T„Laut brüllende Bassbox“: Lärm von Fredenbecker Skateanlage nervt Anwohner

Die Skateranlage am Raakamp in Fredenbeck. Foto: Bisping
Geräusche der rollenden Skater sind eine Sache. Wenn spät abends aber dazu noch die Boombox dröhnt, ärgert das die Nachbarn auf der Geest sehr.
Fredenbeck. Die neue Skateanlage am Raakamp unweit des Jugendcafés war Ende September 2019 fertiggestellt worden. Was gerade junge Menschen freut, sorgt inzwischen für Unmut unter einigen Anwohnern. Denn: Anscheinend beschallt hier laute Musik die Nachbarschaft, auch weit über die Betriebszeiten hinaus.
„Wir haben es wirklich langsam satt“, heißt es in einem Schreiben der Anwohner. Beim Jugendausschuss der Gemeinde Fredenbeck sind Beschwerden und Anregungen zur Musikbeschallung eingegangen, unter anderem über „Bürgertipps“, das Online-Meldesystem der Gemeinde.
Demnach würden die Nachbarn dauerhaft von 11 Uhr vormittags bis über 19 Uhr hinaus „von Jugendlichen, gut ausgerüstet mit Bassboxen“ beschallt. Das sei zermürbend.
Starke Lärmbelästigung mit brüllendem Bass
In einem weiteren Antrag wird auf zwei Jugendliche hingewiesen, die „bereits am frühen Nachmittag mit laut brüllender Bassbox auf einem E-Scooter die Schule passieren und ihre Runden drehen“. Durch diese Aktion stellten sie eine „erhebliche Lärmbelästigung“ dar.
Rücksicht würden die Jugendlichen auf die Nachbarschaft nicht nehmen. Die Verfasser regen an, Betriebszeiten und Beleuchtung der Skatebahn auf 20 Uhr zu beschränken.
In anderen Städten und Gemeinden gebe es durchaus Schilder, die Musikanlagen auch komplett verbieten würden. Die Hinweisschilder der Anlage sollten entsprechend erweitert werden, so der Vorschlag. Aktuell steht auf zwei Schildern vor und hinter der Skatebahn „22 - 6h Nachtruhe“.
Die Antragsteller schreiben zwar, dass „Skaten ohne Musik für die Jugendlichen quasi wie Fußball ohne Tor ist“. Doch sollte die Musik auf dem Platz bleiben und nicht die Anrainer beschallen. Versuche, mit den Jugendlichen zu reden, seien gescheitert. Diese hätten dann Reißaus genommen. Die Politik möge sich des Themas annehmen.
Vor allem zwei junge Erwachsene sorgen für Unfrieden
Die Jugendpflegerin und Leiterin des Jugendcafés, Tina Schild von Spangenberg, kann bei der Sitzung im Rathaus ihre Sicht schildern. Es gehe vor alle um zwei erwachsene Skater, die ihre Boxen voll aufdrehen würden. Sie habe die beiden 18- und 21-Jährigen bereits um Rücksichtnahme gebeten.
Diese würden durchaus reagieren und die Musik leiser drehen. „Ich weiß aber nicht, was passiert, wenn ich weg bin“, sagt die Jugendpflegerin und zeigte für beide Seiten Verständnis. Beim Skaten sei Musik auf Zimmerlautstärke wohl nicht zu hören. Allerdings könne sie auch die Anwohner verstehen.
Ein Besuchsverbot, das nur bestimmte Skater treffen soll
Die Gemeinde als Hausherrin hat Hausrecht und könnte ein Besuchsverbot androhen, das soll natürlich nur die beiden Ruhestörer treffen. „Wir leben in einer Demokratie, da kann jeder seine Rechte wahrnehmen“, sagt der Erste Samtgemeinderat Ralph Löblich. Damit spricht er die Möglichkeit an, die Polizei zu rufen.
Das hätten die Anwohner schon versucht, sagt Tina Schild von Spangenberg. „Wenn die Polizei kommt, sind die weg.“ Alle Skater durch ein Musikverbot zu bestrafen - das wollen die Ausschussmitglieder nicht. Als Lösung halten sie fest, auffälligen Skatern zukünftig ein Nutzungsverbot anzudrohen.