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THier gibt‘s neue Uniformen für Fredenbecks Lebensretter

Sven Dammann (von links), Nadja Boesler, Markus Möller und Lukas Klempahn in der neuen Kleiderkammer der Fredenbecker Feuerwehr.

Sven Dammann (von links), Nadja Boesler, Markus Möller und Lukas Klempahn in der neuen Kleiderkammer der Fredenbecker Feuerwehr. Foto: Bisping

Gefährliche Einsätze erfordern die richtige Uniform. Die erhalten Fredenbecks Feuerwehren jetzt an einem neuen Ort - der kann sich sehen lassen. Ein Rundgang.

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Von Alexandra Bisping
Mittwoch, 09.04.2025, 13:50 Uhr

Fredenbeck. Hose, Jacke, Helm, Stiefel und Handschuhe gehören zur Einsatzkleidung, zur Ausgehuniform Hose, Hemd, Jacke, Schlips und Mütze. All das hat Markus Möller in der Kleiderkammer der Freiwilligen Feuerwehren Fredenbeck vorrätig, in jeder Größe. Seit zwölf Jahren kümmert er sich um die Uniformen, jetzt allerdings an einem anderen Ort.

Lange Zeit war die Kleiderkammer beim Feuerwehrhaus in Fredenbeck verortet. Neue Heimat ist das ehemalige Gerätehaus der Ortswehr Wedel. Ein großes Anprobezimmer mit Umkleidekabine findet sich im ersten Stock und ein großes Lager im Erdgeschoss, dort war früher die Fahrzeughalle.

Die Kleiderkammer sollte erst nach Deinste ziehen

Während des Rundgangs, an dem auch Gemeindebrandmeister Sven Dammann, Pressewart Lukas Klempahn und seine Unterstützerin Nadja Boesler teilnehmen, berichtet Markus Möller vom Umbau des Gebäudes. Der begann im Februar 2024. „Der Fußboden wurde rausgerissen und der Estrich neu gemacht“, sagt er. Fenster, Heizungen und Elektrik kamen ebenfalls neu. Es wurde gestrichen.

Gemeindebrandmeister Sven Dammann (links) und Kleiderwart Markus Möller vor der neuen Feuerwehr-Kleiderkammer, dem ehemaligen Feuerwehrhaus Wedel.

Gemeindebrandmeister Sven Dammann (links) und Kleiderwart Markus Möller vor der neuen Feuerwehr-Kleiderkammer, dem ehemaligen Feuerwehrhaus Wedel. Foto: Bisping

Sven Dammann nennt die Kosten, sie lagen bei insgesamt 35.000 Euro. „Erst sollte die neue Kleiderkammer in Deinste angebaut werden, das war zu teuer“, sagt er. Dort entsteht gerade ein Multifunktionshaus, das sich nach Fertigstellung Feuerwehr und Dorfgemeinschaft teilen.

Alle 670 Kameradinnen und Kameraden erhalten ihre Einsatz- und Ausgehuniformen über die Kleiderkammer. Erwartungsgemäß fallen die Kleidungsstücke nicht günstig aus: Eine Komplettmontur liegt bei circa 1200 Euro pro Kamerad, bei den Frauen ist es etwas mehr - der Schnitt ist ein anderer. „Die Frauen greifen eher zur Männerkleidung“, sagt Möller.

Die Atemschutzausrüstung kostet ähnlich viel. Und für die Jugendfeuerwehr gibt es gute gebrauchte Kleidung, ein neues Outfit käme auf 500 Euro.

Das Anprobenzimmer wirkt wie ein Bekleidungsgeschäft

Im ersten Stock hängen, ähnlich wie in einem Geschäft, die Uniformen an Ständern, aufgebügelt und sortiert. Von Größe 44 bis 68 ist jeweils ein Exemplar dabei. Mützen und Helme haben in Regalen Platz. „Die Teile in dem Raum bleiben alle hier“, sagt der Kleiderwart, „sie sind wirklich nur zum Anprobieren gedacht.“

Superpraktisch: Den gestapelten Boxen im neuen Kleiderlager kann Markus Möller ganz einfach Kleidungsstücke entnehmen.

Superpraktisch: Den gestapelten Boxen im neuen Kleiderlager kann Markus Möller ganz einfach Kleidungsstücke entnehmen. Foto: Bisping

Im Gegensatz zur früheren Kleiderkammer gibt es jetzt ein richtiges Lager: Es ist die alte Fahrzeughalle, an deren Wänden sich Boxen stapeln und Uniformen aneinanderreihen. Neue Kameradinnen und Kameraden werden hier eingekleidet oder Kleidung, die nicht mehr repariert werden kann, durchgetauscht.

Frische Hemden liegen in den Boxen, die mit Barcodes ausgestattet sind. „Dadurch kann man direkt aufzeichnen, was rausgegeben wurde oder neu reinkommt. Und wenn etwas fehlt, wird es sofort nachbestellt“, sagt Markus Möller.

Neues System: eine 24-Stunden-Ausgabe

Auf etwas ist Markus Möller besonders stolz: die Kleiderschleuse oder auch 24-Stunden-Anlieferungs- und Ausgabezone. Das System hatte er sich selbst überlegt. „Eine gute Sache“, lobt der Samtgemeindebrandmeister.

Sven Dammann (links) und Markus Möller vor und in der 24-Stunden-Kleiderschleuse.

Sven Dammann (links) und Markus Möller vor und in der 24-Stunden-Kleiderschleuse. Foto: Bisping

Dort, wo einst das Einsatzfahrzeug der Wedeler Ortswehr in das Gebäude rollte, wurde diese Zone eingerichtet. Eine Wand mit Kleiderstangen trennt den Bereich vom Lager. Wer einen Transponderschlüssel besitzt, gelangt rund um die Uhr hinein und kann sich gereinigte oder reparierte Uniformteile herausholen. Kommen neue Uniformen an, kann auch der Lieferant die Bestellung problemlos abliefern.

Für Markus Möller ist die neue Kleiderkammer mit dem Lager und der 24-Stunden-Zone eine Erleichterung. „Bis dato wurden mir Bestellungen immer nach Hause geliefert.“

Ist die Kleidung ausgetragen, sagt Möller, wird sie recycelt. Sie wird ans Rote Kreuz gegeben und dort geschreddert. Anschließend geht das Material ins Ausland, dort wird es zu Putzlappen verarbeitet.

Apropos sauber: Die Einsatzuniform müsse in die Reinigung gegeben werden, sonst bestehe im privaten Haushalt Kontaminierungsgefahr, erklärt Sven Dammann. „Diese Kosten übernimmt die Feuerwehr, die Reinigungskosten für die Ausgehuniform muss man selbst tragen.“ Das gilt auch für Reparaturen.

Mit den Uniformen seien sie gut aufgestellt, sagen die Anwesenden. „In anderen Gemeinden müssen die Kameraden die Kleidung selbst kaufen. Wir müssen das nicht.“ Die Kleiderkammer hat einmal pro Monat geöffnet. Nächster Termin ist am 20. April von 18 bis 19 Uhr.

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