T„Muss das Direktmandat holen“: SPD im Bezirk stellt sich auf

Die gewählten Bundestagskandidaten der SPD aus dem Bezirk Nord-Niedersachsen: (v.l.n.r.) Lars Klingbeil, Frauke Langen, Özge Kadah und Daniel Schneider. Foto: Johannes Düselder
In den Stader Wahlkreisen geht es um mehr als nur Listenplätze. Harsefelderin Frauke Langen im Bezirk nicht die Top-SPD-Frau.
Walsrode/Landkreis. Am 23. Februar soll in Deutschland neu gewählt werden. Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) werden dabei als Spitzenkandidaten ihrer Landesverbände ins Rennen gehen. Auch in den Stader Wahlkreisen (Stade I/Rotenburg II und Cuxhaven/Stade II) ging es am Wochenende um die Landesliste. Die SPD hielt beim Bezirksparteitag eine Abstimmung über den Bezirksvorschlag zu ebendieser.
Auf den ersten vier Plätzen landeten
- der Parteivorsitzende Lars Klingbeil (Wahlkreis Rotenburg I/Heidekreis)
- Özge Kadah (Wahlkreis Osterholz/Verden)
- Daniel Schneider (Wahlkreis Cuxhaven/Stade II)
- und Frauke Langen (Wahlkreis Stade I/Rotenburg II).
Relevant werden diese Platzierungen bei der Aufstellung der Landesliste auf dem Landesparteitag am 4. Januar in Hannover. „Für mich ist die Platzierung auf der Landesliste nicht so relevant. Wir haben eine sehr starke Liste, auf der wir unter anderem den Parteivorsitzenden, den Generalsekretär, den Verteidigungsminister, den Arbeitsminister und viele andere alteingesessene amtierende Bundestagsabgeordnete haben. Insofern war von vornherein klar, dass es für mich bestenfalls in Richtung Platz 17 gehen wird“, erklärt Daniel Schneider (SPD) und ergänzt: „Ich finde es aber super, wie wir das gemacht haben. Özge Kadah zum Beispiel ist eine tolle junge Kandidatin. Mir ist es wichtig, dass wir gerade die jungen Kandidierenden nach vorne bringen. Für mich gilt jetzt: Ich muss das Direktmandat holen.“
„Ihr brennt alle“
Die Delegierten zeigten sich überzeugt von der Qualifikation und dem Engagement der Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger in ihren Wahlkreisen einsetzen werden. „Ihr brennt alle“, fasste Uwe Santjer die Vorstellungen der vier Direktkandidaten zusammen, und zeigte sich zuversichtlich, dass die Genossinnen und Genossen im gesamten Bezirk Nord-Niedersachsen von diesem Feuer angesteckt und mitgerissen werden. „Wir haben das Potential, den Willen und vor allem die besten Kandidatinnen und Kandidaten“, so Santjer.
Zusätzlich zu den vier Direktkandidaten wurden weitere vier Kandidierende ohne Wahlkreise für die Landesliste gewählt:
- 5. Sebastian Brandt (Wahlkreis Stade I/Rotenburg II)
- 6. Annekathrin Wolff-Meuter (Wahlkreis Cuxhaven/Stade II)
- 7. Dominik Schmengler Wahlkreis Osterholz/Verden)
Das Parlament soll wieder kleiner werden
Doch auch mit einem Direktmandat könnte es für den Einzug in den Bundestag nicht reichen, denn das Parlament soll wieder kleiner werden. Der Deutsche Bundestag ist in den vergangenen Wahlperioden wegen des in Deutschland einmaligen Zusammenspiels von Erst- und Zweitstimme sowie Direkt- und Listenmandaten immer voller geworden. Seine gesetzliche Größe liegt bei 598 Sitzen. Tatsächlich sind es zurzeit aber 736 Sitze.
Erreicht wird die Verkleinerung, indem auf Überhang- und Ausgleichsmandate verzichtet wird. Diese sorgten bisher immer dann für eine Vergrößerung des Bundestages, wenn Parteien über Direktmandate der Erststimmen mehr Sitze im Bundestag erlangten, als ihnen eigentlich nach den Zweitstimmen zustanden. Den Direktkandidaten aus der Erststimme wird das Mandat nur zugeteilt, wenn das durch das Ergebnis der Zweitstimme gedeckt ist.