TModellathlet fühlt sich sofort wieder heimisch - eine Sache wurmt ihn aber

Michel Brassait Foto: Potreck
„Das Einzige, was mich überrascht hat, war, dass mich nichts überrascht hat.“ Das sagt der Rückkehrer, der mit dem VfL Fredenbeck so stark in die Saison gestartet ist.
Fredenbeck. Michel Brassait, nach drei Jahren beim TSV Altenholz zum VfL Fredenbeck zurückgekehrt, ist beim Aufsteiger sofort wieder angekommen, brauchte kaum Zeit der Eingewöhnung.
Für den Modellathleten (1,87 m, 94 kg), Kreisläufer und etatmäßiger Abwehrspieler auf Halbrechts, war der Wechsel sportlich eine leichte Entscheidung. Der Abschied von der Mannschaft und den Menschen, die ihn in Kiel drei Jahre lang begleiteten, sei ihm aber schwergefallen. Die Zeit in Kiel habe ihn auch als Mensch geprägt. Er sei umgänglicher, offener und kommunikativer geworden.
Es sei wichtig gewesen, einmal weg von Zuhause zu kommen. „Man bekommt einen anderen Blick auf manche Dinge.“ Brassait hat mit seiner Freundin eine Wohnung in Stade gefunden. „Ich fühle mich wieder zuhause.“
Er möchte auch andere in Bewegung bringen
Die Aufnahme in der Mannschaft sei, „wie erwartet, familiär, herzlich und warm gewesen. Es war ein schönes Wiedersehen.“ Er hebt das Familiäre beim VfL Fredenbeck hervor. „Wenn man hierher kommt, muss man keine Angst haben, dass man irgendwie allein gelassen wird. So was gibt es hier nicht.“ Der VfL sei jetzt wieder seine sportliche Familie.
Beruflich steht Brassait zum Jahresende vor dem Abschluss seines Studiums der Fitnessökonomie, einer Mischung aus Sportwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre. Anschließend möchte er für einige Jahre die Leitung eines Fitnessstudios übernehmen und sich später mit einem eigenen Studio selbstständig machen.
Einstweilen bietet er auch in Fredenbeck einzelne Kurse an. „Es macht mich einfach glücklich, Menschen egal welchen Alters oder Verfassung, in Bewegung zu bringen.“

Im Angriff stark, doch Michel Brassait will in der Defensive besser werden. Foto: Potreck
Die größten Unterschiede zwischen dem VfL Fredenbeck und dem TSV Altenholz sieht er in der Professionalität des Umfelds in Altenholz. „Ich musste mich beim TSV um gar nichts kümmern.“ Die Nähe zum THW Kiel spiele da eine große Rolle.
Trotz guter Leistung gibt es Verbesserungspotenzial
Mit dem Saisonstart seiner Mannschaft ist Brassait „sehr zufrieden.“ Es waren aber auch die Spiele, in denen „wir punkten mussten, um unser Ziel Klassenerhalt zu verwirklichen“. Die Mannschaft habe in jedem Fall Selbstvertrauen getankt. „Wir wissen, wir können Handball spielen.“
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Auch mit seiner Leistung ist er zufrieden. „Ich habe gemerkt, dass ich hier gut reinpasse.“ Dennoch sieht er in seiner Abwehrarbeit Verbesserungsmöglichkeiten. Gerade gegen schnelle Angreifer sei er manchmal zu langsam. Im Stellungsspiel treffe er nicht immer richtige Entscheidungen. Und - das wurmt ihn besonders - bei gegnerischen Anspielen an den Kreis fange er den Ball zu selten ab.
Am Sonntag kommt es zum Auswärtsspiel beim VfL Eintracht Hagen II (17 Uhr). Das Nachwuchsteam des Zweitligisten ließ mit einem Auswärtserfolg am letzten Spieltag gegen den TSV Anderten aufhorchen, nachdem es zuvor gegen den OHV Aurich und TuS Vinnhorst die Punkte abgeben musste, und rangiert derzeit mit 2:4 Punkten auf Platz 10 der Tabelle.
Für Fredenbecks Trainer Matthias Steinkamp ein schwerer Gegner. Seine Mannschaft müsse mindestens an die Leistungen aus dem Spiel gegen die HSG Varel anknüpfen, wenn sie eine Chance auf Punkte haben wolle. „Dann aber haben wir sie“, so der Trainer.
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