T„Na Logo“: Die alten Hasen kicken um den Stader Kreispokal

Die Ü50 des TuS Eiche Bargstedt mit Teammaneger Helmut Obens (rechts) will den Kreispokal gewinnen. Foto: Berlin
Mit über 50 Jahren sind sie die ältesten Fußballer im Kreispokalfinale. Bereits vor dem Anpfiff sorgt eine vermeintliche Petitesse für Brisanz.
Bargstedt. „Werbung ist alles“, sagt Helmut Obens. Der Mann ist so eine Art Teammanager und Trainer der Ü50 des TuS Eiche Bargstedt. Außerdem hatte er vor Jahren mal die Trikots für die alten Hasen spendiert. Sein Nachname steht fett auf der Brust. Die Flocken des Logos lösen sich auf einigen Exemplaren bereits.
Obens beauftragte eine Designerin. Sie entwarf ein Plakat, das auf das Pokalfinale der Ü50 am Samstag in Ahlerstedt hinweist. Dort spielt der TuS Eiche Bargstedt ab 10.30 Uhr gegen die ASSG Himmelpforten/Hammah/Heinbockel. Das Plakat hängt am Bargstedter Ortseingang. Helmut Obens sorgte damit dafür, dass es in der Whatsapp-Gruppe des Gegners zur Sache ging.
60 Minuten Pokalfinale in Ahlerstedt
„Wir dachten nur, was ist das für ein Spuk“, sagt der Coach der ASSG, Hartmut Jungclaus. Beim Vorbeifahren haben Spieler das Teil entdeckt. In der rechten Plakathälfte steht das Logo der ASSG, besser ein Logo. Ein Fantasie-Logo. Die Altseniorenspielgemeinschaft besitzt nämlich gar keins. Einige Spieler sollen sich darüber mächtig echauffiert haben.

Das Plakat entwarf eine Designerin. Entscheidender Nachteil: Das Logo der ASSG Himmelpforten/Hammah/Heinbockel gibt es eigentlich gar nicht. Foto: Berlin
So bekommen die 60 Minuten Pokalfinale am Samstagvormittag wenigstens ein bisschen Brisanz und eine pikante Vorgeschichte. Welche der beiden Mannschaften die besseren Fußballer ins Rennen schickt, wer der Favorit ist, ist allerdings schwer einzuschätzen.
Die Ü50 aus Bargstedt bestritt in dieser Saison nur zwei Pflichtspiele. Nach Siegen gegen Buxtehude und Deinste qualifizierte sich Obens‘ Team für das Pokalfinale. Die Konkurrenz von der ASSG marschierte ambitioniert durch die Liga. Vor einem Jahr gewann sie fast die Kreismeisterschaft, in dieser Saison belegte sie Rang vier von sieben, weil sie die letzten beiden Spiele vergeigte. Dass sie im Pokalfinale stehen, ist ein Highlight.
ASSG kommt über die Außenbahn
Im Grunde genommen kicken beide Mannschaften allerdings mit dem gleichen Ansatz. Sie mögen gepflegten Fußball und kurze Pässe. Die ASSG setzt auf ihre schnellen Außenspieler, die die Mittelstürmer in Szene setzen sollen. Und es gibt noch etwas, in dem sich die beiden Gegner einig sind.

ASSG Himmelpforten/Hammah/Heinbockel: „Das Pokalfinale ist ein Highlight“, sagt Coach Hartmut Jungclaus (5. von links). Foto: Berlin
„Es macht vor allem Spaß“, sagt Hartmut Jungclaus. Das sieht er jeden Mittwochabend, wenn bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit im Schnitt mehr als ein Dutzend Männer zum Trainieren auf den Sportplatz nach Hammah kommt. „Für viele ist es der einzige Sport“, sagt Jungclaus. Die Männer kicken, duschen, trinken etwas gemeinsam und plaudern über Gott und die Welt. Der Mittwochabend ist gesetzt.

Einmal pro Woche trainiert die Ü50 des TuS Eiche Bargstedt. Das Team ist in dieser Saison nur im Pokalwettbewerb angetreten. Foto: Berlin
„Es gibt nichts Schöneres, als Fußball in einer Mannschaft zu spielen“, sagt Helmut Obens. Die dritte Halbzeit, das gemeinsame Grillen nach dem Training. Obens liebt das. „Aber andere fahren eben lieber zum Campen oder haben keine Lust.“ Obens will die Bargstedter Ü50 demnächst auch im Punktspielbetrieb etablieren. Nur dafür braucht er Personal.
Bargstedt spielt um Titel in Niedersachsen
Mit seiner Ü60 fährt Helmut Obens übrigens am 21. Juni zur Niedersachsenmeisterschaft in der Nähe von Osnabrück. Es ist die dritte Teilnahme. 28 Teams sind am Start. Einmal war Bargstedt 24., einmal 11. Diesmal soll es ein einstelliger Tabellenplatz werden.
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Etwas Gutes hat der „Spuk“ um das vermeintliche Logo der ASSG. „Wir haben jetzt einen Aufhänger, um endlich ein eigenes Logo zu entwerfen“, sagt Hartmut Jungclaus. In der Ü40 kickt sogar ein Grafiker. Es gibt schon ein paar Entwürfe. Die Logos der Stammvereine aus Himmelpforten, Hammah und Heinbockel drapiert in einem Kreis.
Aber der ellenlange Name macht es auch nicht leicht: Altseniorenspielgemeinschaft Himmelpforten/Hammah/Heinbockel. Das sprengt jedes Wappen. „Vielleicht HiHaHe“, sagt Hartmut Jungclaus und schmunzelt.
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