T„Karls Erlebnis-Dorf“ kann kommen: Weg ist frei für neuen Freizeitpark in der Region

Ein Freizeitpark der ungewöhnlichen Art: So wie hier in Koserow auf der Insel Usedom wird "Karls Erlebnis-Dorf" auch bald in Loxstedt die Massen locken. Foto: Stefan Sauer
Der Weg für die Ansiedlung des Freizeitparks „Karls Erlebnis-Dorf“ wird im Sommer frei sein. Das Geschäft rund um den Erdbeerhof boomt. Jetzt müssen die Bagger rollen. Wann wird der neue Freizeitpark eröffnet?
Loxstedt. Die Bauleitplanung für „Karls Erlebnis Dorf“ füllt mehrere Ordner. Über 1000 Seiten haben Dagmar Renneke vom Planungsbüro Instara und die Mitarbeiter im Loxstedter Bauamt zusammengetragen, um den ungewöhnlichen Freizeitpark im Gewerbegebiet Siedewurt möglich zu machen. Die Änderung des Flächennutzungsplans steht, die Bebauungspläne werden jetzt öffentlich ausgelegt. Wenn der Gemeinderat am Dienstag grünes Licht gibt.
Daran zweifelt niemand. Das Projekt begrüßen alle in und um Loxstedt, auch die Stadt Bremerhaven. „Der Park wird die ganze Region bereichern“, ist Loxstedts parteiloser Verwaltungschef Detlef Wellbrock sicher. „Karls Erlebnis-Dorf“ ist eine Mischung aus Hofladen, Streichelzoo und Rummelplatz.
Angefangen hat alles mit einem Erdbeerhof
Firmengründer Robert Dahl hat nach der Wende in Rövershagen bei Rostock einen Erdbeerhof gegründet und seine roten Früchte selber vermarktet. Weil es gut lief, eröffnete er bald einen Hofladen, stellte Spielgeräte für die Kinder dazu und baute das zu einem Freizeitpark aus. Heute betreibt der gelernte Obstbauer fünf Vergnügungsparks mit Fahrgeschäften, Markthalle und Gastronomie und erzielt damit einen Millionenumsatz.
Karls Erlebnis-Dorf
T Neuer Freizeitpark im Stader Nachbarkreis: Gerüchte um Rückzug – Das ist dran
Im Sommer, da ist man sich in Loxstedts Verwaltung sicher, dürfte die Bauleitplanung für das erste Erlebnis-Dorf an der Nordseeküste stehen. Die Gemeinde hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um die Planung zügig über die Bühne zu bringen. Das war keine leichte Angelegenheit. Der 4,2 Hektar große Freizeitpark soll auf dem ehemaligen Famila-Gelände und damit ganz nah am Stadtgebiet von Bremerhaven entstehen, die Zufahrtsstraßen berührt Belange beider Bundesländer, Niedersachsen wie Bremen.
Bis zu 1000 Fahrzeuge täglich in der Hochsaison
Die Bauleitplanung hatte Loxstedt bereits Ende 2022 auf den Weg gebracht, kurz nachdem die Ansiedlungspläne bekannt geworden waren. Denn damals Investor Robert Dahl angekündigt, dass er im Frühjahr 2025 eröffnen möchte. Doch bei dem Verkehrsgutachten, das er in Auftrag geben musste, kam heraus, dass die Zufahrtstraßen für die täglich etwa 1000 Fahrzeuge, die den Park in der Hauptsaison ansteuern werden, nicht ausgelegt sind. Daraufhin hat die Gemeinde im Dezember einen zweiten Bebauungsplan für die Zufahrtsstraßen aufgestellt. Danach soll das B6-Teilstück zwischen der Abzweigung Richtung Dedesdorf (L 121) und der Einfahrt „Zur Siedewurt“ vier Meter breiter werden, um dort damit Linksabbiegerspuren einzurichten.
Straße wird breiter und bekommt Fuß- und Radweg
An der Einmündung der Straße „Zur Siedewurt“ ist eine Ampel geplant. Zudem wird die Straße „Zur Siedewurt“ verbreitert und bekommt einen Fuß- und Radweg. All das, da ist sich Loxstedts Bürgermeister sicher, wird im Frühjahr 2025 noch nicht fertig sind. Trotz des Hochdrucks, den die Gemeinde in die Bauleitplanung gesteckt hat.
Nicht ohne Grund. Im Spätherbst kamen in den sozialen Medien Gerüchte auf, dass Karls Erlebnis-Dorf womöglich gar nicht mehr kommen will. Auf Nachfrage der „Nordsee-Zeitung“ stellte Firmensprecher Eric Christopher Straube klar, dass da nichts dran sei. Die Firma eröffne jedes Jahr einen weiteren Freizeitpark, 2024 wird Döbeln in Sachsen eröffnet, „für 2025 haben wir Oberhausen und Loxstedt auf dem Zettel“, so Straube. Welche Kommune zuerst zum Zuge käme, hänge davon ab, wie weit das Baurecht sei. Die Loxstedter haben jetzt ihre Hausaufgaben gemacht, im Sommer dürfte das Baurecht da sein.