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Schwierige Zeit

TKlinik statt Kerzenschein: Weihnachten im Krankenhaus

Karin Fedderwitz wird über Weihnachten in der Helios-Klinik liegen. Christin Block, Gesundheits- und Krankenpflegerin, hilft ihr dabei, die Zeit gut zu überstehen.

Karin Fedderwitz wird über Weihnachten in der Helios-Klinik liegen. Christin Block, Gesundheits- und Krankenpflegerin, hilft ihr dabei, die Zeit gut zu überstehen. Foto: Kühnemuth

Weihnachten mit der Familie zu Hause verbringen? Das wird für Karin Fedderwitz dieses Jahr nicht möglich sein. Die 74-Jährige liegt nach einem Notfall im Krankenhaus.

Von Timo Kühnemuth Dienstag, 24.12.2024, 16:24 Uhr

Esenshamm. Manchmal spielt einem das Leben übel mit. Man freut sich auf Weihnachten, hat alle Geschenke zusammen, hat alle Einkäufe erledigt - und dann geht es just vor dem Fest der Feste plötzlich für ein paar Tage ins Krankenhaus. Krankenbett statt Kerzenschein - wie ist das für die Betroffenen? Und was sagen eigentlich den Klinik-Mitarbeitern, die in den kommenden Tagen Dienst haben werden?

Montagmorgen, kurz vor 11 Uhr auf Station 6 der Helios-Klinik: Hier liegen vor allem Patienten, die einer internistischen Behandlung bedürfen. Eine von ihnen ist Karin Fedderwitz aus Loxstedt-Ueterlande. „Ich bin so weit okay“, sagt die 74-Jährige, die zwar am Tropf hängt, aber nicht den ganzen Tag liegen muss. Sie ist mobil. Immerhin etwas.

Karin Fedderwitz bekommt Besuch

Dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben an Weihnachten im Krankenhaus sein wird, ist natürlich bitter. Doch Karin Fedderwitz trägt es mit viel Fassung. Wichtig sei jetzt, dass man in der Klinik herausfindet, was mit ihr los ist. Sie wolle die Zeit nutzen, um sich ein wenig auszuruhen. Zudem hat sie die Gewissheit, dass sie an Heiligabend Besuch bekommt. „Mein Mann und unsere Tochter schauen vorbei“, sagt sie.

Karin Fedderwitz wird nicht die einzige Patientin sein, die über Weihnachten in der Helios-Klinik liegen wird. „Stand Montagmorgen haben wir aktuell 47 Patienten, die hier stationär behandelt werden“, sagt Bianca Poustourlis, Pflegebereichsleiterin. Wie viele Patienten es letztendlich an Heiligabend und an den beiden Festtagen sein werden, ließe sich jetzt noch nicht sagen.

„Weihnachten kann alles passieren“

„Das ist ein recht dynamisches Geschehen“, macht Katharina Recht, Pressesprecherin der Helios-Klinik, deutlich. Wo es medizinisch vertretbar ist, versuche man natürlich, die Patienten möglichst vor Weihnachten zu entlassen. Mehr wisse man deshalb vermutlich erst nach den nächsten Visiten auf den Stationen.

Fest steht nur eines: Ilona Göldner wird am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag auf jeden Fall in der Klinik sein. Sie hat Dienst in der Zentralen Notaufnahme, kurz ZNA. Ob dort an Weihnachten mehr oder weniger als sonst zu tun sei, bleibe abzuwarten, sagt die 62-Jährige. „Da kann alles passieren“, weiß sie aus jahrzehntelanger Erfahrung.

Ärzte sind auch an Weihnachten für die Patienten da

Verletzungen, die typisch für Weihnachten sind, gebe es nicht. Eines sei jedoch anders als sonst: Wenn man in die Klinik muss, während andere besinnlich feiern, nehme das viele emotional mit. „Auch für uns ist das dann ein trauriger Moment“, versichert die 62-Jährige, die in diesem Jahr wohl zum letzten Mal an den Festtagen Dienst haben wird. Der Ruhestand steht bevor.

Oberarzt Makki Allaw hat hingegen noch einige Berufsjahre vor sich. Der 51-Jährige ist seit Oktober 2020 in der Allgemeinchirurgie des Hauses tätig und hat hier schon an so manchem Weihnachtsfest gearbeitet - so auch in diesem Jahr.

Patienten bekommen ein kleines Geschenk

„Ich habe kein Problem damit“, versichert er. Es sei wichtig, dass es Ärzte gibt, die an Weihnachten arbeiten. „Das, was nötig ist, wird hier behandelt.“ Und trotzdem ist die Weihnachtszeit auch in einem Krankenhaus irgendwie etwas Besonderes: Jeder Patient erhält von der Küche an einem der Festtage einen Schoko-Weihnachtsmann als kleines Extra. Zudem war vor ein paar Tagen der Posaunenchor Nordenham zu Gast und hat auf allen Stationen Weihnachtslieder gespielt,

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