TNach Einbruch in Feuerwache: Brandschützer sind entsetzt

Ortsbrandmeister Alexander Bucholtz versteht die Welt nicht mehr. Er fragt sich, wie Menschen so dreist sein können, in eine Feuerwache einzubrechen und dort lebensrettende Gerätschaften zu stehlen. Foto: Böker
Unbekannte Täter sind in das Feuerwehrgebäude in Tossens eingedrungen. Sie haben lebensrettendes Werkzeug, Arbeitsutensilien und Bargeld gestohlen. Die Einsatzkräfte verstehen die Welt nicht mehr.
Tossens. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Tossens können es immer noch nicht fassen: Unbekannte Täter sind in ihr Gerätehaus eingedrungen und haben die Brandschützer bestohlen. Ein Schaden von 8000 Euro ist entstanden. Im Nordseebad fragt man sich: Wie kommen Menschen auf die Idee, eine Hilfsorganisation zu beklauen, deren ehrenamtliche Mitglieder einen großen Teil ihrer Freizeit investieren, um anderen zu helfen und mitunter sogar ihr Leben für sie riskieren?
Unbekannte hebeln Fenster des Gerätehauses auf
Die Tat ereignete sich nach Mitteilung der Pressestelle der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburger Land/Wesermarsch irgendwann in dem Zeitraum vom vergangenen Sonntag, 8. Dezember, um 20 Uhr bis Montag, 9. Dezember, um 18.45 Uhr. Die unbekannten Täter hebelten ein Fenster auf und verschafften sich auf diese Weise Zutritt zum Feuerwehrgerätehaus an der Straße Auf dem Int. Sie entwendeten Werkzeug, Lebensmittel und Bargeld. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Aus ermittlungstaktischen Gründen macht die Polizei-Pressestelle zum aktuellen Stand der Dinge keine näheren Angaben.
„Ich bin erschüttert, dass Leute Rettungskräfte berauben“, sagt Alexander Buchholtz, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Tossens. „Wir brauchen die Gerätschaften, um Leute zu retten. Die Täter haben unsere Einsatzkraft geschwächt“, empört sich der Ortsbrandmeister und fügt hinzu: „Die beschmutzen das Ehrenamt!“ Er hofft nun, dass die Einbrecher gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Die Einsatzkraft der Freiwilligen Feuerwehr Tossens sei weiterhin gegeben, versichert Alexander Bucholtz. Die Tossenser haben zum Glück ersatzweise Geräte von anderen Wehren zur Verfügung gestellt bekommen.
Kreisbrandmeister und Bürgermeister sind wütend
Auch Kreisbrandmeister Ralf Hoyer ist entsetzt von der Tat. Auf Facebook schreibt er: „Die so was machen, sind völlig krank im Hirn“. Unter dem Post von Rolf Hoyer empören sich Kommentatorinnen und Kommentatoren ebenfalls über die gemeine Tat. Die Tossenser Brandschützer selbst postet: „Als Ortswehr sind wir sehr bestürzt und enttäuscht, dass wir als Hilfsorganisation Opfer dieser Gewalt wurden.“
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Ralf Hoyer ergänzt auf Nachfrage der Kreiszeitung: „Ich finde das unter aller Sau, dass man einbricht und Gerätschaften entwendet, die anderen Menschen helfen können.“ Der Feuerwehr-Chef der Wesermarsch hofft genau wie Ortsbrandmeister Alexander Bucholtz und seine Kameraden, dass die Täter schnell gefasst werden und dass sie eine gerechte Strafe erhalten.
Auch Butjadingens Bürgermeister Axel Linneweber ist wütend über den Einbruch: „Einbrechen ist per se schon schlimm, aber dann auch noch bei einer Hilfsorganisation - perfider geht´s fast gar nicht mehr“. Er verweist darauf, dass Butjadingen lange Zeit von solchen Delikten verschont geblieben sei, aber „jetzt hat´s uns erwischt“.
Polizei hofft auf Hinweise von Zeugen
Unterdessen hofft die Polizei zur Aufklärung der Tat auf Zeugenhinweise. Wer in dem Zeitraum, in dem der Einbruch stattfand, Beobachtungen gemacht hat und Angaben zu der Tat, zu den Tätern oder auch zu einem verdächtigen Fahrzeug machen kann, wird gebeten, sich mit dem Polizeikommissariat Nordneham in Verbindung zu setzen unter Telefon 04731/26940.