THimmelpfortens neues Notfallteam ist einsatzbereit
Kreisweit gibt es bereits rund 40 AED-Notfallgruppen bei den Feuerwehren. Foto: Martin Schutt/dpa
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Auch in Himmelpforten rückt nun ein Feuerwehr-Team mit Defibrillator aus, das zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert wird. Warum das trotz Rettungswache vor Ort sinnvoll ist.
Himmelpforten. Kreisweit gibt es bereits rund 40 Feuerwehr-Notfallgruppen, die bei kardiologischen Notfällen Erste Hilfe leisten können. In der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten rücken in solchen Fällen seit mehreren Jahren die Ortsfeuerwehren Hagenah, Hammah, Kranenburg, Mittelsdorf und Oldendorf mit ihren sogenannten AED-Gruppen aus. Alarmiert werden sie von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Wiepenkathen.
Die AED-Gruppen sind nach dem Gerät benannt, das sie dabei haben, um bei Reanimationen helfen zu können: den Automatischen Externen Defibrillator (AED). Bei kardiologischen Notfällen in Himmelpforten wurden bisher die Feuerwehren Hammah, Mittelsdorf oder Oldendorf alarmiert.
Zwölf Notfälle allein in Himmelpforten
Im vergangenen Jahr leisteten diese drei Gruppen zwölf Mal Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand im Ortsgebiet von Himmelpforten. Je früher Hilfe kommt, desto besser stehen die Chancen der Patienten, das Herzkammerflimmern zu überleben. Hier zählt jede Minute. Möglichst schnell können nun die Feuerwehr-Ersthelfer auch in Himmelpforten vor Ort sein. Anfang dieses Jahres meldeten sich in der Feuerwehr Himmelpforten 25 Freiwillige für den zusätzlichen Dienst in der AED-Gruppe.

Die neue Notfallgruppe der Feuerwehr Himmelpforten: Sven Thieße (Zweiter von rechts) überreicht den Notfallrucksack an Stephan Heuer. Foto: Rolf Hillyer-Funke
„Die Tatsache, dass eine DRK-Rettungswache mit einem Rettungswagen in Himmelpforten existiert, ist ein unschätzbarer Vorteil“, so Rolf Hillyer-Funke als Sprecher der Feuerwehren in der Samtgemeinde. Dennoch gebe es keine Garantie, dass dieser eine Rettungswagen gerade am Standort zur Verfügung steht. Ist der Rettungswagen anderweitig im Einsatz, können die Feuerwehren die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken.
Zur notwendigen Ausbildung der AED-Gruppen gehören ein eintägiger Erste-Hilfe-Lehrgang und die Einweisung für den AED. Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten hat die Trägerschaft übernommen und trägt die laufenden Kosten für Gerätschaften, Akkus und Verbrauchsmaterial.
Die Erstausstattung muss aber von der jeweiligen Feuerwehr oder durch ihren Förderverein beschafft werden. Himmelpfortens Ortsbrandmeister Stephan Heuer fand Gehör bei den Himmelpfortener Förderern.
Förderverein schafft Defibrillator und Rucksack an
Der Vorsitzende des Feuerwehr-Fördervereins Himmelpforten, Sven Thieß, überreichte die Ausstattung im Feuerwehrgerätehaus an die neue Notfallgruppe. Der Defibrillator und der Rettungsrucksack nebst Zubehör und Verbrauchsmaterial kosten etwa 3500 Euro. Stephan Heuer dankte dem Förderverein für die Unterstützung.
Damit konnte im Anschluss die finale Geräteeinweisung für das AED-Team starten. Zukünftig gibt es einmal im Jahr ein Training für die Notfallgruppe. Das AED-Gerät entspricht dem neuesten Standard für den Rettungsdienst im Landkreis Stade.
Die neue Gruppe ist ein weiterer Schritt zur Optimierung der Notfallerstversorgung durch die Feuerwehren im Kreis Stade und in der Samtgemeinde. Ein Schritt, der ohne das Engagement der Freiwilligen nicht möglich wäre.
Ein erster Einsatz liegt bereits hinter dem neuen Team, berichtet Feuerwehr-Sprecher Rolf Hillyer-Funke: In der vergangenen Woche wurde die neue Notfallgruppe erstmalig alarmiert und unterstützte die Hammaher AED-Gruppe bei einem Notfalleinsatz in Himmelpforten.