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Reitturnier

TMit Frederic Wandres startet ein amtierender Olympiasieger in Elmlohe

Olympiasieger Frederic Wandres auf Bluetooth Old - nächste Woche startet er bei den Elmloher Reitertagen.

Olympiasieger Frederic Wandres auf Bluetooth Old - nächste Woche startet er bei den Elmloher Reitertagen. Foto: dpa

Das Beste kommt zum Schluss: Knapp eine Woche vor dem Start der 74. Auflage der Elmloher Reitertage hat ein amtierender Olympiasieger nachgenannt.

Von Mareike Scheer Donnerstag, 24.07.2025, 09:50 Uhr

Elmlohe. Es war das Jahr 2020. Ingrid Klimke vor Helen Langehanenberg und Hubertus Schmidt. Die NORDSEE-ZEITUNG schrieb damals: Eine Aufstellung, die so auch beim CHIO in Aachen möglich gewesen wäre und olympisches Flair nach Elmlohe brachte. Ein deutliches Zeichen: Das Pferdedorf im Cuxland ist endgültig auf der Landkarte der Dressur-Elite angekommen.

In diesem Jahr nun, bei der 74. Auflage, kommt ein amtierender Olympiasieger ins Pferdedorf. Frederic Wandres hat genannt, wie die Turnierveranstalter mitteilten. Dem Vernehmen nach will der 38-jährige Dressurreiter am Freitagnachmittag, 1. August, in der Intermediaire II starten - und dürfte die Tribüne am Viereck aus allen Nähten platzen lassen.

Immer noch der gleich Mensch

Spätestens mit dem Olympiasieg 2024 in Paris ist der Reiter schließlich in aller Munde. An der Seite von Isabell Werth und Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl errit er die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft. In der Einzelwertung belegte er mit Bluetooth OLD den 13. Platz.

„Ich bin immer noch der gleiche Mensch und es ist auch immer noch alles genau gleich“, antwortete der Dressurreiter auf die Frage, was sich seit Olympia verändert hat, als die NORDSEE-ZEITUNG ihn im Frühjahr bei einem Seminar in Elmlohe traf. Wandres betont aber auch: „Das werde ich nie vergessen. Es hat alles gut geklappt, wir haben alle drei eine super Performance abgeliefert.“ Er ergänzt: „Wir wussten im Vorfeld, wir müssen alle an einem Strang ziehen und miteinander arbeiten, damit wir etwas erreichen können.“

Dabei ist der Werdegang des 38-Jährigen sehr untypisch. Zwar wurde er bereits als kleiner Junge mit dem Pferdebazillus infiziert, aber nicht familiär-bedingt. Eine Freundin nahm ihn zur Grundschulzeit mit in den Reitstall und damit war es um ihn geschehen.

Erste Longen-Stunden folgten. Anders als viele andere Reiter seines Alters durchlief er aber nicht die typische Nachwuchstour. Vielmehr begann er seine Karriere auf Schulpferden.

2007 startete der Weg bis zum Olympia-Sieg

Als er 14 war, trat Calypso in sein Leben, das erste eigene Pferd. Den dreijährigen Wallach bildete Wandres selbst aus und stellte ihn in Spring- und Dressurprüfungen vor.

Nach dem Abitur und der Lehre als Industriekaufmann konnte er sich dann endgültig seiner Leidenschaft widmen. Im Jahr 2007 startete er in einen Berufsweg, der ihn bis zum Gewinn der Team-Goldmedaille bei Olympia führte.

Der Dressurreiter begann auf dem Hof Kasselmann eine dreijährige Ausbildung zum Pferdewirt. Die internationale Karriere startete dann 2018 mit Duke of Britain FRH, mit dem er in London die Weltcup-Kür gewann.

2023 war dann das Jahr, als Bluetooth langsam aus dem Schatten von Duke heraustrat: Silber in der Kür-Prüfung bei der deutschen Meisterschaft und Mannschafts-Silber bei der EM. Und dann kam Paris. Die Olympischen Spiele. Der ultimative Höhepunkt eines jeden Sportlers. Der Rest ist Geschichte.

Auch Springreiter Takashi Haase ist am Start

Bei den Reitertagen können nun alle Pferdesportfans den Olympiasieger einmal live erleben - und sicherlich auch das eine oder andere Autogramm und Foto ergattern. Doch nicht nur Wandres hat nachgenannt, weitere Spitzenreiter haben nachträglich noch zugesagt - darunter ein weiterer Olympionike, unter der kommt sogar aus Otterndorf.

Die Rede ist von Takashi Haase. Der Vater ist deutsch, die Mutter Japanerin - und vor einem Jahr startete er für die japanische Equipe in Paris. Nächste Woche ist er im Parcours in Elmlohe zu sehen. Dazu gesellen sich auch noch die Springer Jasper Kools und Szephan Dubsky.

Im Viereck werden neben Wandres nun auch noch Holga Finken, einer der bekanntesten Dressurausbilder aus Deutschlands, und Catherine Haddad mit ihren Pferden tanzen. Letztere ist eine amerikanische Grand-Prix-Reiterin, die für den Libanon an den Start geht - zu Ehren ihres Vaters.

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