Zähl Pixel
Tierquälerei

THund in Bremerhaven brutal misshandelt: Egon ist kein Einzelfall

Der Yorkie-Mischling Egon hatte Glück - kuschelig eingepackt fährt er mit seiner neuen Besitzerin nach Hause.

Der Yorkie-Mischling Egon hatte Glück - kuschelig eingepackt fährt er mit seiner neuen Besitzerin nach Hause. Foto: privat

Das Schicksal des misshandelten Yorkie-Mischlings Egon aus Bremerhaven berührt die Menschen. Damit solche Fälle bald der Vergangenheit angehören, fordert der Tierschutzverein Bremerhaven Unterstützung aus der Landesregierung. Jeder kann mithelfen.

Von Mareike Blumenthal Donnerstag, 04.04.2024, 21:05 Uhr

Bremerhaven. Fast verhungert wurde der Mischlingshund auf einem Spielplatz in Bremerhaven-Lehe gefunden. Ausgesetzt von einem Tierquäler, der mittlerweile bereits neue Tiere halten soll. Noch ist das legal. Doch damit es zukünftig nicht mehr zu solchen Fällen kommt, fordert der Tierschutzverein Bremerhaven Unterstützung aus der Politik.

L21-65 ist der Name der öffentlichen Petition

L21-65. Das ist der nüchterne Name der Petition, die der Bremerhavener Tierschutzverein unter der Leitung von Stefanie Rogal bei der Bremischen Bürgerschaft eingereicht hat. Dahinter verbirgt sich aber eine genaue Forderung:

„Wir appellieren an die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, den Senator für Inneres und Sport, an die Bremer Landesregierung, die Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft sowie an die zuständigen Behörden, dringende Maßnahmen zum Schutz von Tieren zu ergreifen bzw. sich auf Bundesebene dafür einzusetzen.“ Unterstützung erhalten sie dabei vom Bremerhavener Tierheim und dem Bremer Tierschutzverein, die sich angeschlossen haben und kräftig die Werbetrommel für die Aktion rühren.

Strengere Kontrollen bei Haltung und Import gefordert

Konkrete Forderungen der öffentlichen Petition sind etwa die strengeren Kontrollen von Züchtern und des Tierhandels. Gerade durch den illegalen Import aus dem Ausland und den Verkauf über das Internet ist dies bisher kaum möglich. Außerdem wird ein Sachkundenachweis für Hundehalter, also eine Art „Hundeführerschein“ gefordert, um die fachgerechte Aufzucht und Haltung der Tiere zu gewährleisten. Geplant ist es bereits seit November 2023, diesen für Hundehalter im Land Bremen einzuführen. Laut Petition soll er endlich verpflichtend gelten - und das bundesweit.

Auch die Kennzeichnungspflicht, also das Chippen von Hunden und Katzen, ist Teil des Antrags. Das ist in Niedersachsen bereits seit 2011 für Hunde ab sechs Monaten Pflicht. So kann bei ausgesetzten oder entlaufenen Tieren einfacher der Halter ausfindig und verantwortlich gemacht werden.

Bereits über tausend Unterschriften gesammelt

Der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft berät öffentlich über alle Petitionen, die mindestens 50 Mitzeichnungen haben. Aktuell sind es bereits 1.350 (Stand 2. April). Sie läuft noch bis zum 25. April. Der Ausschuss verabschiedet am Ende eine Beschlussempfehlung, die in einer der kommenden Landtags- oder Stadtbürgerschaftssitzungen abgestimmt wird. In dieser könnte etwa stehen, dass der Senat in der Angelegenheit Abhilfe schaffen muss, so die Pressestelle der Bremischen Bürgerschaft.

Tierheim begeistert von öffentlichem Zuspruch

Die Leiterin des Bremerhavener Tierheims, in dem Hund Egon zunächst untergekommen war, Amelie Bensch, zeigt sich begeistert von so viel Zuspruch für die Petition. Sie appelliert jedoch, auch weiterhin möglichst viele Mitzeichner zu werben.

„Jeder, der möchte, dass Tieren Leid erspart wird, sollte unterzeichnen. Je mehr Leute, desto größer die Gewichtung. Viele sind wütend, wie man so mit Tieren umgehen kann. Mit der Unterzeichnung kann man dieser Wut Ausdruck verleihen, wie wichtig es ist, dass sich etwas ändert“, so Bensch.

Hier kann die Petition unterstützt werden: https://t1p.de/eqi9k.

Weitere Artikel