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TNach Eklat: Teil der Feuerwehrleute in Nordenham weiter dienstunfähig

Die Feuerwehr sei wieder einsatzbereit - jedoch nicht in voller Mannstärke, so der Stadtbrandmeister.

Die Feuerwehr sei wieder einsatzbereit - jedoch nicht in voller Mannstärke, so der Stadtbrandmeister. Foto: Vennenbernd/dpa

Die Nordenhamer Wehren sind seit Sonnabend wieder einsatzbereit - trotz des Eklats. Der Bürgermeister hat ihnen dafür am Montag noch mal gedankt. Das heißt aber nicht, dass alles wieder wie vorher ist. Diese Einschränkungen gibt es derzeit.

Von Timo Künemuth Mittwoch, 13.03.2024, 01:50 Uhr

Bremerhaven. „Die Feuerwehr ist wieder einsatzbereit“, hatte Stadtbrandmeister Christian Stahl am Sonnabend nach konfliktreichen Tagen berichtet. Nachdem der Stadtrat am Mittwochabend eine Personalentscheidung getroffen hatte, die auf die Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr wie eine Ohrfeige gewirkt hatte, war es zum Eklat gekommen, der noch immer nachwirkt.

So rücken die sieben Ortsfeuerwehren seit dem frühen Samstagnachmittag zwar alle wieder aus, wenn ihre Hilfe benötigt wird. Doch Dienstabende, Übungen und Ausbildungen finden erst einmal nicht statt. „Es ging uns bei unserer Entscheidung von Sonnabend ausschließlich darum, den Schutz der Bürger wieder sicherzustellen“, so Christian Stahl am Montag. Man sähe nach wie vor Klärungsbedarf.

Einige Brandbekämpfer fühlen sich nach wie vor dienstunfähig

Die Feuerwehr sei wieder einsatzbereit, jedoch nicht in voller Mannstärke, so der Stadtbrandmeister. Ein Teil der rund 150 Brandbekämpfer, die sich nach dem Eklat am Mittwochabend beurlauben ließen, fühlten sich nach wie vor dienstunfähig.

Diese Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr sind von ihren Ämtern zurückgetreten. 150 Kameraden aus den Einsatzabteilungen haben sich solidarisch erklärt und sich bei ihren Ortsbrandmeistern beurlauben lassen.

Diese Mitglieder des Stadtkommandos der Feuerwehr sind von ihren Ämtern zurückgetreten. 150 Kameraden aus den Einsatzabteilungen haben sich solidarisch erklärt und sich bei ihren Ortsbrandmeistern beurlauben lassen. Foto: Glückselig

Unterdessen hat das städtische Ordnungsamt mitgeteilt, dass die Ortswehren Blexen, Phiesewarden und Schweewarden ihre Osterfeuer offiziell abgesagt haben. Das für Karsamstag, 30. März, 19 Uhr geplante Feuer am Havendorfer Berg finde hingegen statt. In Esenshamm werde das Osterfeuer dieses Jahr durch eine „natürliche Person“ organisiert. Die Esenshammer Wehr habe damit nichts zu tun.

Das sagt der Bürgermeister

Bürgermeister Nils Siemen dankte den sechs betroffenen Wehren am Montag in einer Presseerklärung, dass sie ihre Einsatzbereitschaft wieder hergestellt haben. Er wisse aber auch, „dass diese Bereitschaft an die Klärung weiterer Punkte gebunden ist“, so der Rathauschef. „Ich werde alles daran setzen, zusammen mit dem Rat, das vertrauenswürdige Verhältnis zur Feuerwehr wiederherzustellen.“

Die umstrittene Führungskraft, deren Abwahl am Mittwoch gescheitert war, hatte schon kurz darauf ihren Rücktritt erklärt. Nils Siemen teilte am Montag mit, dass der Verwaltungsausschuss dem Rücktritt bereits am Freitag im Eilverfahren zugestimmt habe und diese Führungskraft somit aus dem Dienst entlassen sei.

Wählerinitiative meldet sich zu Wort

Die Wählerinitiative Nordenham (WIN) teilte indes mit, dass es aus ihrer Sicht jetzt das Gebot der Stunde sei, das Vertrauen zwischen Feuerwehr und Rat wieder herzustellen. Die WIN habe dem beantragten Abwahlverfahren zugestimmt, weil es für eine funktionierende Feuerwehr den „unverbrüchlichen Rückhalt aus Rat und Verwaltung“ benötige.

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