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Baumpflege

TImposante Luthereiche in Heinbockel ist schwer geschädigt

Die Luthereiche auf dem Brink in Heinbockel ist geschädigt - und vielleicht nicht zu retten.

Die Luthereiche auf dem Brink in Heinbockel ist geschädigt - und vielleicht nicht zu retten. Foto: Klempow

Die Luthereiche in Heinbockels Dorfmitte ist ein beeindruckender Baum. Aber sie braucht Hilfe. Wenn sie überhaupt gerettet werden kann, kostet das die Gemeinde Geld.

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Von Grit Klempow
Dienstag, 26.08.2025, 05:50 Uhr

Heinbockel. Ihr Blätterdach scheint den gesamten Platz zu bedecken. Ihr mächtiger Stamm ist von einer kleinen Bank umgeben und auch der Findling zeigt: Die Luthereiche in Heinbockel an der Dorfstraße und der Abzweigung Kötnerende ist besonders. Aber die Gemeinde Heinbockel hatte festgestellt, dass die Luthereiche an dieser zentralen Stelle im Dorf keinen gesunden Eindruck macht. Ein Experte hat deshalb den Baum untersucht.

Der Gutachter nimmt kein Blatt vor den Mund. Er hat sich die imposante Eiche nicht nur angesehen, sondern auch schalltomografisch untersucht. Sein Ergebnis: Die 20 Meter hohe Stieleiche hat sehr gelitten. Das Schallbild bestätige eine aufsteigende Wurzelfäule im fortgeschrittenen Stadium. Den Grund für den schlechten Zustand des Baumes benennt er auch.

Buswendeplatz schadet der Eiche

Es sei die Versiegelung des Bodens mit einer Pflasterung und die Nutzung als Buswendeplatz. Dadurch sei der Platz im Laufe der Jahrzehnte immer weiter verdichtet worden. „Eine Verdichtung und Versiegelung in dieser extremen Form verhindert den Sauerstoffaustausch der Wurzeln im Boden und fördert dort eine CO2-Anreicherung.“ Das wiederum begünstige eine Wurzelfäule.

Dem Baum helfen auch die zwei kleinen Flächen mit wassergebundener Decke kaum. „Da diese Deckschichten bei Belastung bereits nach einem Jahr kaum noch Wasser und Sauerstoff durchlassen.“ Und der Gutachter aus Stade übt deutliche Kritik: Wenn die Baufirmen sich auch nur im Geringsten an die seit langem bestehenden Regelwerke gehalten hätten „wäre eine solche Baumscheibe gar nicht gebaut worden“.

Extrem geschädigter Zustand

Nun aber geht es der Luthereiche schlecht. Der Sachverständige sieht sie in einem „extrem geschädigten Zustand mit geringen Möglichkeiten zum Erhalt“. Totholz müsste entfernt werden, der massive Kronenrückbau würde aber auch die Statik schwächen. Das Pflaster müsste zudem im Umkreis von fünf Metern entfernt und der verdichtete Boden abgesaugt werden. Erst dann könnte der wirkliche Wurzelschaden gesichert festgestellt werden. Und schließlich müsste der Baum später wohl noch zusätzlich gestützt werden.

Mit den Ergebnissen des Gutachtens muss sich nun der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 28. August, ab 19.15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Hagenah auseinandersetzen. Eine schwierige Abwägung - die Eiche auf dem Brink ist ortsbildprägend und historisch.

„Vor allen weiteren Entscheidungen soll zunächst ein gemeinsamer Termin mit Baumpfleger, Vertretern der Verwaltung und den Mitgliedern des Gemeinderates stattfinden“, empfiehlt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Sitzung.

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