TMaren Kleinschmidt soll Bürgermeisterin der Samtgemeinde Harsefeld werden

Kandidatin fürs Samtgemeindebürgermeisteramt: Maren Kleinschmidt mit Ehemann Dennis und den Söhnen Karl (6, links) und Lewis (9). Die ganze Familie wird den Lebensmittelpunkt nach Harsefeld verlagern. Foto: Fehlbus
„Es passt einfach“- Maren und Dennis Kleinschmidt haben letzte Woche unter diesem Motto geheiratet. Nun überzeugen Lengedes Bürgermeisterin und der Fußballtrainer damit in Harsefeld.
Harsefeld. In goldener Schrift steht es auf der Heckscheibe des Autos, aus dem Familie Kleinschmidt steigt: „Es passt einfach“, dazu die Buchstaben M und D für Maren und Dennis. Frisch verheiratet ist das Paar. Maren Kleinschmidt trägt erst seit einer Woche den neuen Nachnamen. Und nun steht ein Neuanfang für Job und Wohnort mit der Familie an. Die aktuelle Bürgermeisterin der Gemeinde Lengede im Landkreis Peine kandidiert zur Wahl 2026 in Harsefeld. Als Bürgermeisterin will sie rund um die Uhr in der Samtgemeinde präsent sein können. Bürgernähe ist eines ihrer zentralen Anliegen, das macht die 38-Jährige sofort deutlich. „Wir suchen jetzt hier nach einer passenden Immobilie“, sagt sie.
Drei Parteien unterstützen Kandidatur von Maren Kleinschmidt
Die Söhne Karl und Lewis kennen sich im Klosterpark schon aus. Es ist nicht der erste Besuch der Samtgemeinde Harsefeld, die ab Oktober 2026 eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister braucht. Aber es ist der erste offizielle Auftritt. Drei Parteien aus der Samtgemeinde werden die Verwaltungsfachwirtin mit SPD-Parteibuch unterstützen: Ihre eigene Partei, die Freie Wählergemeinschaft und die Grünen.
Irritationen bei der CDU über die zeitlichen Abläufe
Bei dem Termin fehlt die CDU. Sie hat einen eigenen Vorschlag für einen Kandidaten gemacht. Weil sich die Fraktionen im Rat der Samtgemeinde nach der Ankündigung der Amtsinhaberin Ute Kück zusammengesetzt hatten und gemeinsam den besten Kandidaten suchen wollten, gibt es hier Irritationen.
„Wir haben bei unserem Kandidatenvorschlag den anderen Parteien gesagt, ihr habt alle Zeit der Welt, euch zu entscheiden“, sagt der CDU-Samtgemeindeverbandsvorsitzende Mirco Dawideit. Während die SPD ihre Kandidatin der FWG frühzeitig vorgestellt habe, sei der Termin für die CDU 24 Stunden vor dem Pressetermin gewesen.
Unterstützung für den zweiten Kandidaten Timo Fischer
„Wir werden uns Zeit lassen, darüber zu beraten“, sagt Dawideit weiter. Letztlich liege die Entscheidung auch bei Timo Fischer, den die CDU aktiv angesprochen und vorgeschlagen hatte. Der Verwaltungsfachwirt aus Harsefeld hatte signalisiert, nur mit einer breiten Unterstützung antreten zu wollen. „Wenn er sich dafür entscheidet, anzutreten, hat er die Unterstützung der CDU“, unterstreicht Mirco Dawideit.
Die Vorstellung der Kandidatin Maren Kleinschmidt bei den Mitgliedern der anderen Parteien und der SPD sei auch erst am Freitag und Sonnabend erfolgt, sagt Vivian Santjer aus dem SPD-Ortsvorstand, die die Runde moderierte. Dies sei aus Respekt vor Familie Kleinschmidt geschehen, weil die Hochzeit bevorstand.
FWG: Verwaltung muss nach Abgängen Qualität behalten
„Wir von der FWG haben uns auch auf den Weg gemacht, aber keine Zusage der möglichen Kandidaten bekommen. Wir freuen uns, dass die SPD fündig geworden ist“, sagt Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt. Das Rathaus werde nach 2026 neue Führungsebenen haben, so der Fraktionsvorsitzende der FWG-Kreistagsfraktion mit Blick auf das altersbedingte Ausscheiden des Ersten Samtgemeinderats in Harsefeld. Da müsse die Verwaltung Qualität behalten, „dass die Vorschläge der Politik auch umgesetzt werden. Wir werden Maren Kleinschmidt nach unserer Kraft 2026 im Wahlkampf unterstützen“, unterstreicht Arndt.
