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Förderung

TMuseum Harsefeld bekommt barrierefreies WC

Nicola Kaatz (Zweite von links) überreicht die Fördertafel an die Vorsitzende Susanne de Bruijn. Gemeindedirektorin Ute Kück (links) und Bauamtsmitarbeiterin Alina Samavat unterstützen das Projekt.

Nicola Kaatz (Zweite von links) überreicht die Fördertafel an die Vorsitzende Susanne de Bruijn. Gemeindedirektorin Ute Kück (links) und Bauamtsmitarbeiterin Alina Samavat unterstützen das Projekt. Foto: Stadtmarketing Harsefeld

Sie stammen zwar nicht wie die Grundmauern aus der Klosterzeit. Modern sind sie aber auch nicht: die Sanitärräume im Museum. Im Baudenkmal kann modernisiert werden.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 01.09.2025, 15:00 Uhr

Harsefeld. Das Museum Harsefeld befindet sich in der historischen Amts- und Gerichtsstube im Klosterpark in Harsefeld. Das anerkannte Baudenkmal, dessen Fundamente in die Klosterzeit zwischen 1102 und 1647 zurückreichen, hat in die Jahre gekommene Sanitärräume.

Diese stammten zwar nur aus dem Jahr 2001, entsprächen aber nicht mehr den Bedürfnissen der Gäste, insbesondere der jüngsten und älteren, heißt es in der Beschreibung der problematischsten alten Stücke des Museums. Für den Umbau zu einer barrierefreien WC-Anlage erhielten die Museumsverantwortlichen in Harsefeld nun die Zusage über Fördermittel des Landkreises Stade und der Europäischen Union.

Verein begrüßt 5000 Museumsgäste pro Jahr

Knapp 5000 Besucher zählt das Museum jährlich. Das stille Örtchen wird von vielen aufgesucht, allerdings ist die Benutzung nicht barrierefrei. „Die zurzeit vorhandenen WC-Anlagen sind kleine, dunkle Zellen, die weder mit einem Rollator und schon gar nicht mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen befahr- und damit nutzbar sind. Die WC-Anlagen in der jetzigen Form entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards“, sagt Susanne de Bruijn, Vorsitzende des Museumsträgers Verein für Kloster- und Heimatgeschichte Harsefeld.

„Es war schon seit einigen Jahren ein Wunsch unseres Vereins, die WC-Anlage barrierefrei herzustellen. Leider scheiterte es bisher an der Finanzierung, aber auch an entsprechenden baulichen Vorgaben.“

Landkreis Stade und Leader helfen mit Fördermitteln

Jetzt gibt es grünes Licht für einen Umbau der Toiletten, sowohl seitens der Denkmalschutzbehörde als auch der Geldgeber. Die Finanzierung übernimmt der Flecken Harsefeld als Betreiber des Museums. Finanzielle Unterstützung kommt vom Landkreis Stade nach der Kulturförderrichtlinie und der Leader-Region Moorexpress-Stader Geest mit EU-Fördermitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). „Dies ist ein starkes Signal, welches die überregionale Bedeutung des Museums Harsefeld widerspiegelt“, freut sich Gemeindedirektorin Ute Kück über die Förderzusagen.

Umbau: Mit Wickeltisch und rollstuhlgerecht

Im Rahmen des geförderten Umbaus soll ein moderner, barrierefreier Sanitärbereich entstehen. „Dieser wird als Unisex-Toilette ausgeführt und beinhaltet künftig sowohl eine rollstuhlgerechte Ausstattung als auch einen Wickeltisch, um eine möglichst inklusive Nutzung zu ermöglichen“, erklärt Alina Samavat. Sie ist im Harsefelder Bauamt mit dem Projekt betraut.

Mit dem Umbau im historischen Bestand beauftragt ist das Architekturbüro Frenzel & Frenzel, welches die Maßnahme in enger Abstimmung mit dem Bauamt und der Denkmalschutzbehörde durchführen wird.

„Liaison“ Region Moorexpress-Stader Geest

Leader dient als methodischer Ansatz der Regionalentwicklung. Dabei stehen die einzelnen Buchstaben für „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, aus dem Französischen übersetzt: Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Zielsetzung ist, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.

In der EU-Förderperiode von 2023 bis 2027 gibt es in Deutschland 372 Leader-Regionen, europaweit knapp 2700. In der Region Moorexpress-Stader Geest arbeiten die benachbarten Samtgemeinden Apensen, Fredenbeck, Geestequelle und Harsefeld sowie die Stadt Bremervörde und die Gemeinde Gnarrenburg eng zusammen.

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