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TKnöllchen-Ärger in Stade: Anwohner kritisieren die Stadt

Marlies Klemenz meint, dass das Halteverbotsschild nicht rechtzeitig aufgestellt wurde.

Marlies Klemenz meint, dass das Halteverbotsschild nicht rechtzeitig aufgestellt wurde.

Ein Rentnerehepaar fühlt sich von der Hansestadt Stade schlecht informiert und zu Unrecht zur Kasse gebeten. Das stört sie.

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Von Lena Stehr
Freitag, 28.02.2025, 23:30 Uhr

Stade. Kommunikation ist häufig alles. Zwischen Anwohnern der Straße Am Schäferstieg und der Hansestadt Stade scheint die gestört zu sein. Das empfindet jedenfalls das Rentnerehepaar Marlies und Heino Klemenz so. Seit ihre Straße aufgrund der Baustelle an der Harsefelder Straße Umleitungsstrecke für Busse ist, gilt hier ein absolutes Halteverbot. Die Anwohner parken ihre Autos deswegen auf dem Grünstreifen zwischen Straße und Gehweg.

Anwohner kritisieren Kommunikation der Stadt

Weil jetzt Baumschneide- und -fällarbeiten auf eben diesem Grünstreifen durchgeführt wurden, mussten alle Autos weg. „Darüber hat uns im Vorfeld niemand informiert“, sagt Heino Klemenz. Er lebt mit seiner Frau seit zehn Jahren in der Straße Am Schäferstieg und erinnert sich, dass anstehende Baumschneidearbeiten in der Vergangenheit immer mit einem Einwurfschreiben angekündigt wurden.

Jetzt solle er plötzlich 40 Euro zahlen, weil sein Auto auf dem Grünstreifen stand. Unmittelbar bevor er das Knöllchen entdeckte, habe ein Mitarbeiter der Stadt bei ihm geklingelt und ihn aufgefordert, das Auto umzuparken. „Mir trotzdem noch ein Verwarngeld aufzubrummen, ist doch unverschämt“, sagt Klemenz.

Er und andere Nachbarn seien sich sicher, dass das mobile Halteverbotsschild erst wenige Tage vorher aufgestellt worden sei. „Wir sind nicht täglich mit dem Auto unterwegs und haben nicht mitbekommen, dass da plötzlich ein neues Schild stand“, so der Rentner. Er will das Ticket erstmal nicht bezahlen.

Auf Grünstreifen gilt immer ein absolutes Halteverbot

Stephan Voigt, Sprecher der Hansestadt Stade, verteidigt das Vorgehen der Stadt und weist auf TAGEBLATT-Nachfrage darauf hin, dass auf dem Grünstreifen ohnehin ein absolutes Halteverbot gelte. Das mobile Halteverbotsschild sei am 5. Februar - und damit etwa drei Wochen vor dem Beginn der Baumschneidearbeiten - zusätzlich aufgestellt worden.

Als die Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) in den Startlöchern standen, hätten sechs Autos auf dem Grünstreifen geparkt. Sie bekamen Knöllchen, so Voigt. Mitarbeiter hätten kurz darauf versucht, die Fahrzeughalter an der Haustür zu erreichen. „Ansonsten wären die Autos abgeschleppt worden, die Betroffenen hätten dann 250 Euro zahlen müssen“, so Voigt. Warum die Stadt die Anwohner im Vorfeld nicht über die Baumschneidearbeiten informiert habe, könne er nicht sagen, nehme den Hinweis aber mit.

In den Straßen Am Schäferstieg und Holtermannstraße wurden vier Bäume gefällt.

In den Straßen Am Schäferstieg und Holtermannstraße wurden vier Bäume gefällt. Foto: Stehr

Insgesamt mussten im Bereich Am Schäferstieg und Holtermannstraße vier geschädigte Bäume gefällt werden, so Voigt. Sie litten unter anderem unter Pilzbefall und schlechter Vitalität.

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