THorneburger schmücken Denkmal in Gedenken an zwei starke Frauen

Symbole der Gleichberechtigung: Floristin mit Silke Liebau und Gleichstellungsbeauftragte Daniela Subei schmücken die Statue auf dem Platz an der T-Kreuzung "Im großen Sande/Lange Straße" zum Frauentag mit Nelken(von links). Foto: Vasel
Besondere Aktion zum internationalen Frauentag: In ganz Deutschland schmücken Floristen die Denkmäler von Frauen. In Horneburg wird Statue „Skuld“ mit Blumen bedacht. Sie ist zwei Horneburgerinnen gewidmet, die sich für die Gesellschaft stark gemacht haben.
Horneburg. Floristin Silke Liebau und Gleichstellungsbeauftragte Daniela Subei haben am Donnerstagabend die Skulptur „Skuld“ von Bildhauer Carsten Eggers mit Nelken geschmückt. „Diese sind das Symbol für den langen Kampf von Frauen für Gleichberechtigung“, sagte Subei. Rote Nelken trugen die Frauen im Jahr 1911 beim Internationalen Frauentag am Revers. Sie gingen damals auf die Straße, um unter anderem für ein selbstbestimmtes Leben und ihr Wahlrecht zu demonstrieren.
Zwei Horneburgerinnen im Einsatz für die Gesellschaft
Die Skulptur „Skuld“ in Horneburgs Ortsmitte erinnert - stellvertretend für die Lebensleistung aller Horneburgerinnen - an die Verdienste zweier Frauen. Die eine begleitete unzählige Horneburger Familien in Stunden des Glücks, die andere in Zeiten der Trauer: Hebamme Olga Marie Katharina Bähr (1908-1994) und Totenfrau Katharina Lütje (1898-1980).

Totenfrau Katharina Lütje und Hebamme Katharina Bähr. Foto: Archiv
Über 5000 Kindern hatte Katharina Bähr, vielen auch als „Schwester Käthe“ oder „Tante Käthe“ vertraut, auf die Welt verholfen. In Hamburg zur Säuglings- und Kinderkrankenschwester ausgebildet, war sie nach ihrem Examen 1929 in der Praxis des Horneburger Arztes Dr. Moje beschäftigt, um 1935 in Celle ihr Hebammen-Examen zu bestehen. Noch im selben Jahr machte sie sich in Horneburg selbstständig. Erst mit 71 beendete sie ihre Tätigkeit.
Als sogenannte Totenfrau war auch Katharina Lütje vielen Horneburgern bekannt. Von 1934 an stand die gebürtige Dollernerin Sterbenden in ihren letzten Stunden bei. Nachdem ein Arzt den Totenschein ausgestellt hatte, begann die Arbeit von „Mudder Lüt“. Vom Waschen der Leiche, über das Einsargen, die Erledigung der Formalitäten bis zum Kochen der Suppe nach der Beerdigung reichte ihre Arbeit. Sie war auch für die Angehörigen da und hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Hinterbliebenen.
Floristen schmücken Denkmäler zum Frauentag
Der Nottensdorfer Carsten Eggers fertigte die Statue „Skuld“ zur 750-Jahr-Feier des Fleckens Horneburg im Jahr 2005, gestiftet von der Kreissparkasse Stade. Der Bildhauer vereinte das hingebungsvolle Wirken beider Frauen im Abbild der gleichnamigem Schicksalsgöttin.
„Skuld“ ist eine von 25 Statuen und Denkmälern zu Ehren von Frauen, die in Deutschland zum internationalen Weltfrauentag von Floristen - gefördert von Fleurop - geschmückt werden. Infos unter /www.fleurop.de/blog/inspiration/frauentag. „Diese Aktion soll die Aufmerksamkeit auf die bedeutsamen Beiträge von Frauen lenken, die trotz der geringeren Anzahl an ihnen gewidmeten Denkmälern, Unvergessliches für unsere Gesellschaft geleistet haben“, teilt das Unternehmen mit. (bat/bv)