfer Baustelle: „Der Himmel lachte selten, der Regen strömte oft, da nützt kein Drohen und Schelten, es ging nicht wie erhofft“, heißt es im althergebrachten Spruch. Aber viel schneller hätte es kaum gehen können.

Vor etwa zwei Wochen wurde die Sohle gegossen, vor etwa einer Woche war die Zwischendecke dran. Am Montag kamen die Zimmerer, mit 41 Sparren und einem Kran. Zwei Tage später, am Mittwochnachmittag hatte das Haus mit sechs Wohneinheiten ein Dach und pünktlich zum Fest die Richtkrone.

Verdeckt durch das Zelt wachsen die Gebäude schnell empor - die schnelle Serien-Bauweise ist eines der Kennzeichen der Power Townhouses.

Verdeckt durch das Zelt wachsen die Gebäude schnell empor - die schnelle Serien-Bauweise ist eines der Kennzeichen der Power Townhouses. Foto: Klempow

Und die Unbillen des Wetters trüben die Arbeit der Handwerker eigentlich auch nicht. „Wir bauen auch im Winter“, sagt Axel Hink gelassen und zeigt auf das riesige Zelt, das den gesamten Neubau einhüllt.

Schnelle Baugenehmigung

In Sachen Tempo dankte Senior-Chef Andreas Viebrock dem Landkreis Stade. Noch in der Woche vor Weihnachten habe die Sozialbehörde die komplette Förderungswürdigkeit geprüft. Auch die Baubehörde reagierte fix:

„Wir haben donnerstags die Bauanzeigen eingereicht und wir hatten montags die Genehmigungen.“ Noch fehle aber die Absicherung der NBank für das Projekt in Oldendorf, Viebrockhaus gehe finanziell in Vorleistung.

Betriebsleiter Axel Hink übernahm oben auf dem Gerüst den traditionellen Richtspruch.

Betriebsleiter Axel Hink übernahm oben auf dem Gerüst den traditionellen Richtspruch. Foto: Klempow

Die Förderung durch die NBank sorgt dafür, dass die Miete in den Power Townhouses niedrig bleibt und bei 7,20 Euro pro Quadratmeter liegt. Vermietet werden soll ab Juli überwiegend an Menschen mit systemrelevanten Berufen, zum Beispiel Pflegepersonal, Erzieher, Beschäftigte bei Bus- oder Bahnunternehmen oder Polizeibeamte. Anfragen nimmt Viebrockhaus entgegen.

„Gewinn für Bevölkerung“

„Was hier entsteht, ist sozialer Wohnungsbau, verbunden mit einer geringen Rendite für den Bauherrn, aber einem großen Gewinn für die Teile der Bevölkerung“, sagte Oldendorfs Bürgermeister Johann Schlichtmann. Das Projekt sei eine Bereicherung der gut aufgestellten und vielfältigen Infrastruktur Oldendorfs.

Bürgermeister Johann Schlichtmann freut sich über den sozialen Wohnungsbau in Oldendorf. Seniorchef Andreas Viebrock dankt der Gemeinde Oldendorf für Pragmatismus.

Bürgermeister Johann Schlichtmann freut sich über den sozialen Wohnungsbau in Oldendorf. Seniorchef Andreas Viebrock dankt der Gemeinde Oldendorf für Pragmatismus. Foto: Klempow

Auch in den modernen Power Townhouses steckt Tradition, vor allem wächst sie auf dem Dach. „Das Gründach wird sicherlich noch eine gewisse Zeit belächelt werden“, sagte Andreas Viebrock. Es spiele aber für einen geringen Flächenverbrauch eine zentrale Rolle. Und es hat Bestand: „Ich habe mir in Oslo Gründächer von 1786 angeschaut. Normale Dächer von 1786 zu finden, ist gar nicht so einfach.“

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