SPD: Maren Kleinschmidt passt 100-prozentig
„Nach dem ersten Gespräch haben wir gemerkt, sie passt 100-prozentig in das, was wir uns in unserer Findungskommission vorgenommen haben“, sagt SPD-Ortsvereinsvorsitzende Frauke Langen. „Es werden acht wichtige Jahre, um die Menschen zurück auf den demokratischen Weg zu bringen.“ Maren Kleinschmidt sei eine Verwaltungsbeamtin, die für die Sozialdemokraten natürlich in der richtigen Partei sei, „die aber in wichtigen Momenten auch das Parteibuch weglegt“.
Grüne: Artenschutz und Klimaschutz in guten Händen
Hartwig Holthusen sagte für die Grünen, bei Maren Kleinschmidt lägen Artenschutz und Klimaschutz in guten Händen. Sie bringe in wichtigen Feldern Erfahrung mit und sei die Richtige.
Der Weg nach Harsefeld lief für Maren Kleinschmidt über Frauke Langen. Das erste Gespräch: eine Videokonferenz. „Ich bin jemand, der ungern absagt, ohne mich damit beschäftigt zu haben“, sagt Maren Kleinschmidt. Nach der ersten Kontaktaufnahme hatte sie alle Unterlagen, die im Internet auffindbar waren, durchsucht. „Als Harsefeld auf uns zugekommen ist, habe ich nach dem Haken gesucht“, sagt sie, „und ich habe einfach keinen Haken gefunden.“
Samtgemeinde mit großen Potenzialen
Es gebe mehrere Gründe, warum sie sich hier als Samtgemeindebürgermeisterin sehe. „Hier gibt es trotz der Größe ein intaktes Leben, das man als Verwaltung mitgestalten kann.“ Die Samtgemeindewerke, das Ländliche, die Gratwanderung des Zuzugs in eine Region, die große Potenziale hat, das reize sie, mitzugestalten.
In Lengede, wo sie seit fast zehn Jahren Bürgermeisterin ist, hat sie breite Zustimmung. Sie müsste nicht weg, im Gegenteil, sie könnte Landrätin werden, für die SPD für den Landtag kandidieren. Aber da fehle ihr die Verbindung zum Bürger, sie liebe „dieses Arbeiten an der Basis“. Für sie Ende 30 habe sich das nicht als die richtige Stelle angefühlt. „Ich habe einige Angebote abgelehnt, und dann kam die SPD aus Harsefeld“, sagt sie.
Kennenlernen der Bürger: Start beim Spielefest in Harsefeld
In Lengede wohne sie 400 Meter vom Rathaus entfernt. „Ich brauche trotzdem zu Fuß oft 45 Minuten“, sagt sie, wegen der Gespräche auf dem Weg, „jeder hat das Recht meine eigene Arbeit in Anspruch zu nehmen.“
In Harsefeld sollen die Bürger am Sonntag, 10. August, zum ersten Mal Maren Kleinschmidt treffen können. Sie wird beim 25. Spielefest von der Jugendfeuerwehr Harsefeld und dem Lions Club Harsefeld anwesend sein. Wieder mit Familie, die für ihren beruflichen Aufstieg in eine größere Gemeinde nicht nur den Schulwechsel und den Umzug mitgehen muss. Dennis Kleinschmidt, der bei Volkswagen arbeitet, muss auch seinen Job aufgeben. Nebenbei studiert der 36-Jährige Fußballmanagement. Ziel für den langjährigen Trainer mit B-Lizenz ist der Erwerb der A-Lizenz. Vielleicht heißt es am Ende auch für ihn bei einem Fußballverein in der Nähe: Es passt einach.

Breite Rückendeckung für die Kandidatin: Neben der SPD, die Maren Kleinschmidt (Mitte) vorgeschlagen hat, unterstützen die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft und der Grünen die Verwaltungsfachangestellte aus Lengede. Foto: Fehlbus
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