TEr hatte Zweifel - doch nun ist er Stammkraft beim Titelkandidaten
Till Müsing ist in der Abwehr des TSV Elstorf gesetzt, hier klärt er per Kopfball. Foto: FuPa
Der Ex-Immenbecker Till Müsing hat beim ambitionierten TSV Elstorf eine neue Heimat gefunden. Er ist Teil der besten Abwehr der Liga. Dabei fehlte ihm erst das Selbstvertrauen.
Landkreis. Wenn der TSV Elstorf ein Foto vom Siegerteam im Abschlusstraining auf Instagram postet, ist Till Müsing fast immer dabei. Der ehemalige Kapitän des TSV Eintracht Immenbeck hat an der Schützenstraße eine neue sportliche Heimat gefunden, die er eigentlich gar nicht gesucht hat. Ein Wechsel, der beinahe noch geplatzt wäre, entpuppt sich nun für Verein und Spieler als glückliche Fügung.
Denn Müsing hätte sich durchaus vorstellen können, seine sportliche Laufbahn bei seinem Heimatverein in Immenbeck zu beenden. Doch die interne Unruhe durch die Trainerwirren in der vergangenen Saison und der sportliche Absturz in die Kreisliga veranlassten den 28-Jährigen, sich nach einem neuen Klub umzuschauen. Der damalige Elstorf-Trainer Hartmut Mattfeldt hatte sich schon zuvor um die Dienste des Buxtehuders bemüht, sodass der Harburger Bezirksligist als neuer Wunschclub galt.
Müsing hat Bedenken wegen des Trainerwechsels
Dann aber der nächste Wendepunkt: Plötzlich wurde im Dezember 2024 bekanntgegeben, dass zum Ende der Saison die zehnjährige Ära von Anwerber Mattfeldt in Elstorf endet. Mit Michel Welke wurde der neue Coach vorgestellt.

Der neue Trainer schätzt an Müsing auch seine beidfüßige Stärke. Foto: FuPa
Welke brachte acht hochkarätige Neuzugänge von vorherigen Stationen mit an die neue Wirkungsstätte. Die Aussicht auf eine realistische Chance beim ambitionierten TSV Elstorf schätzte Müsing nun Monate vor dem Saisonbeginn nach neuer Standortanalyse als sehr gering ein. „Ich hatte meine Bedenken“, räumt der Rechtsfuß ein.
TSV-Leistungsträger Timo von Reith stellte aber einen Kontakt zu Neu-Coach Welke her. „Michel hat mir gesagt, dass er an mich glaubt und es mir offen sagen würde, wenn es doch nicht reicht“, sagt Müsing.
Der neue Trainer erkennt das Potenzial von Müsing
Stattdessen erkannte A-Lizenzinhaber Welke schnell, dass sein neuer Spieler als wichtiges Puzzleteil eine Lücke in seinem Kader schließen könnte. Denn die namhaften Neuzugänge, teilweise aus der Hamburger Oberliga, einte ihre Stärke zur Offensive.
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„Till ist uns als Sechser vorgestellt worden, mir war aber schnell klar, dass ich ihn in der Dreierkette dahinter sehe“, erklärt Welke. „Er hat eine unfassbar gute Körperlichkeit, ist kopfballstark und benutzt beide Füße. Er macht es herausragend, ist immer fleißig und ein Spieler, wie man ihn sich wünscht.“ Einst Angreifer, nun linker Innenverteidiger.
Tatsächlich hat mit Kapitän Dustin Jahn nur ein Feldspieler mehr Bezirksligaminuten in der laufenden Spielzeit gesammelt als Müsing. Der spielstarke Innenverteidiger ist sportlich wie menschlich angekommen in Elstorf, verwaltet direkt auch schon die Mannschaftskasse.
Der Tabellenführer strebt den Landesliga-Aufstieg an
Dass er häufig in der Siegermannschaft des Abschlusstrainings ist, lächelt Müsing weg. „Das liegt nicht an mir“, sagt er und freut sich über die hohe Leistungsdichte und die gute Trainingsbeteiligung. „Ich bin Fan davon, das Abschlussspiel sehr ernstzunehmen, denn es ist der letzte Eindruck vor dem Punktspiel.“
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Die Welke-Elf ist als Favorit in der Bezirksliga Lüneburg 2 angetreten. Bislang werden sie dieser Rolle als noch ungeschlagener Tabellenführer gerecht. Trotzdem sind noch einige Schritte bis zum Landesliga-Ziel zu gehen, noch vor der Winterpause steht neben weiteren kniffligen Aufgaben auch das direkte Duell mit Verfolger VfL Westercelle (Hinspiel 0:0) an.
Als der TSV Elstorf bereits im Vorjahr bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft spielte, sei es Müsing nicht wichtig gewesen, ob er zu einem Landes- oder Bezirksligisten wechselt. Nun hilft er als verlässlicher Stammspieler dabei mit, die Zielsetzung zu erreichen - den Landesliga-Aufstieg.
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