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Leader-Region

TKoordinatorin für das Coworking-Projekt in Kehdingen-Oste ist gefunden

Das Dorfgemeinschaftshaus auf Krautsand soll mit Leader-Geldern einen Anbau erhalten.

Das Dorfgemeinschaftshaus auf Krautsand soll mit Leader-Geldern einen Anbau erhalten. Foto: Daniel Berlin

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der Leader-Region Kehdingen-Oste hat zwei weitere Projekte auf die Agenda genommen. Außerdem stellte sich die neue Coworking-Koordinatorin vor. Die 48-jährige Baljerin hat gerade erst ein wichtiges Ehrenamt übernommen.

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Von Susanne Helfferich
Freitag, 20.10.2023, 15:30 Uhr

Kehdingen-Oste. Die LAG traf sich am Mittwochabend in Hechthausen. Denn die Gemeinde gehört wie die Gemeinde Osten und die Samtgemeinde Land Hadeln aus dem Nachbarlandkreis Cuxhaven zur Leader-Region Kehdingen-Oste. Aus dem Landkreis Stade sind die Gemeinde Drochtersen sowie die Samtgemeinden Oldendorf-Himmelpforten und Nordkehdingen dabei.Der Leader-Region stehen 1,53 Millionen Euro zur Verfügung; allein 300.000 Euro gehen für Personal- und Fixkosten ab.

Bereits vier Projekte sind gesetzt: die Coworking-Koordination, der naturnahe Schulhof in Wischhafen, ein Sport- und Freizeitplatz beim Brunkhorstschen Haus in Oldendorf und die Oste-Saga. Für das letztgenannte Projekt beantragte Holger Falcke, Samtgemeindebürgermeister in Oldendorf-Himmelpforten und Projektträger, den Fördersatz auf 70 Prozent zu erhöhen.

Multimedia-Projekt Oste-Sage erhält 70-prozentige Förderung

Bei der Oste-Saga handelt es sich um ein multimediales Kulturprojekt, das sowohl mit Laien-Darstellern als auch mit filmischen Sequenzen arbeitet. „Das Projekt soll das Leben an der Oste früher und heute darstellen“, erläuterte Falcke. Wie das umgesetzt wird, sei noch offen. Das werde sich durch die Ergebnisse der Ausschreibung zeigen, die Bewerber seien aufgefordert, auch ein Konzept einzureichen. „Noch ist das ein bisschen Wundertüte“, so der Samtgemeindebürgermeister, er hofft, zum Jahresende einen Auftrag erteilen zu können. Derzeit geht er von Kosten zwischen 60.000 und 70.000 Euro aus.

Üblich ist eine 50-prozentige Förderung. Eine 70-prozentige Beteiligung wird nur in Ausnahmen erteilt und muss von der LAG mit einer Dreiviertel-Mehrheit getragen werden. Zwar gab es Nachfragen zu Leistungsverzeichnis und Inhalt, doch letztlich wurde der Förderquote bei einer Enthaltung zugestimmt.

Baljer Bürgermeisterin koordiniert Coworking-Plätze

Konkret wird es nun mit der Besetzung der Coworking-Koordination. Hier wurde Rike Feil eingestellt, die neue ehrenamtliche Bürgermeisterin von Balje. Sie hatte auch an der Machbarkeitsstudie für das Coworking-Projekt mitgearbeitet. Auf Erfahrungen anderer Leader-Regionen kann sie nicht zurückgreifen, da bisher keine solche Stelle für einen Leader-Prozess ausgeschrieben wurde. Allerdings sei seit Corona mit dem Trend zum Homeoffice auch die Nachfrage nach wohnungsnahen, gut ausgestatteten Arbeitsplätzen gestiegen.

„Im Homeoffice ist eine Abgrenzung von zu Hause schwierig“, so Feil. Die Koordinatorin sucht nun potenzielle Räume und Nutzer für das Projekt. Einen „Coworking-Space“ gibt es bereits in Oederquart, in der ehemaligen Kreissparkasse. Der Wirtschaftsförderer und LAG-Mitglied Matthias Reichert ist überzeugt: „Coworking-Räume sind in der heutigen Zeit starke Standortfaktoren.“

Das sind die neuen Projekte der Leader-Region

Neben den bereits angeschobenen Projekten wurden zwei neue Projekte vorgestellt und aufgenommen. So möchte die Gemeinde Heinbockel im Ortsteil Hagenah direkt beim Dorfgemeinschaftshaus (DGH) einen Dorf-, Rast- und Spielplatz einrichten. Bauamtsleiter Thorsten Liebeck stellte das Projekt vor.

Das DGH-Gebäude aus dem Jahr 1896 im Kirchweg ist über die vergangenen Jahre saniert und neu ausgestattet worden. Kita, Dorfgemeinschaftsraum, Jugendarbeit - alles ist hier untergebracht. Der Gesamtkomplex mit Kita-Außenbereich umfasst 8000 Quadratmeter. Zur Alten Dorfstraße gibt es eine 600 Quadratmeter große Fläche, die die Gemeinde zu einem Dorf-, Rast- und Spielplatz umgestalten möchte. Ein überdachter Sitzplatz, eine E-Bike-Ladestation und Spielgeräte sind vorgesehen. Die Alte Dorfstraße der einzige durchgängige Radweg von der B74 zur B73, so Liebeck. Daher biete sich die Fläche als Rastplatz an. Die Kosten werden auf 103.000 Euro geschätzt.

Ein Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus auf Krautsand soll ebenfalls mit Leader-Geldern unterstützt werden. Der Dorfmittelpunkt wurde 1998 mit viel Eigenleistung gebaut. Dafür hatte sich ein „Verein für Dorfgemeinschaft und Heimatpflege“ gegründet. Jetzt platzt das Gebäude aus allen Nähten. Lagerfläche wird dringend benötigt. Die Netto-Kosten für einen Anbau liegen bei 71.500 Euro.

Mit der Entscheidung der Lokalen Aktionsgruppe für ein Projekt wird nicht die Umsetzung beschlossen. Der jeweilige Projektträger muss stets einen Antrag stellen, den dann das Amt für regionale Landesentwicklung bewilligen muss.

Auf den 600 Quadratmetern an der Alten Dorfstraße soll ein Treffpunkt fürs Dorf entstehen.

Auf den 600 Quadratmetern an der Alten Dorfstraße soll ein Treffpunkt fürs Dorf entstehen. Foto: Cappel + Reinecke

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