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Bürgergeld

TJobcenter in Drochtersen schließt - Standort Buxtehude wird gestärkt

Das Jobcenter in Drochtersen schließt im Herbst.

Das Jobcenter in Drochtersen schließt im Herbst. Foto: Knappe

Bewegung bei den Jobcentern im Landkreis Stade: Der Standort Drochtersen wird geschlossen, der in Buxtehude wird gestärkt. Kunden aus Harsefeld müssen sich auf Neuerungen einstellen.

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Von Katja Knappe
Freitag, 28.03.2025, 15:18 Uhr

Drochtersen. Die Kunden des Jobcenters sind in erster Linie die Bezieher von Bürgergeld. In der Geschäftsstelle Drochtersen, die sich in dem Gebäude neben der Kulturscheune befindet, werden nach Jobcenter-Angaben aktuell 707 Kunden betreut, davon sind rund 58 Prozent Frauen. Das entspricht einem Anteil von 7,2 Prozent aller zu betreuenden Bürgergeldempfänger im Landkreis Stade, teilt Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade, mit.

Von den 707 Kunden in Drochtersen sind 474 Menschen, die mehr als 20 Monate Bürgergeld beziehen. Nicht jeder Langzeitleistungsempfänger ist auch unbedingt arbeitslos: „Wir haben auch einen nicht unerheblichen Anteil an Menschen, die arbeiten gehen und aufgrund des geringen Einkommens auf aufstockende Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind“, erläutert Wode.

15 Jobcenter-Mitarbeiter in Drochtersen

Im Landkreis Stade verfügt das Jobcenter über die beiden großen Standorte in Stade und Buxtehude und über die Nebenstelle in Drochtersen. Von den rund 220 Mitarbeitern des Jobcenters sind 15 in Drochtersern beschäftigt. Der Landkreis und die Agentur für Arbeit sind Träger des vor zwei Jahrzehnten gegründeten Jobcenters.

Die Trägerversammlung hat sich bereits seit längerem Gedanken gemacht und beschlossen, das Jobcenter Drochtersen zum 31. Oktober 2025 zu schließen. Er werde bereits rund zwei Wochen vorher schließen, da das Gebäude geräumt und besenrein übergeben werden müsse, so Wode.

Mietvertrag in Drochtersen endet

Anlass für diese Entscheidung war der Umstand, dass in Drochtersen der Mietvertrag für die Räumlichkeiten endet. Die Alternative zu einer Verlängerung war eine Umstrukturierung beim Jobcenter - und für diese Lösung hat sich die Trägerversammlung letztlich entschieden.

Beratung ist digitaler geworden

Der Hintergrund: Die persönliche Beratung vor Ort ist weniger geworden: „Wir sind vor zwei Jahren mit dem digitalen Jobcenter gestartet“, sagt Wode. Inzwischen würden 60 Prozent der Hauptanträge online gestellt. In Drochtersen würden aktuell durchschnittlich 60 Kunden pro Woche beraten, am Standort Stade 120 pro Tag. Die Kunden aus Harsefeld würden derzeit in Stade betreut.

Das ändert sich beim Jobcenter Buxtehude

Das Jobcenter in Buxtehude wird ab dem 1. November für die Kunden aus Harsefeld zuständig sein - das sind zurzeit 452 sogenannte Bedarfsgemeinschaften (das können Einzelne, Paare oder Familien sein). Damit erhöht sich die Zahl der in Buxtehude betreuten Bedarfsgemeinschaften auf 2283.

Sechs zusätzliche Stellen schafft das Jobcenter am Standort Buxtehude. 34 Mitarbeiter sind dort zurzeit tätig. Der Platz im Gebäude an der Kottmeierstraße 1, an dieser Adresse befindet sich auch das Polizeikommissariat, reiche zwar für das zusätzliche Personal aus, sagt Anja Wode. Wäre es möglich, würde das Jobcenter aber zusätzliche Räume gerne anmieten.

Wöchentliche Beratungen in Kehdingen

Die 15 Drochterser Jobcenter-Stellen werden aufgeteilt. Drei Stellen bleiben für die Kunden aus Kehdingen. Für sie soll es eine neue Lösung geben: Mindestens einmal wöchentlich sei eine Jobcenter-Beratung im Rathaus oder im Kehdinger Bürgerhaus in Drochtersen geplant, berichtet Wode.

Mehr noch: Auch in Freiburg soll dann eine wöchentliche Beratung - wahrscheinlich im Rathaus - angeboten werden. Wer an diesen Beratungsterminen keine Zeit hat, kann sich im Jobcenter in Stade beraten lassen.

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