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TKaum zu glauben: Bundestagswahl schreibt ihre eigenen Geschichten

Die Direktkandidaten des Wahlkreises Cuxhaven - Stade II waren dem Aufruf des TAGEBLATT gefolgt und diskutierten in Hammah vor rund 170 Zuschauern.

Wahlkampf hat seine eigenen Gesetze - und seine eigene Dynamik. Das stellt auch die TAGEBLATT-Redaktion immer wieder fest. Drei Beispiele aus der täglichen Arbeit.

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Von Lars Strüning
Sonntag, 09.02.2025, 05:50 Uhr

Stade. 170 Leute waren beim TAGEBLATT-Talk in Hammah dabei. Das freute uns als Veranstalter sehr. Der Erlös aus dem Eintritt fließt in einen guten Zweck, nämlich zur Juko Hammah, der Jugendkonferenz, zu der sich 23 lokale Vereine zusammengeschlossen haben. Die bestreitet aus ihren Mitteln einen fröhlichen School‘s out day und im Sommer den Ferienspaß. Die Spende hilft, die Preise für die Angebote niedrig und damit für alle Kinder erschwinglich zu halten. Ob wirklich alle auch bezahlt haben an diesem Abend, ist fraglich.

Karten in Jeans mitgewaschen - eine Räuberpistole?

Ein Besucher hat dem TAGEBLATT eine ziemliche Räuberpistole präsentiert. Er habe die Eintrittskarten für Hammah und jetzt am Freitag für Kutenholz in seiner Jeans mitgewaschen. Sie seien untauglich. Die Kartenverkäufer gaben sich am Telefon gnädig, setzten ihn auf die Gästeliste. Darauf in Hammah angesprochen, schwor er, bezahlt zu haben. Das alles wäre kaum berichtenswert, wenn es sich nicht um Jens Dammann aus Jork handeln würde, einst Aktivposten bei der AfD und - um es vorsichtig auszudrücken - nicht gerade Freund vom TAGEBLATT.

Er betreibt im Internet eine eigene Seite und bezieht häufig mit deftigen Worten Stellung gegen den „Mainstream“ des TAGEBLATT. Seine häufig unsachlichen Leserbriefe lehnen wir ab, in Kutenholz steht er dennoch wieder auf der Liste. Bitte nicht nachmachen.

FDP Cuxhaven mietet Büro bei Grünen-Wähler

Händeringend suchte Redakteurin Grit Klempow nach einem Kontakt zum Cuxhavener FDP-Bundestagskandidaten Günter Wichert, um ihn zum TAGEBLATT-Talk nach Hammah einzuladen. Sie wählte eine im Internet angegebene Telefonnummer des FDP-Büros. Eine unbekannte Stimme meldete sich. Ob die FDP zu sprechen sei, fragte die Kollegin. Lachen am anderen Ende. Es war der Vermieter. Die FDP sei ausgezogen. Und das sei auch gut so. Er wähle ohnehin die Grünen.

Seltenes Glück: Eine Redakteurin, die Chinesisch spricht

Für große Freude sorgte Kollegin Anping Richter bei ihrem Besuch von Flüchtlingen im ehemaligen Kreiswehrersatzamt in Stade. Vor dem Hintergrund der Migrationsdebatte wollte sie wissen, wie es den Flüchtlingen vor Ort geht, wie die Kommune die Situation regelt. Bei einer Geflüchteten aus China sprudelten die Worte über ihre Geschichte nur so heraus, bis ihr Mann sie bremste.

Sie möge doch etwas vorsichtiger sein. Der Anlass der Begeisterung: Anping Richter spricht aufgrund ihres familiären Hintergrunds fließend Chinesisch und sprach die Frau entsprechend an. Da kamen wohl Heimatgefühle auf. Und: Keine Sorge, ihre Geschichte ist bei der Kollegin in besten Händen. Lars Strüning

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